Architekturobjekte

Heinze ArchitekturAWARD 2023

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Gewinner ArchitekturAWARD 2023

Das sind die Preisträgerprojekte beim HeinzeArchitekturAWARD 2023

Am Abend des 23. November 2023 war es soweit: Im Rahmen des Klimafestivals wurden in der STATION Berlin die besten Nichtwohngebäude mit dem begehrten Heinze ArchitekturAWARD ausgezeichnet. 

390 Einreichungen von Architektur- und Planungsbüros sowie Studierenden waren in diesen Jahr eingegangen. Zum ersten Mal waren, neben Büros aus Deutschland, auch Architekturbüros aus Österreich vertreten. 13 herausragende Siegerprojekte wurden von Prof. Much Untertrifaller (Dietrich | Untertrifaller Architekten ZT GmbH) und Prof. Anca Timofticiuc (Mensing Timofticiuc Arch. PartmbB), beides Mitglieder der Jury, persönlich bekanntgegeben. 

Die Jury zeichnete die besten Nichtwohngebäude aus und vergab je einen Preis für folgende Kategorien:

  • Bestes Cradle to Cradle
  • Bestes Design
  • Bester Holz(hybrid)bau 
  • Beste Innovation
  • Bestes Interior Design
  • Beste Transformation

Abweichend zum ausgelobten Gesamtsiegerprojekt vergab die Jury diese Kategorie:

  • Out of the Box

Darüber hinaus wurden drei Nachwuchspreise sowie drei Publikumspreise verliehen.

Für mehr Informationen zum Wettbewerb hier die Wettbewerbsbedingungen mit allen Details. 

Herzlichen Glückwunsch an die Preisträgerinnen und Preisträger. 

Hier einige Impressionen der Preisverleihung

Marcus Jacobs

Gewinner-Projekte der Jury

Bestes Design
Jägerbau
Innauer-Matt Architekten ZT

Jurybegründung

In der Vorarlberger Stadt Bludenz steht dieser rote Stadtbaustein im Zentrum, unweit vom Schloss Gayenhofen. Das Besondere bei diesem Projekt ist, dass es sich um einen Firmensitz handelt, der im Zentrum realisiert wurde und von der Großstadt träumt. Es ist geradezu verblüffend, dass mit einer städtischen Dichte gearbeitet wird und nicht mit der Fläche und der Peripherie. Die Lebendigkeit einer Firma mit ihren Angestellten, Besucher:innen und Kund:innen, in die Innenstadt zu tragen, ist besonders. Das Architekturbüro hat dieses Potenzial verstanden und von der Fernwirkung bis zum Detail ein Stadthaus mit Würde, Wertschätzung und Integrität umgesetzt. Dieses Haus versteht sich als öffentliches Gebäude. Die Insignien der Öffentlichkeit der Stadt, wie die Arkaden des Bezirkgerichts, scheinen in die Ausbildung des Erdgeschosses eingeflossen zu sein, so offen und zugänglich wurden die Fenster und tektonischen Elemente ausgebildet. Auch die Farbgebung wirkt deutlich und entschieden und schafft ein Gleichgewicht an Farbvarianz. Im Inneren überrascht einen fast noch mehr die Sorgfalt des Gedachten und die Sorgfalt des Gebauten. Qualitätsvolle und spannende Innenräume sind mit genau dem richtigen Maß an Dichte und Transparenz entstanden, in denen die Strenge, Ordnung und Diszipliniertheit gekonnt mit Überraschungen, wie zum Beispiel dem ovalen Deckenausschnitt, aufgebrochen wird. 

Bester Holz(hybrid)bau
GWG Geschäftsstelle Tübingen
VON M

Jurybegründung

Der kompakte, selbstbewusst gesetzte Baukörper fügt sich durch das auf zwei Seiten zurückgesetzte Dachgeschoss gut in die Maßstäblichkeit der unmittelbaren Umgebung ein und definiert den Ort auf selbstverständliche Art und Weise neu. Der Vorplatz mit dem Klimawäldchen stellt einen weiteren wichtigen Beitrag im Quartier nahe dem Güterbahnhofsareal dar. Über diese städtebaulichen Qualitäten hinaus entstand aber auch – der Haltung der GWG entsprechend, sozial und verantwortungsvoll bauen zu wollen – ein vorbildlicher, gut durchdachter Holzhybridbau, großteils vorgefertigt, pragmatisch, rational und doch räumlich äußerst vielschichtig. Das flexible und robuste, auf unterschiedliche Arbeitswelten adaptierbare Raumkonzept mit hoher horizontaler und vertikaler Durchlässigkeit, dadurch vielfältigsten Blickbeziehungen, ist kommunikations- und konzentrationsfördernd zugleich. Überzeugend der ausgewogene Materialmix aus Holz und Beton, jeweils naturbelassen, mit hohen haptischen und atmosphärischen Qualitäten, überzeugend die saubere, sorgfältige Fassadendetaillierung aus vorvergrautem Holz mit schöner Struktur und sinnvollem Öffnungsanteil, nicht zu vergessen auch das stimmige Lowtech-Konzept. Ein in höchstem Maße angemessenes, im besten Sinne auch vernünftiges Gebäude, angenehm bescheiden und gleichzeitig großzügig und vorausschauend.

Beste Innovation
IKEA der gute Nachbar
querkraft architekten zt gmbh

Jurybegründung
Möbelhäuser sind leicht zu erkennen: Sie stehen als große blinde Kartons von endlosen Parkfeldern eingerahmt irgendwo an gut erschlossener Lage im Gewerbeallerlei zwischen Baumärkten und Großverteilern herum. Man wird darin verschluckt und Stunden später leicht desorientiert wieder ausgespuckt. Ganz anders das neue IKEA-Haus am Wiener Westbahnhof von querkraft architekten: Da steht ein offenes Gestell als neuer Stadtbaustein, perfekt eingepasst in die bedrängte städtebauliche Situation und so einfach zusammengesteckt wie ein Billy Regal. Es zeigt eine lebendige Fassade mit vielfältigen Sichtbezügen von innen nach außen und umgekehrt. Die dienenden Funktionen sind in eine umlaufende äußere Schicht eingebettet, um für die innere Organisation maximale Freiheit zu schaffen. Was im Grundriss clever gedacht ist, dient auch der vertikalen Durchlässigkeit. Über die eingeschriebene offene Treppe ist die Dachterrasse für die Öffentlichkeit jederzeit frei zugänglich. Große, üppig bepflanzte Töpfe besetzen die vordere Raumschicht. Innovativ ist auch der Nutzungsmix: In den oberen Geschossen werden die Verkaufsflächen um ein Hostel ergänzt. Ein Möbelhaus, das sogar bewohnt werden darf? Was klingt wie ein surrealer Traum, ist hier im Kräftespiel von smarten Autoren, unkonventionellen Bauträgern und der Stadt Wien Realität geworden. Wir gratulieren zu dieser großartigen Zusammenarbeit!

Beste Transformation
KORNVERSUCHSSPEICHER
AFF Architekten GmbH

Jurybegründung
Der Experimentalbau zur Erforschung neuer Methoden zur Lagerung von Getreide – von großer Relevanz für die Versorgung Berlins infolge des explosiven Bevölkerungswachstums Ende des 19. Jhdts. – ist das einzige erhaltene Gebäude auf dem Gelände der heutigen Europacity. Ein Stadtteil mit kaum eigenständiger Identität, vielfach kritisiert, geprägt von Großvolumen mit wenig belebten Erdgeschossen. Umso wichtiger für das Quartier ist die sehr gelungene, sorgfältige, nach einer Erweiterung im frühen 20. Jhdt. bereits zweite Transformation dieses Wahrzeichens der Wasserstadt Mitte, das über verschiedene Interventionen, behutsam im Einklang mit dem denkmalgeschützten Gebäude entwickelt, in eine zeitgemäße Nutzung überführt wurde. Zur Stärkung der Kubatur und seiner städtebaulichen Präsenz wurde die Klinkerfassade, durch eine reliefartige Struktur subtil abgesetzt, auf ihre historische Firsthöhe erweitert. Das Innere überzeugt durch einen qualitätsvollen Mix aus Originalelementen, alterungsfähigen neuen Materialien und offenen, veränderbaren Installationen, räumlich aufgewertet durch gezielte Ab- und Ausbrüche. Bleibt zu hoffen, dass der nutzungsoffene, intelligente und resiliente Bau dauerhaft entsprechend vielschichtig programmiert wird, um den Defiziten des Quartiers neben seiner Rolle als Identitätsstifter auch inhaltlich entgegenwirken zu können.

Bestes Interior Design
Stadtbahn Karlsruhe – Neubau von sieben Haltestellen im Untergrund
allmannwappner

Jurybegründung

Infrastrukturprojekte wie diese gehören zu den Aufgaben, bei denen große öffentliche Orte geschaffen werden, die aber gleichzeitig einer reinen, technischen Funktionalität unterliegen. In dem prämierten Projekt arbeitet das Architektenteam auf subtile Weise mit dieser Dualität und formuliert daraus einen spannungsgeladenen Widerspruch. Um dies deutlich werden zu lassen, sollte man sich im Vergleich dazu die Haltestellen der Moskauer Untergrundbahn vor Augen führen. Hier wird ein extremer öffentlicher Ort ausgebildet, als Palastinnenräume für die ganze Bevölkerung, herrschaftlich und irreführend. Aber hier sind die Aspekte der infrastrukturellen Anlage kaschiert, überornamentiert, untergeordnet. In Karlsruhe hingegen ist ein Gleichgewicht eingetreten. Wir assoziieren eine gewisse Coolness von Clubs, den futuristischen Look des Terminals eines Raumfahrtflughafens, die Sauberkeit und Helligkeit einer hochmodernen Klinik. Alles öffentliche Orte unserer Zeit, mit Technologie bestückt. Wir sehen die Auseinandersetzung mit der Großzügigkeit und Schönheit dieser technischen Anlagen, wie zum Beispiel eine Beleuchtungsinstallation, die die Stromführungsleitungen der Bahn visuell fortführt zu einer Decke, an der Elektrizität festgefroren zu sein scheint. Ein helles, neuartiges, mehrdeutiges Forum des Ankommens, des Verlassens und der Begegnung ist entstanden. 

Bestes Cradle to Cradle
Studierendenhaus TU Braunschweig
Gustav Düsing GmbH und Büro Max Hacke

Jurybegründung

Was Häuser in Zukunft alles können sollen! Nachhaltig sollen sie sein, mit viel Raum für wenig Geld, zum Rückzug geschaffen und fürs Miteinander gedacht, dabei großzügig geschnitten und fast aus Nichts gemacht. Geschraubt natürlich, nicht geklebt, zum ganz schnellen Auseinandernehmen, dabei selbstverständlich für die Ewigkeit gedacht. Verschwenderisch großzügig im Raumgefühl, gebaut aber ohne nur ein Gramm zu viel. Auf Maß geschneidert und doch flexibel, zudem elegant, effizient – und nicht zuletzt – schön anzusehen. Es kommt einem Kurt Tucholskys Gedicht vom Ideal in den Sinn: „Ja, das möchste: Eine Villa im Grünen mit großer Terrasse, vorn die Ostsee, hinten die Friedrichstraße (…)“ Die Vertreter der jungen Generation führen uns beispielhaft vor, wie wir uns trotz aller Sorge um die Zukunft auf den Weg ins Ungewisse machen können: idealistisch, aber mit einem klaren, ernsten Blick nach vorn, gepaart mit dem Gefühl beschwingter Leichtigkeit. Gustav Düsing und Max Hacke gelingt mit diesem Bau, was zunächst unmöglich scheint: aus dem engen Korsett all der schwer wiegenden Zukunftsthemen eine neue Ästhetik der Nachhaltigkeit zu entwickeln, die sachlich bleibt und dennoch Zuversicht ausstrahlt, um sich – scheinbar mühelos – in ein Stück gebaute Poesie zu verwandeln.

Out of the box
Erlebnis-Hus St. Peter-Ording
Holzer Kobler Architekturen Berlin GmbH

Jurybegründung

An der westlichen Küstenlinie Schleswig-Holsteins gründet sich dieses Haus ohne Form auf vielen kleinen Betonpfählen. Die Holzstruktur aus Stützen und Balken gleichen Formats setzt sich vorsichtig auf die kleinen Pfähle nieder, als hätte sie ein wenig Scheu vor der Allmacht des Wassers. Das Haus macht die Feuchtigkeit spürbar. Gleichzeitig wirkt es wie ein übergroßes Spielgerät auf einem Spielplatz oder wie ein Pier, der viel zu weit vom Meer entfernt steht und nicht mehr vollständig zu sein scheint. Außerdem sehen wir die Archaik und Erhabenheit einer fernöstlichen Holzkonstruktion. Dieses Gebilde öffnet unsere Vorstellungskanäle und ist im besten Sinne einfach nur inspirierend. Glücklicherweise, oder mit Intention, wer weiß es schon, endet diese anregende Art beim Betreten des Skeletts nicht. Die Anregungen zur Benutzung sind so phantasievoll wie überraschend, austauschbar und zum Aneignen gemacht. Jeder und alles scheint unter, neben, auf und in ihm oder ihr möglich zu sein. Auch wenn die Bewältigung zeitgenössischer Fragestellung der Nachhaltigkeit in gleicher Qualität bei diesem Projekt angegangen wurde, wollen wir primär betonen, dass hier etwas Seltenes passiert ist: Architektur, die Neuheit ausstrahlt. 

Nachwuchspreis
Fakultät für Konservierung und Restauration — Det Kongelige Akademi København
Lukas Molter, Technische Universität Braunschweig

Jurybegründung

Aufbauend auf einer sorgfältigen Analyse des Ortes wird für die Erweiterung der Königlichen Kunstakademie ein ehemaliger Kanonenschuppen behutsam als Arbeits- und Lernort umgenutzt und um zwei präzise gesetzte Neubauten ergänzt. Die architektonischen Themen für die Neubauten werden dabei aus dem Repertoire des Bestandes geschöpft, das Ergebnis ist eine Art Gebäudefamilie, deren Teile – ob alt oder neu – in klarer Beziehung zueinander stehen. Der Dreiklang lebt von einer ausgewogenen Balance von Gemeinsamkeiten und Unterschieden und baut ein Gespräch im städtischen Raum auf, der die zeitlichen Schichten verschwimmen lässt. Der architektonische Ausdruck wird konsequent aus der konstruktiven Idee abgeleitet, es entstehen Charakterbauten, die kraftvoll sind ohne aufdringlich zu sein und zugleich eine Sehnsucht nach Zugehörigkeit erkennen lassen. Es ist diese Haltung zwischen Eigensinn und Anpassung, die wir für das Weiterdenken der Stadt so dringend brauchen. Die Jury ist begeistert von der großen Kohärenz dieser Arbeit, ihrer inneren Reife wie auch von der außerordentlichen Präzision und Schönheit in der Darstellung, mit der es gelingt, eine starke Idee auf den Punkt zu vermitteln. 

Nachwuchspreis
preserve. research. reuse
Niklas Strassacker und Jona Thiele Karlsruher, Institut für Technologie

Jurybegründung

Ausgesprochen vorbildlich und vollumfänglich bearbeitet dieser Entwurf die Fragen unserer Zeit in der Disziplin des Bauens und der Architektur. Die Verwendung von Bestandsgebäuden und vorgefundenen Bauteilen, Kreislaufgerechtigkeit, Minimaleinsatz, Energieautarkie, Flexibilität, Anpassungsfähigkeit, alles ist nicht nur angesprochen, sondern man sieht und empfindet einen kreativen Umgang damit. Die städtebaulichen Setzungen der Neubauten wirken klassisch, aber mit einer frischen Selbstverständlichkeit und dem Bewusstsein über Anziehungskraft und Wohlbefinden. Auch klassisch aus dem Industriebau entwickelte Ordnungs- und Konstruktionsprinzipien werden mit Gelassenheit umgesetzt. Eine Architektur ohne Autor? Hier spürt man keine Angst vor dieser Überlegung. In den ausgezeichneten Visualisierungen wird eine Ästhetik der Verschmelzung von Alt und Neu ausgelotet, um eben nicht mehr Alt von Neu zu trennen. Das ist Weiterbauen mit Selbstbewusstsein und eindrucksvollem Ergebnis. Eindeutige Lesarten werden vermieden, um die Räume und die Materialen jenseits der Beurteilung ihres Wertes wunderbar neu miteinander zusammen klingen zu lassen.

Nachwuchspreis
Das Gartenzimmer in der Großstadt
David Lachermeier, Jakob Magg und Jan Würffel, Technische Universität München

Jurybegründung

In die Struktur des Hansaviertels in Berlin eingefügt, wird die Idee der grünen Stadt mit großzügigen kollektiven Freiräumen zwischen linearen Hochpunkten weitergeführt. Bereichert allerdings durch ein jeweils überhohes Erd- und Dachgeschoss für Nutzungen durch die Gemeinschaft – nicht weiter ausgeführt – und großzügige individuelle Freiräume für die Geschosse dazwischen, das eigentliche Thema der überzeugenden Arbeit. Die Schaffung von privaten Rückzugsbereichen als Sehnsuchtsort, als Ort der Sinnlichkeit mit olfaktorischen und haptischen Reizen, als Ort der Geborgenheit und gleichzeitig auch der Freiheit, immer in engem Kontakt mit der Natur. Aber auch Entgegenwirken der Aufheizung unserer Städte durch die intensive, dichte Bepflanzung, wirksamer als die allerorts verordneten begrünten Fassaden, allzu oft nur Feigenblätter. Großformatige vorgefertigte Stampflehmelemente in Verbindung mit einer hybriden Stahlbeton-Holz-Struktur bilden den Rahmen für robuste, gut verknüpfbare Raumschichten mit einem vielfältigen Raumangebot von der Kleinwohnung bis zur Wohngemeinschaft, mit Terrassen zwischen den für einen ausgeglichenen Feuchtigkeitshaushalt sorgenden Lehmscheiben – und eben als zentrales Element diese umlaufend vorgehängten „Gärten“. Eine schöne Idee, engagiert umgesetzt, für eine relevante Aufgabenstellung.

Gewinner-Projekte des Publikums

1. Platz – Publikumspreis
Reiters Reserve Supreme Suites
BEHF Ebner Hasenauer Ferenczy ZT GmbH

Beschreibung

Das neue dreigeschossige Oberstufenhaus schließt über ein verbindendes Foyer barrierefrei an die Bau- und Erschließungsstruktur des Bestandskörpers an und bildet ein neues einladendes Entree zum Schulkomplex. Der Neubau ist als heller und offener Lernort konzipiert. Alle Klassenräume gruppieren sich u-förmig um die „Gemeinsame Mitte“ und den zentralen Lichtraum mit dem gemeinsamen Hausbaum. Die Raumzonierung zwischen Unterrichtsräumen und „Gemeinsamer Mitte“ erfolgt durch eingestellte Glastrennwandelemente. So entsteht eine helle Lernlandschaft mit beidseitigem Tageslichteinfall für alle Unterrichtsräume und die „Gemeinsame Mitte“. Die Materialien des Gebäudes beschränken sich auf wenige Elemente: Ziegel, Beton, Glas und Holz. Energetisch wird der Neubau betrieben durch eine Erdwärmepumpe, gekoppelt mit einer Photovoltaikanlage auf dem Dach. Regenwasser versickert auf dem umgebenden Gelände über Rigolen, Pflanzstreifen und Rasenfugenpflaster.

2. Platz – Publikumspreis
Alte Schule Tiefenbach
HORMUTH architektur

Beschreibung

Das ursprünglich 1886 fertiggestellte Schulhaus im Zentrum der kleinen, ländlich gelegenen Gemeinde Tiefenbach befand sich vor seiner Umnutzung zu einer modernen spanischen Gastronomie mit Raum für Veranstaltungen und Beherbergung in einem sehr maroden Zustand. Mithilfe der sanierten Bestandssubstanz, neuer Flachdachgauben und des neuen eingeschossigen Nebengebäudes im Innenhof ist eine Gebäudestruktur entstanden, die eine klare Ablesbarkeit von historischen und modernen Elementen ermöglicht. Die ergänzten Materialien und ausgewählte Innenausstattung der Räume bilden mit dem Bestand eine harmonische Einheit. Aufgrund der Nutzung sind in der Gestaltung sowohl regionale als auch mediterrane Einflüsse zu finden. Von der Leuchte bis zur Fliese wurde so auch bei der Wahl der Ausstattung nichts dem Zufall überlassen. Die im gesamten Gebäude verwendeten Leuchten stammen von einem regionalen Hersteller und selbst das gewählte Modell hat einen geographischen Bezug.

3. Platz – Publikumspreis
Erweiterung Gymnasium Lohne – Neubau eines Oberstufenhauses
htarchitektur Henrike Thiemann Architektin BDA

Beschreibung

Das neue dreigeschossige Oberstufenhaus schließt über ein verbindendes Foyer barrierefrei an die Bau- und Erschließungsstruktur des Bestandskörpers an und bildet ein neues einladendes Entree zum Schulkomplex. Der Neubau ist als heller und offener Lernort konzipiert. Alle Klassenräume gruppieren sich u-förmig um die „Gemeinsame Mitte“ und den zentralen Lichtraum mit dem gemeinsamen Hausbaum. Die Raumzonierung zwischen Unterrichtsräumen und „Gemeinsamer Mitte“ erfolgt durch eingestellte Glastrennwandelemente. So entsteht eine helle Lernlandschaft mit beidseitigem Tageslichteinfall für alle Unterrichtsräume und die „Gemeinsame Mitte“. Die Materialien des Gebäudes beschränken sich auf wenige Elemente: Ziegel, Beton, Glas und Holz. Energetisch wird der Neubau betrieben durch eine Erdwärmepumpe, gekoppelt mit einer Photovoltaikanlage auf dem Dach. Regenwasser versickert auf dem umgebenden Gelände über Rigolen, Pflanzstreifen und Rasenfugenpflaster.

Fachjury - Namhafte Jury für den Heinze ArchitekturAWARD 2023

Die eingereichten Projekte werden von einer Fachjury unter der Leitung von Much Untertrifaller prämiert.

Prof. Much Untertrifaller, Geschäftsführender Gesellschafter, Dietrich | Untertrifaller Architekten ZT GmbH

Prof. Much Untertrifaller, Geschäftsführender Gesellschafter, Dietrich | Untertrifaller Architekten ZT GmbH

Much Untertrifaller studierte Architektur an der Technischen Universität in Wien. Seit 1982 arbeitete er gemeinsam mit seinem Vater, dem Architekten Much Untertrifaller senior, und setzte 1992 mit dem Silvrettahaus auf der Bielerhöhe in Partenen ein Zeichen der Wende im alpinen Bauen. Mitte der 1980er Jahre begann die erfolgreiche Zusammenarbeit mit Helmut Dietrich. 1994, nach dem gewonnenen Wettbewerb für das Festspielhaus Bregenz, gründeten Much Untertrifaller und Helmut Dietrich ein gemeinsames Büro in Bregenz. Dem Wettbewerbsgewinn für die Erweiterung der Wiener Stadthalle folgte 2004 ein weiterer Standort in Wien. Nach dem Auftrag zum Bau der neuen Hochschulsportanlage der ETH Zürich richteten sie 2005 eine Niederlassung in St. Gallen ein, wo Projekte gemeinsam mit Christof Stäheli bearbeitet werden. 2015 eröffneten sie das Pariser Büro, 2016 folgte München. Seit 2017 leiten, neben den beiden Gründern, Dominik Philipp und Patrick Stremler das Büro Dietrich I Untertrifaller.

Much Untertrifaller ist als freier Architekt eingetragen in den Architektenkammern von Baden-Württemberg, Bayern, Luxemburg und des Departements Île-de-France sowie als Ziviltechniker in der Kammer für Wien, Niederösterreich und Burgenland. Er hatte mehrere Gastprofessuren inne und lehrt als Honorarprofessor an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Gestaltung in Konstanz.

Anne Kaestle, Duplex Architekten AG

Anne Kaestle, Duplex Architekten AG

Anne Kaestle studierte 1994–2000 Architektur an der Technischen Universität in Karlsruhe (heute KIT), an der Königlichen Kunstakademie in Kopenhagen und an der Akademie für Architektur in Mendrisio bei Peter Zumthor. Sie arbeitete ein Jahr in Buenos Aires bei Justo Solsona (MSGSSS) und anschliessend sechs Jahre bei Marcel Meili, Markus Peter Architekten in Zürich. Zusammen mit Dan Schürch gründete sie 2007 das Architekturbüro Duplex Architekten. Anne Kaestle ist Mitglied des SIA, BSA, BDA und der Architektenkammer Hamburg. Sie engagiert sich regelmässig in Preisgerichten von Architekturwettbewerben, hält Vorträge und setzt sich in verschiedenen Gestaltungsbeiräten für mehr Qualität in der Architektur der Stadt ein. Anne Kaestle ist verheiratet mit Lukas Fehr, sie haben einen Sohn (°2011) und leben in Zürich.

Prof. Anca Timofticiuc, Mensing Timofticiuc Arch. PartmbB

Prof. Anca Timofticiuc, Mensing Timofticiuc Arch. PartmbB

Anca Timofticiuc, geboren 1982, wuchs in Constanta, Rumänien, auf. Zwischen 2000 und 2006 studierte sie Architektur in Bukarest und Hannover. In dieser Zeit entstanden erste gemeinsame Projekte mit Marius Mensing. 2007 absolvierte sie ihr Diplom an der Leibniz Universität Hannover. 2007-2012 hatte Anca Timofticiuc eine Assistenzprofessur an der Technischen Universität Berlin inne und gründete gleichzeitig Mensing Timofticiuc in Berlin. Von 2017 bis 2019 hatte sie eine Gastprofessur an der Universität Kassel. Seit 2021 ist sie als Professorin an der Peter Behrens School of Arts in Düsseldorf.
 

Hier einige Impressionen der Jurysitzung

wolfgang-galow-photographie.de

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