Architekturobjekte

Heinze ArchitektenAWARD 2018

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Heinze GmbH

Mathias Kutt Ihr Ansprechpartner für die Architekturobjekte auf heinze.de

Bremer Weg 184

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Gewinner ArchitektenAWARD 2018

Die Gewinner wurden am 21. November in Duisburg feierlich geehrt

Im Rahmen des Heinze ArchitektenAWARDS 2018 waren deutsche Architekten und Planer aufgerufen, ihre besten Wohnarchitekturen der letzten 5 Jahre einzureichen. Das Gesamtpreisgeld beträgt 40.000 Euro. Heinze prämiert die besten Gesamtkonzepte jeweils für Neubau- und Bestandsprojekt in den drei Objektkategorien

  • Einfamilien- und Zweifamilienhäuser
  • Mehrfamilienhäuser und Geschosswohnungsbauten
  • Sonderwohnungsbauten (Dachgeschosse, Lofts, historische Gebäude etc.)

Hier ist jeweils ein Preisgeld von 2.500 Euro ausgelobt, wobei der Gesamtsieger dieser Kategorien sich auf ein Preisgeld von 10.000 Euro freuen darf. Die Entscheidung über die Gewinner erfolgt durch eine Fachjury, deren Vorsitz Prof. Ritz Ritzer (bogevischs buero architekten & stadtplaner gmbh) übernimmt. Unterstützt wird er dabei von Prof. Rüdiger Ebel (blauraum Architekten) und Prof. Karin Schmid (03 Architekten).

Sonderpreis BIM

Erstmalig lobt Heinze eine Sonderprämierung für die besten BIM-Projekte aus. Die Wettbewerbsbeiträge dürfen sowohl aus dem Bereich des Wohnungs- als auch des Nichtwohnbaus stammen. Der Sonderpreis BIM wird exklusiv von der Firma dormakaba unterstützt und ist mit insgesamt 5.500 Euro Preisgeld dotiert.

Teilnehmen konnten Architekten und Planer, die ihren Firmensitz in Deutschland haben. Für den Standort des Bauobjektes gab es keine Einschränkung. Die kostenlose Einreichphase, in der teilnehmende Planungsbüros beliebig viele Objekte zum Wettbewerb einstellen können, endete am 17. Juni 2018.

Sonderpreise für Studierende

Heinze hat auch Studierende deutscher Hochschulen eingeladen, ihre Konzepte und Entwürfe einzureichen. Der Studentenwettbewerb macht den Heinze ArchitektenAWARD auch für den Architektur-Nachwuchs interessant. Studierende, Studien- und Seminargruppen deutscher Architekturfakultäten und -fachbereiche sind eingeladen, Entwürfe und Konzepte aus allen Bereichen des Wohnungs- und Nichtwohnbaus einzureichen. Die besten drei Nachwuchsarbeiten werden ebenfalls durch die Jury bestimmt und ausgezeichnet. Das Preisgeld von je 2.000 Euro teilt sich zu 1.500 Euro auf die Studierenden und 500 Euro für die Fakultät auf.

Alle Details zum Heinze ArchitektenAWARD können Sie den Wettbewerbsbedingungen bzw. den Wettbewerbsbedingungen für Studenten entnehmen.

Publikumspreise – Wählen Sie Ihre Lieblinge des Heinze ArchitektenAWARDs 2018

Zusätzlich zu den Gewinnern, die durch die Fachjury ermittelt und prämiert werden, vergeben die Besucher der Plattform heinze.de auch in diesem Jahr drei Publikumspreise. Entscheidend hierfür sind die Sterne-Bewertungen bei den eingereichten Wettbewerbsbeiträgen. Sie können noch bis zum 31. August 2018 Ihre Stimme(n) abgeben. Die Publikumsgewinner dürfen sich ebenfalls auf attraktive Preisgelder freuen.

Gewinner-Projekte der Jury

Gesamtsieger
Altes Garmisch neu gelebt
Beer Bembé Dellinger Architekten und Stadtplaner GmbH
Begründung der Jury

Die Revitalisierung und Stärkung von Ortskernen im ländlichen Raum ist neben der Nachverdichtung unserer Städte eines der großen Themen unserer Zeit. Den Architekten Beer Bembé Dellinger ist in Garmisch-Partenkirchen ein sehr gelungener Eingriff geglückt: Die kleinteilige Körnigkeit der Umgebung aufnehmende Struktur aus giebelständigen Satteldachhäusern setzt ortstypische Bauformen auf eine sehr anmutige Weise modern um und entwickelt Bestehendes selbstverständlich weiter. Stadträumlich einen schönen Blickbezug zur Pfarrkirche Sankt Martin aufbauend, gruppieren sich zwei denkmalgeschützte Gebäude, Häuser für junge Familien und ein Hotel, um einen gemeinschaftlich genutzten grünen Anger. Die modulhaft strukturierten Grundrisse lassen für die späteren Eigentümer eine Vielzahl von Grundrissvarianten offen. Weite Dachüberstände und die Materialität aus Holz tragen dazu bei, dass hier ein charaktervoller und atmosphärisch aufgeladener Ort inmitten des alten Garmisch entstehen konnte. Der Entwurf ist im gesamten ein sehr guter Beitrag zum Thema Bauen im ländlichen Raum, zu dem man Bauherren und Architekten nur gratulieren kann.

Foto: © Stefan Mueller-Naumann
Sieger in der Kategorie „Mehrfamilienhäuser und Geschosswohnungsbauten“
pa1925
zanderrotharchitekten gmbh
Begründung der Jury

Die Architekten bieten eine gelungene Lösung für eine in unseren Innenstädten sehr aktuelle Bauaufgabe an. Eine Baulücke, wie so viele andere eingeschossig bebaut mit Gewerbe, in diesem Fall einem Supermarkt, wird für die Schaffung von dringend benötigtem Wohnraum erschlossen. Dabei wird der Supermarkt in das neue Ensemble von vier Wohngebäuden für eine Baugemeinschaft einbezogen, indem eine neue Wohnebene auf dem Gewerbe entwickelt wird. Die vier Gebäude vervollständigen und heilen durch Lückenschließung zur Straße und Anbau an bestehende Brandwände im Hinterhofbereich eine durch Kriegsschäden unbefriedigende städtebauliche Situation und bilden einen gut proportionierten höher liegenden Wohninnenhof. Die Hofgebäude schaffen durch ihre horizontalen, unterschiedlich hohen Brüstungsbänder einen fließenden Übergang zwischen den privaten Wohnbereichen innen und dem gemeinschaftlichen grünen Außenraum des Hofs. Der lange Gebäuderiegel zur Straße formuliert durch die Integration des Supermarkts und die vorgestellten tiefen Außenräume bis zur unteren Ebene der zwei- bis dreigeschossigen Maisonettewohnungen in den oberen Geschossen eine vielfältige und lebendige städtische Blockrandfassade, die die klassische Dreiteilung der benachbarten gründerzeitlichen Bebauung interpretiert und auf funktionale Weise weiterformuliert. Eine Lösung mit Vorbildcharakter zur richtigen Zeit und am richtigen Ort.

Foto: © Simon Menges
Sieger in der Kategorie „Mehrfamilienhäuser und Geschosswohnungsbauten“
Umbau und Erweiterung Textilmanufaktur
snarq architekten BDA
Begründung der Jury

Umbau und Erweiterung des Industriedenkmals der alten Textilmanufaktur in Halle an der Saale erfolgt, neben der Sanierung des Bestands, innen wie außen konsequent durch die Ergänzung neuer kubischer Funktionselemente. Im Inneren dienen die eingestellten Kuben mit den notwendigen Nebenräumen wie Küchen und Bäder der Zonierung der neuen Wohnnutzung bei gleichzeitiger Erhaltung der fließenden historischen Raumabfolgen. Außen werden die Bestandswohnungen auf diese Weise durch großzügige vorgehängte Balkone ergänzt und der Bestand durch zweigeschossige Wohnkuben in Holzständerbauweise auf dem Dach erweitert. Die Architekten setzen durch die vertikale Lärchenholzstruktur sowohl der Wohnkubenverschalung als auch der Absturzsicherungen der Balkone die neuen Elemente bewusst in Beziehung zueinander und schaffen wie selbstverständlich eine neue symbiotische und volumetrisch interessante Einheit mit der Kubatur und dem lebendigen Ziegelmauerwerk des alten Produktionsgebäudes. Eine gelungene Lösung zum Thema Weiterbauen im Bestand durch Reaktivierung brachliegender innerstädtischer Flächen.

Foto: © Steffen Spitzner
Sieger in der Kategorie „Einfamilien- und Zweifamilienhäuser“
Haus Lindetal
AFF Architekten GmbH
Begründung der Jury

Das Haus Lindetal ist ein Gegenmodell zu der herkömmlichen industriellen Hausproduktion von individualisierten Einfamilienhäusern. Der Entwurf stellt sich in seiner Beschäftigung mit der Gebäudetypologie des niederdeutschen Hallenhauses bewusst in die ländlich-dörfliche Handwerkstradition. Die Räume des Hauses entstehen zwischen einer Betonbasis mit aufstrebenden Treppen- und Wandelementen, die das Haus in zwei zusammenhängende Bereiche teilen, und dem als Holzrahmenwerk konstruierten Tragwerk. Auf der einen Seite entsteht die große zweigeschossige Wohnhalle mit zentraler Feuerstelle und flankierenden Treppen und auf der anderen Seite zwei Ebenen aus Zimmern und Nebenräumen. Der Entwurf bezieht seine Kraft aus der Reduktion auf lokal verfügbare natürliche Baustoffe und auf die Reinheit der handwerklichen Konstruktion. Mit dieser Besinnung auf das Wesentliche gelingt den Architekten ein einfaches Haus von feiner Rustikalität, klarer Proportion und schlichtem Raum. Ein Plädoyer für echte auf Angemessenheit begründete Nachhaltigkeit, Ortsverbundenheit und die ehrliche Architekturqualität natürlicher Fertigungstechniken.

Foto: © Hans Christian Schink
Sieger in der Kategorie „Einfamilien- und Zweifamilienhäuser“
Am Deich
Thomas Kröger Architekten
Begründung der Jury

Das Projekt eines Einfamilienhauses auf dem Land ist eine alltägliche Bauaufgabe, die, oft ohne Architekten geplant, eher lieblos behandelt wird und damit weite Teile Deutschlands in gesichtslosen Vororten, Dorferweiterungen und austauschbaren Neubauvierteln erstickt. Das Haus am Deich von Thomas Kröger besticht durch das Weiterdenken und Transformieren der Raumstrukturen alter friesischer Bauernhöfe: Schon die stadträumliche Setzung mit Haupt- und Nebengebäuden um einen kleinen Vorhof nimmt Bezug auf klassische Elemente ländlichen Bauens. Der schichtenartig aufgebaute Grundriss und Schnitt eines alten Gulfhauses, im Wesentlichen geprägt durch eine räumliche Abfolge verschiedener Nutzungszonen, eine sehr niedrige Traufe und die prägnante Tragstruktur des Dachstuhls werden übersetzt in die heutige Zeit und erfüllen perfekt die Ansprüche an ein modernes Einfamilienhaus. Eine differenzierte Lösung im Schnitt, mit Splitlevel und überhöhten Räumen, vermittelt im Erdgeschoss Großzügigkeit, der ein angenehm maßvoller Umgang im Obergeschoss im Bereich der Individualräume gegenübersteht. Nach außen zeigt sich das Haus in einer liebevoll gestalteten Klinkeroptik und wird so zu einem selbstverständlichen Teil der weiten Landschaft.

Foto: © Jan Steenblock
Sieger in der Kategorie „Sonderwohnungsbauten“
Unique³
Hauser Architektur
Begründung der Jury

Die Umwandlung bestehender Bürogebäude in Wohnen ist angesichts zunehmender Knappheit an Wohnraum in unseren Städten ein aktuell weitverbreitetes Phänomen, das gegenwärtig noch zu wenig Aufmerksamkeit erhält. Jedoch ist angesichts der in einem Gebäude steckenden grauen Energie die Frage nach Umbau und Alternativszenarien mehr als zeitgemäß und einer sorgfältigen Betrachtung würdig. Die Umnutzung eines ehemaligen Verwaltungsgebäudes von Siemens in Saarbrücken zeigt beispielhaft den Umgang mit sehr großen Gebäudetiefen: Unter Beibehaltung der strukturell klaren Stützenplattenkonstruktion mit Rippendecke und des bestehenden Treppenhauskerns entsteht ein Sechsspänner mit dreiseitig angeordneten und nach Westen, Süden und Osten orientierten Wohnungen. Die Arbeit zeigt, dass mit einem vertretbaren Aufwand gute – wenngleich große – Wohnungszuschnitte entstehen können, die auch im Inneren noch die vormalige Nutzung spüren lassen. Das Weiterdenken der bestehenden leichten Fassade und Ergänzung einer dahinterliegenden zweiten, thermisch wirksamen Haut durch eine neue elementierte Haut ermöglicht den Erhalt des vertrauten Erscheinungsbilds und sorgt dafür, dass die hinter dem Gebäude liegende Zeit nicht in Vergessenheit gerät.

Foto: © Iris Maria Maurer
Sieger in der Kategorie „Nachwuchsarbeiten“
Vision für den Ernst-Reuter-Platz
Jonas Käckenmester, David Lüken und Daniel Pehl, HafenCity Universität Hamburg
Begründung der Jury

Der Ansatz des Entwurfs ist so einfach wie überzeugend und löst zwei Mängel mit einem Streich: Der große Kreisverkehr an der Verkehrsachse Westberlins schlechthin wird durch eine neue, zentrale Nutzung aufgeladen. Gleichzeitig werden die unattraktiven Wege im Untergrund des Ernst-Reuter-Platzes zu hochattraktiven. Die neue Zentral- und Landesbibliothek verbindet all die Universitätsbauten als „geistige Mitte“ untereinander – nicht nur im übertragenen Sinn. Die städtebaulichen Ergänzungen um den Platz herum entsprechen dessen ursprünglichem Konzept. Die Anordnung der Bibliothek im Untergrund ist geschickt eingefügt und entspricht deren Ansprüchen an möglichst wenig schädlichem Lichteinfall. Das Konzept ist im positiven Sinn einfach und bringt hervorragende Qualitäten im Raum, in dessen Funktion wie im Detail hervor. Dies und die entsprechende Darstellung des Projekts haben uns sehr überzeugt.

Foto: © Pehl-Lüken-Käckenmester
Bester Entwurf in der Kategorie „Nachwuchsarbeiten“
Thick Brick Building
Dominic Ahn, Matthew Dueck und Lukas Prestele, TU München
Begründung der Jury

Im Kontext großmaßstäblicher Industrie- und Lagerbauten, die zum innerstädtischen Quartier konvertieren, entwickelt der Verfasser ein Haus zum Wohnen und Arbeiten und reagiert damit in kluger Weise auf aktuelle Fragestellungen städtischer Entwicklungsräume. Sein „dickes“ Haus nimmt Maßstab und Materialität der Umgebung auf und entwickelt diese außen wie im Innenraum geschickt weiter. Die durch die enorme Bautiefe des Gebäudes aufgeworfenen Fragen der Erschließung und der Belichtung werden geschickt und im Detail sensibel beantwortet. Es entsteht ein robustes Bauwerk mit komplexem Innenleben und großem Entwicklungspotenzial für die Nutzer. Der Entwurf zeichnet sich durch seine hervorragende Darstellung aus. Die vom Verfasser aufgeworfene Fragestellung und deren Beantwortung im Projekt überzeugten uns sehr.

Foto: © DML
Bester Entwurf in der Kategorie „Nachwuchsarbeiten“
Campus Salzufer
Simon Lehmann und David Wegner, TU Berlin
Begründung der Jury

Der Entwurf zeichnet sich durch eine hohe Eigenständigkeit und den sehr starken Entwurfsansatz aus. Von der Konzeption wird die Idee des solitären Bausteins im Gefüge der sehr heterogenen Umgebung konsequent verfolgt und bis ins Detail umgesetzt. Folge ist ein Baukörper, der sich im städtebaulichen Raum zwar etwas sperrig und stark auf sich selbst bezogen präsentiert, dieses Manko im Detail jedoch wieder aufbricht. Es entstehen eine hohe Durchlässigkeit sowie gute Anbindungen an den Stadtraum. Im Inneren entwickelt sich eine räumlich komplexe und kommunikative Lehr- und Lernlandschaft. Der sehr hohe Standard in der Durcharbeitung hinsichtlich Ordnung des Programms und der funktionalen Zusammenhänge, bezüglich der räumlichen Entwicklung und der Baukonstruktion in Tragstruktur wie im Detail und die ausgezeichnete Darstellung des Projekts haben uns sehr überzeugt.

Foto: © David Wegner

Gewinner-Projekte des Publikums

1. Platz – Publikumspreis
Anbau und Sanierung einer Doppelhaushälfte
RuhrIng GmbH
Beschreibung (auszugsweise)

Im schönen Ruhrtal, am Stauseebogen in Essen, war es die Aufgabe, ein in die Jahre gekommenes altes Zechenhaus energetisch zu sanieren und einen modernen und der Familiensituation angepassten Wohnraum zu schaffen. In diesem Zuge wurde der Wohnraum des Bestands insgesamt neu definiert und durch einen modernen, gradlinigen Anbau ergänzt. Ziel war es, den Neubau fließend mit dem Bestand zu verknüpfen. Die Fassade des Altbaus wurde dabei ebenfalls energetisch saniert. Die Erweiterung des Wohnhauses wurde in Holzständerbauweise ausgeführt. Dessen Fassade zeichnet sich durch ihre vertikale, thermobehandelte Weißtannenverkleidung aus. Diese gibt dem Haus einen wohnlichen, warmen Charakter. Durch den Rücksprung der Fassade im Eingangsbereich bildet sich ein großes Portal aus, welches den Besucher förmlich anzieht. Der neu geplante Anbau bietet sowohl einen neuen repräsentativen Eingangs- als auch einen Wohnbereich im Erdgeschoss mit Übergang in den Küchen-/Essbereich im Altbau. Hinzu kommen ein großes Kinderzimmer im ersten Obergeschoss und ein Studiobereich im Dachgeschoss mit angrenzender großer Dachterrasse mit Blick auf den nahegelegenen Stausee.

Foto: © RuhrIng GmbH
2. Platz – Publikumspreis
Haus H
one fine day: office for architectural design
Beschreibung (auszugsweise)

Haus H wurde in eine für die Region typische Bauernschaft, die aus Bauernhöfen, Kotten und lose verteilten Einfamilienhäusern besteht, eingefügt. Diese Landschaft hat keine Richtungen oder relevante städtebauliche Konstanten. Häuser und Gehöfte sind versprengte Orientierungspunkte in einer landwirtschaftlich geprägten Kulturlandschaft. Nachbarschaft wird hier nicht unbedingt im direkten Nebeneinander, sondern immer auch in der Fernwirkung erfahren. Anders, als in der Stadt, sind die hier stehenden Gebäude von vielen Seiten und in unterschiedlichen Distanzen sicht- und einsehbar. Die im suburbanen Kontext gängige Aneinanderreihung von Einfamilienhäusern mit einer klaren Definition von Vorder- und Rückseite gibt es hier nicht. Stattdessen gruppieren sich die Gebäudeensembles der Gehöfte anscheinend zufällig, tatsächlich aber aus internen funktionalen Abhängigkeiten hergeleitet, um zentrale Höfe. Die Firste und Giebel der Haupthäuser und Scheunen deuten dabei in unterschiedliche Richtungen und öffnen den jeweiligen Hof allseitig zur umgebenden Landschaft. Die vier herausgestellten Giebelseiten von Haus H nehmen diese multidirektionalen Muster auf. Der Grundriss des Hauses bezieht sich einerseits auf die regionstypischen historischen Ein- oder Hallenhäuser, deren Ständerkonstruktion in einer Art dreischiffigem Längsbau resultierte.

Foto: © Christian Richters
3. Platz – Publikumspreis
Wasserturm am Park Sanssouci
Wirth Alonso Architekten
Beschreibung (auszugsweise)

Der Wasserturm entstand um 1910 zusammen mit dem alten Kaiserbahnhof am Park Sanssouci. Er diente den Dampfloks zur Wasserversorgung. Nach Umstellung auf Elektro- und Dieselloks stand der Turm lange leer und verfiel zusehends. Das Gebäude steht nicht unter Denkmalschutz (jedoch unter Umgebungsschutz als Teil des UNESCO Weltkulturerbes Park Sanssouci und Wildpark), trotzdem ist die Verwandlung des Wasserturms in eine Wohnung vor allem auf den behutsamen Umgang mit dem vorhandenen Bauwerk ausgelegt und stellt einen minimalen Eingriff in den Bestand dar. Wichtiger Planungsaspekt ist, dass die runde Form und die Materialität überall wahrnehmbar bleiben. Die offene Wohnlandschaft über mehrere Ebenen schafft spannende Blickbeziehungen. Es entsteht ein harmonisches Zusammenspiel aus rotem Sichtmauerwerk, Stahlbauteilen in Anthrazit und den neuen Einbauten, die ganz in Weiß gehalten sind. Jedes Stockwerk ist für sich ein eigenes Projekt, denn jeder Raum ist anders in Höhe, Beleuchtung, Materialität, Aufteilung und Möblierung.

Foto: © Wirth Alonso Architekten

Preisträger:innen BIM

Sieger Sonderpreis BIM – Digitalisierung
Umbau und Sanierung BayWa Hochhaus
Hild und K Architekten BDA
BIM-Begründung der Jury

Gemeinsam hatten sich Bauherr und Planer für einen BIM-Planungsprozess entschieden, der entsprechend dem Softwarebestand der Beteiligten als „Small Open BIM“ durchgeführt wurde. In der Bauausführung konnten einige der Firmen (Rohbau, Fassade, TGA) zudem dafür gewonnen werden, das Modell für ihre Montageplanung, Arbeitsvorbereitung und Bauausführung zu nutzen. Auch der Objektüberwachung stand das Modell zur Verfügung (u. a. Simulation Baulogistik). Die konsequente Nachführung aller baulichen Änderungen im 3D-Modell lässt erste Ansätze einer Anwendung des „as built“-Modells erkennen und wird durch die weitere Nutzung durch das FM, wenn auch als „flache“ 2D-Pläne aus dem intelligenten 3D-Modell, bestätigt. Die Jury hat die Anwendung des BIM-Planungsprozesses beim innerstädtischen „Bauen mit dem Bestand“ für dieses Großsanierung/Umbau-Projekt besonders überzeugt. Setzt es doch das gemeinsame Verständnis voraus, den kompletten Bestand zunächst in 3D zu modellieren, bevor es für den Prozess am virtuellen Modell verwendet werden kann. So konnte dann für den Planungsprozess eine erhebliche Anzahl unterschiedlicher Simulationen die städtebaulichen und gebäudeplanerischen Entscheidungen – nicht nur für den Bauherrn – deutlich erleichternd unterstützen. Die konsequente Anwendung von 4D und 5D ist hier besonders hervorzuheben.

Foto: © Michael Heinrich
Sieger Sonderpreis BIM – Kollaboration
Futurium Berlin
Richter Musikowski GmbH
BIM-Begründung der Jury

Der Generalübernehmer hatte mit dem Erhalt des Auftrags zu Beginn der Leistungsphase 5 ein „Big Closed BIM“ installiert. Trotz der späten Entscheidung für BIM durch Bauherr und Planung gelingt es, in einem „verkürzten“ BIM-Planungsprozess eine besondere und fruchtbare Zusammenarbeit zu initiieren, deren differenziertes bauliches Ergebnis bemerkenswert ist. Die Jury honoriert das, auch wenn ein „Closed BIM“ das originär föderative, integrative Potenzial der BIM-Planungsmethode ausblendet. Neben der klassischen, kontinuierlichen „Clash Detection“ konnte an dem virtuellen Gebäudemodell eine komplexe, multidisziplinäre „Whole Building Simulation“ (BPS) zur Evaluierung der ganzheitlichen Performanz des Gebäudes vor Baubeginn durchgeführt werden und Erkenntnisse für den weiteren, optimierenden Planungsprozess erzeugen. Neben einer 5D-Anwendung war die Detaillierung des 3D-Modells ausreichend tief, um es für die Vergabe von und spätere Zusammenarbeit mit Gewerken wie Rohbau, Stahlbau, Fassade zu verwenden. Der Einsatz des Modells in der Objektüberwachung über mobile Endgeräte und entsprechende Software zeigt einmal mehr das ganzheitliche Nutzungspotenzial von BIM und seiner virtuellen Modelle. In diesem besonderen Fall scheint die Verwendung des „as built“-Modells als 3D-Modell für das CAFM ohne 2D-Rückgriff schon zu gelingen.

Foto: © Dacian Groza

Fachjury - Namhafte Juroren für den ArchitektenAWARD 2018

Die eingereichten Projekte werden von einer Fachjury unter der Leitung von Professor Ritz Ritzer prämiert.

Professor Dipl.-Ing. Architekt Ritz Ritzer<br />
bogevischs buero

Professor Dipl.-Ing. Architekt Ritz Ritzer
bogevischs buero

Professor Ritz Ritzer, Jahrgang 1963, arbeitete nach dem Architekturstudium (1986-1993) an der TU München und der E.T.S.A. Barcelona zunächst bei H2R-Architekten in München, bevor er 1996 zusammen mit Rainer Hoffmann bogevischs buero gründete. Aktuell ist er BDA Mitglied des temporären Gestaltungsbeirats der BYAK und hat seit 2016 eine Professur für Entwerfen und Städtebau an der Beuth-Hochschule Berlin inne. Bis 2014 lehrte Ritzer u.a. an der HS Coburg, der HS Weinstephan-Triesdorf und der HS Würzburg. Von 2009 bis 2015 konnte er als Mitglied der Kommission für Stadtgestaltung in München mitwirken und 2007 bis 2016 war Professor Ritzer Vorstand im Werkbund Bayern. Einen weiteren Lehrauftrag hatte er beim Institut für Städtebau der TU München von 1997 bis 2001.
Professor Rüdiger Ebel<br />
blauraum Architekten GmbH

Professor Rüdiger Ebel
blauraum Architekten GmbH

Rüdiger Ebel, 1970 in Düsseldorf geboren, absolvierte 1999 sein Diplom der Architektur an der BUGH Wuppertal und arbeitete nach seinem Studium von 1999 bis 2002 als Projektleitender Architekt bei BRT Architekten in Hamburg. Seit 2002 ist Ebel Geschäftsführung und Gründungsmitglied der blauraum Architekten GmbH in Hamburg und hat seit 2016 eine Gastprofessur für Entwerfen und Städtebau an der Beuth Hochschule in Berlin inne. Seit 2011 ist Rüdiger Ebel Mitglied des Arbeitskreises Stadtentwicklung der Hamburgischen Architektenkammer (HAK).
Professorin Dipl.-Ing. Karin Schmid<br />
03 Architekten GmbH

Professorin Dipl.-Ing. Karin Schmid
03 Architekten GmbH

Karin Schmid absolvierte von 1989−1995 ihr Architekturstudium an der TU München. Seit 1995 arbeitet sie zusammen mit Andreas Garkisch und Michael Wimmer. Gemeinsam mit diesen Architekten entsteht 1998 die Büropartnerschaft „03 München“. Sie ist außerdem Mitglied der Bayerischen Architektenkammer. Von 2004−2008 hatte sie Lehrtätigkeiten an der TU sowie der FH München und seit 2006 ist Schmid Mitglied im Bund Deutscher Architekten (BDA). Seit 2007 ist sie in der Stadtplanerliste eingetragen. 2009 wurde Karin Schmid Gesellschafterin und Geschäftsführerin der „03 Architekten GmbH“. 2011−2016 war sie Mitglied des Landesvorstands BDA Bayern und seit 2011 ist sie im Gestaltungsbeirat der Stadt Landshut. 2012−2013 hatte Schmid Lehraufträge für Entwerfen an der OTH Regensburg sowie HTWG Konstanz und 2014 hatte sie eine Gastprofessur an der HTWG Konstanz inne. 2015 wurde die Architektin in die Kommission für Stadtgestaltung München und Stadtgestaltungskommission Kaiserslautern berufen und 2016 auch in den Gestaltungsbeirat Kempten. Seit 2016 hat Karin Schmid eine Professur für Städtebau und Gebäudelehre an der HS München.
Stephan Westermann<br />
BauNetz Media GmbH

Stephan Westermann
BauNetz Media GmbH

Stephan Westermann, 1970 in Münster geboren, studierte nach einer Ausbildung zum Bauzeichner an der msa | münster school of architecture und der Beuth Hochschule für Technik in Berlin Architektur. Nach zweijähriger Tätigkeit als Dipl.-Ing. bei Pfeiffer · Ellermann · Preckel | Architekten und Stadtplaner BDA wechselte er Ende 1999 zum Medienunternehmen BauNetz in Berlin, deren Leitung er seit 2018 innehat.

Foto © Anke Dörschlen
Ulrich Schmidt-Kuhl

Ulrich Schmidt-Kuhl

Heinze GmbH

Ulrich Schmidt-Kuhl begann 1989 als Geschäftsführer eines Ingenieurbüros seine Zusammenarbeit mit Heinze auf freiberuflicher Basis. Bereits 1993 wechselte er fest in die Redaktionsleitung der BauDatenbank GmbH, um wenige Jahre später die Gesamtredaktionsleitung bei der Heinze GmbH zu übernehmen. Ulrich Schmidt-Kuhl entwickelte in dieser Funktion seinen Verantwortungsbereich von einer klassischen Verlagsredaktion zu einem multimedialen Dienstleister. Seit 2007 leitet Ulrich Schmidt-Kuhl auch die Medienproduktion der Heinze GmbH.

Hier einige Impressionen der Jurysitzung

© Wolfgang Galow

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