Architekturobjekte
Musikschule Lüdenscheid
58511 Lüdenscheid, Stabergerstraße 2
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: WW+ architektur + management sàrl
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: WW+ architektur + management sàrl
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Stabergerstraße 2, 58511 Lüdenscheid, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
08.2022
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Anzahl der Vollgeschosse
3- bis 5-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
12.627 m³
Bruttogrundfläche
2.664 m²
Grundstücksgröße
2.800 m²
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Die Musikschule der Stadt Lüdenscheid zeichnet sich durch ihr großes Engagement in der musikalischen Bildung von zurzeit 1.800 SchülerInnen sowie durch ein vielfältiges Spektrum künstlerischer Ausdrucksformen und Darbietungen aus. Um diesen Anspruch auch in Zukunft erfüllen zu können, hat sich die Stadt im Rahmen der Umsetzung des „Integrierten Handlungskonzeptes Altstadt Lüdenscheid“ für einen Neubau der Musikschule entschieden, der zu 80 Prozent über die Städtebauförderung des Bundes und des Landes NRW gefördert wurde. Die bestehende Schule war bis dahin in der denkmalgeschützten ehemaligen Post untergebracht und wurde den aktuellen Erfordernissen an einen zeitgemäßen Unterrichtsbetrieb nicht mehr gerecht. Für die Neuplanung lobte die Stadt 2016 einen internationalen Realisierungswettbewerb aus, den WW+ mit seinem Projektentwurf für sich entschied und gemeinsam mit dem ortsansässigen Partnerbüro KKW-Architekten umsetzte. Entstanden ist ein Neubau mit über 20 Übungs- und Unterrichtsräumen, zwei Großgruppenräumen, einem Schlagwerkraum und einem Multifunktionssaal, der für Orchesterproben, Vorspiel sowie für Konzerte oder Veranstaltungen genutzt werden kann und rund 200 BesucherInnen Platz bietet.
Städtebauliche Positionierung
Die Individualität des Standortes gab nur bedingt Vorgaben zu städtebaulichen Bezügen. Einzig die Besonderheit hinsichtlich Topografie, erhaltenswertem Grünbestand und Höhenstaffelung der Nachbargebäude nahm Einfluss auf die Konzeption. Das als Solitär gestaltete dreigeschossige Gebäude prägt, ergänzt und respektiert sowohl in seiner Höhe als auch hinsichtlich seiner städtebaulichen Positionierung den umgebenden Stadtraum. Aufgrund seiner Stellung im Außenraum ist es wesentliches Element des Quartiersauftaktes. Der Kubus zeigt eine starke, räumliche Präsenz und bildet die ordnende Mitte im heterogenen Umfeld. Ein markanter Unterschnitt macht den Eingang kenntlich, durch den der Besucher das Foyer des Gebäudes über den Vorplatz an der nordwestlichen Ecke des Grundstückes betritt. Die dreiseitige Verglasung fängt das Treiben entlang der Hochstraße ein und gibt von innen den Blick in Richtung Altstadt frei.
Innenraum
Das großzügige Foyer umspannt die mit den beiden Obergeschossen verbundene Galerie des Treppenraumes. Zusammen mit dem, der Publikumsfläche zuschaltbaren, Multifunktionsraum entsteht ein großzügiger Treffpunkt, dessen repräsentativer und einladender Charakter die Philosophie der Musikschule nach außen transportiert. Daran angegliedert sind Schlagwerkraum und Materiallager. Auf einer Zwischenebene des sechs Meter hohen Erdgeschosses findet ein Großteil der Gebäudetechnik ihren Platz. Im ersten Obergeschoss liegt neben verschiedenen Unterrichtsräumen die Administration als zentraler Anlaufpunkt für BesucherInnen. Das zweite Obergeschoss ist ausschließlich den verbleibenden Unterrichtsräumen vorbehalten. Alle Räume des Gebäudes verfügen über einen Blick nach außen und werden ganztägig mit Tageslicht versorgt und tragen damit zu einer hellen und freundlichen Atmosphäre bei. Das Herzstück des Gebäudes bildet die lichtdurchflutete Treppenhausgalerie mit einer großzügigen Dachverglasung. Von den kleinteiligen Raumeinheiten umgeben, wird sie zur wichtigen Schnittstelle des Gebäudes, über die alle Bereiche erschlossen werden. Sie fungiert als Ort der Begegnung für SchülerInnen und LehrerInnen und stellt ein wertvolles Element im Schulalltag dar.
Akustikplanung
Besonderes Augenmerk wurde bei der Musikschule auf die akustische Ausstattung gelegt. In den Unterrichts- und Proberäumen wurden hochwertige Schallschutzmaßnahmen umgesetzt, die eine Schallübertragung von Raum zu Raum maximal unterbinden. Entscheidend für die Planung war es, ein ausgewogenes Verhältnis aus absorbierenden und reflektierenden Flächen zu schaffen. Neben einem störungsfreien Unterricht garantieren die teilweise flexiblen Einbauten zudem eine optimale Raumakustik für jede Instrumentierung. Dies nimmt nicht nur Einfluss auf das Musizieren selbst, sondern dient auch dem Wohlbefinden der Musizierenden und des Lehrpersonals. Zur Verbesserung des Schallschutzes wurden besonders laute Unterrichts- bzw. Proberäume, wie der Schlagwerk- oder der Blechbläserraum, als Raum-in-Raum-System konzipiert.
Fazit
Entstanden ist ein Gebäude, das seinen NutzerInnen durch seine kompakte Form und klare Strukturierung, Orientierung und Geborgenheit bietet. Gleichzeitig wird durch den gezielten Einsatz von Material Offenheit und Transparenz vermittelt. Das pädagogische Konzept der Musikschule, das den SchülerInnen einerseits solides Fachwissen vermittelt - Struktur und Orientierung - und andererseits das Leitbild der Schule - Offenheit und Weitblick - finden sich somit in der Architektur des Gebäudes wieder. Durch die Komposition des Gebäudes, welche sich von den umgebenden Bauten klar unterscheidet, wird auf den ersten Blick die Sonderrolle als kulturelles Bauwerk erkennbar. Die Ausformung des komplexen Raumprogramms in einen homogenen Baukörper mit quadratischer Grundfläche und schlichter Außenhülle und die Reduktion auf das Wesentliche verleihen der Musikschule Eleganz und Strahlkraft weit über Lüdenscheid hinaus.
Beschreibung der Besonderheiten
• Zwei Großgruppenräume von ca. 65 m²
• Drei Übungsräume mit raumakustischem Ausbau
• Multifunktionaler Veranstaltungssaal für 200 Personen mit Bühnenpodest für kleine Konzertevents
• Großzügig gestaltetes Foyer für die Mitnutzung bei Veranstaltungen
• Atriumtreppe im lichtdurchfluteten, offenen Treppenhaus
• Topographische Besonderheit - starke Hanglage
• 2 Parkplätze mit 37 Stellplätzen
Objektdetails
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