Architekturobjekt 1 von 1.703

Architekturobjekte

Heinze ArchitekturAWARD 2025: Teilnehmer


Schulzentrum Davos Platz

7270 Davos, Schulstrasse 4, Schweiz

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: CURA Architekten GmbH

Fassadenstruktur - Schulzentrum Davos Platz

© DAISUKE HIRABAYASHI

Schulhof - Schulzentrum Davos Platz

© DAISUKE HIRABAYASHI

Außenterrasse - Schulzentrum Davos Platz

© DAISUKE HIRABAYASHI

Eingang Schulstraße - Schulzentrum Davos Platz

© DAISUKE HIRABAYASHI

Aula - Schulzentrum Davos Platz

© DAISUKE HIRABAYASHI

Küche - Schulzentrum Davos Platz

© DAISUKE HIRABAYASHI

Atrium - Schulzentrum Davos Platz

© DAISUKE HIRABAYASHI

Klassenzimmer - Schulzentrum Davos Platz

© DAISUKE HIRABAYASHI

Enfilade - Schulzentrum Davos Platz

© DAISUKE HIRABAYASHI

Sitznische - Schulzentrum Davos Platz

© DAISUKE HIRABAYASHI

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: CURA Architekten GmbH

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Schulstrasse 4, 7270 Davos, Schweiz

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Erweiterung

Fertigstellungstermin

10.2024

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

CURA Architekten GmbH

Am Anger 3

82237 Wörthsee

Deutschland

Tel. +49 170 9445794

info@cura-architekten.de

Bauleitung (LPH 8)

Baulink AG

Promenade 101

7270 Davos Platz

Schweiz

info@baulink.ch

Fachplanung: Bauphysik

Kuster + Partner AG

Ringstrasse 34

7000 Chur

Schweiz

chur@kusterpartner.ch

Fachplanung: Tragwerksplanung

Conzett Bronzini Partner AG

Bahnhofstrasse 3

7000 Chur

Schweiz

Fachplanung: Brandschutz

Bachofner GmbH

Spengelgass 3

9467 Frümsen

Schweiz

Bauleistung: Zimmerei, Ingenieurholzbau

Künzli Davos AG

Dischmastrasse 65

7260 Davos Dorf

Schweiz

Verwendete Produkte

AMORIM Deutschland

Kork-Boden

Ufenau

BRESTA

Brettstapeldecken

Akustik gentle

Euval

Fliesen

Bot25

Forbo Flooring

Linoleum

Cocoa Eucalyptus

FSB Franz Schneider Brakel

Fenstergriffe

1243 Bronze

MARAZZI

Wandfliese

Segni Blend verde

Regent Beleuchtungskörper

Leuchten

Flow

Regent Beleuchtungskörper

Leuchten

Tea Glass

RÖFIX

Kalkputze

calce fina

Zumtobel Licht

Leuchten

Ondaria

Gebäudedaten

Bauweise

Holzskelettbau

Tragwerkskonstruktion

Holz

Anzahl der Vollgeschosse

3- bis 5-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt

13.500 m³

 

Bruttogrundfläche

3.725 m²

 

Grundstücksgröße

20.330 m²

Kosten

Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)

18.000.000 Euro

Beschreibung

Objektbeschreibung

Die Schulanlage in Davos Platz stellt ihren Betrieb auf eine Tagesstruktur um und benötigt dafür zusätzliche Flächen für Aula, Cafeteria sowie Verwaltung und ergänzende Klassenräume. Daher sollte das bestehende Gebäude aus den 60er Jahren zugunsten eines ökologischen Neubaus abgebrochen werden. Um die gespeicherte graue Energie zu erhalten, wurde stattdessen eine integrative Lösung mit dem Bestandsgebäude gefunden, bei der die alte Struktur an den Längsseiten angebaut und um ein Geschoss aufgestockt wurde, um den gewachsenen Anforderungen des Raumprogramms zu entsprechen.

Der Holzbau stülpt sich somit über die gesamte, bestehende Struktur und umschliesst diese gänzlich mit einer neuen Fassadenhülle, welche sowohl den thermischen Bedürfnissen genügt als auch einen neuen ästhetischen Anspruch verfolgt. Der Hybrid erscheint von aussen als Neubau, besteht jedoch zu 40 % seines Volumens aus der bereits bestehenden Bausubstanz.

Die Anbauten sind aus einem effizienten Stützenraster in Holzbauweise aufgebaut, welches sich auf die Wandachsen des bestehenden Massivbaus bezieht. Dank der geringen Spannweiten können alle tragenden Bauteile wirtschaftlich dimensioniert werden und ermöglichen ein hohes Mass an Flexibilität im Grundriss. Das aufgestockte, dritte Obergeschoss wird über eben jene Anbauten abgeführt, wodurch die bestehende Struktur nicht zusätzlich belastet wird.

Während sich das öffentliche Erdgeschoss nach Aussen zum überdachten Schulhof orientiert, ordnen sich die Klassenzimmer und Büros in den Obergeschossen um ein zentrales kommunikatives Atrium. Zusammen mit den vielseitigen Flurbereichen bieten sich hier unterschiedliche individuelle Lern- und Rückzugsmöglichkeiten, welche den klassischen Schulbetrieb auf vielschichtige Weise bereichern.
Durch den Anbau zum Schulhof können die Klassenzimmer von den Kernen abrücken, wodurch sich ein zentraler Rundweg im Inneren des Gebäudes ergibt. Gleichzeitig entsteht eine neue Querverbindung innerhalb der Klassenzimmer, wodurch moderne und flexible Unterrichtsweisen ermöglicht werden.

Bei den Neubauten wurde besonderer Wert auf die Verwendung von regionalen und nachwachsenden Baustoffen gelegt. So bilden das sichtbare Holztragwerk, die Brettstapeldecken mit Schafwolleinlagen sowie die Bodenbeläge aus Kork ein Gegenüber zu den bestehenden Betonstrukturen und schaffen dadurch ein behagliches Raumgefühl. Dabei wurde bewusst zwischen alten und neuen Bauteilen differenziert, damit der Umbauprozess für die Schüler:​innen ablesbar bleibt.

Beschreibung der Besonderheiten

Das Projekt in Davos hebt sich durch seinen radikal nachhaltigen Ansatz von herkömmlichen Schulbauten ab. Während viele Gebäude einfach abgerissen und ersetzt werden, entschieden sich CURA bewusst dazu dem Bestand eine zweite Chance zu geben und diesen mit einem neuen Holzbau zu verschmelzen. Die architektonische Geste – eine schützende, funktionale und ästhetische Hülle über dem Bestand – reduziert nicht nur CO2-Emissionen und Materialverbrauch erheblich, sondern zeigt auch, wie aus dem Vorhandenen ein visionäres, zukunftsfähiges Gebäude entstehen kann. Mit Ihrem ersten Projekt wollen die Architekten nicht nur ein Vorbild für ressourcenschonendes Bauen, sondern auch ein Symbol für den Wandel in der Architektur hin zu mehr Verantwortung, Kreativität und langfristigem Denken sein.

Nachhaltigkeit

Die Anforderungen der Gemeinde in Davos war es mit dem Umbau des bestehenden Mitteltrakts ein ökologisches Leuchtturmprojekt zu schaffen ohne sich auf den Rahmen einer bestimmten Zertifizierung festzulegen. Ziel war es, den CO2-Fußabdruck durch den Erhalt der bestehenden Struktur sowie den Einsatz regionaler, nachwachsender Baustoffe wie Holz und Kork zu minimieren.

Während viele Gebäude einfach abgerissen und ersetzt werden, entschieden sich CURA bewusst dazu dem Bestandsgebäude aus den 1960ern eine zweite Chance zu geben und dieses mit einem neuen Holzbau zu erweitern. Die neue Struktur stülpt sich über das alte Gebäude und umschließt es mit einer energieeffizienten Fassadenhülle. Dadurch konnte der Rohbau um 40 % reduziert und der ökologische Fußabdruck erheblich minimiert werden. 

Das Tragwerk ist als flexibles Holzskelett konzipiert, welches im Innenraum sichtbar bleibt. In den massiven Brettstapeldecken wurden dafür Akustikstreifen aus Schafwolle eingelegt, wodurch auf zusätzliche Abhangdecken verzichtet werden konnte. Um eine behagliche Arbeitsatmosphäre zu fördern, wurden alle Innenwände mit Dreischichtplatten aus Fichte verkleidet und in den Büros und Klassenzimmern Kork- sowie Linoleumböden verlegt, welche auf natürliche Weise den Trittschall dämmen.

Bereits im Wettbewerb wurde das Lowtech Konzept bei der räumlichen Planung berücksichtigt, wodurch ganzjährig auf eine kontrollierte Lüftung verzichtet werden kann. Dabei fungiert das offene Atrium als eine Art natürliche Kamin, über welches sich alle Büros und Klassenzimmer effizient querlüften lassen. Der eigene Energiebedarf kann dabei über Geothermie sowie PV-Module gedeckt werden.

Dabei entsteht ein nachhaltiger und funktionaler Schulbau, der den Anforderungen der Tagesbetreuung sowie moderner pädagogischer Konzepte gerecht wird. Die schnelle Umsetzung in nur zwei Jahren beweist, dass nachhaltiges Bauen wirtschaftlich, effizient und architektonisch hochwertig realisiert werden kann.

Auszeichnungen

Polis Award 2025 - Ökologische Wirklichkeit

Schlagworte

Schule, Schulbau, Holzbau, Bestand, Umbau, Erweiterung, Aufstockung, Transformation, LowTech, ReUse

Energetische Kennwerte

Energiestandard

Sonstiges

Energetische Kennwerte

Primärenergie

Geothermie

Energetische Kennwerte

Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")

21,50 kWh/(m²a)

Objektdetails

Gebäudespezifische Merkmale

Anzahl Arbeitsplätze

19

 

Anzahl Klassen

13

 

Anzahl Schüler

260

Das Objekt im Internet

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