Untergründe vorbereiten, Wandflächen verputzen und ausgleichen, Bodenflächen vorbereiten, Fliesen verlegen und Verfugen

Untergründe vorbereiten

Grundierungen für die Fliesenverlegung

Der Untergrund muss eben, fest, tragfähig, trocken und frei von haftungsmindernden Stoffen sein. Putz- oder Spachtelschichten dürfen nicht hohl liegen und der Untergrund darf nicht mürbe, sandig oder mit Ausblühungen und Trennschichten versehen sein. Alte Beschichtungen und Spachtelungen müssen auf ihr Material geprüft werden.

Neu eingebrachte Zementestriche müssen mindestens 28 Tage alt und trocken sein. Die maximale Restfeuchte beträgt 2,0 CM-% für Zementestriche (beheizt und unbeheizt), 0,5 CM-% für unbeheizte und 0,3 CM-% für beheizte Calciumsulfatestriche. Beheizte Estriche müssen vor der Belegung erfolgreich funktionsgeheizt worden sein. Alle Estriche sind ausreichend zu schleifen, abzusaugen und zu grundieren.

Holzuntergründe müssen stabil, fest, trocken und frei von Farbresten und anderen haftungsmindernden Bestandteilen sein. Gegebenenfalls ist der Untergrund nachzuschrauben. Zur Verbesserung der Haftung ist der Untergrund mit einer geeigneten Grundierung oder einem Haftvermittler vorzubereiten.

Porenbetonsteine setzen

Bei raumgestalterischen Maßnahmen wie dem Erstellen von Trennwänden, Ablagen oder Nischen werden oft Porenbetonsteine verwendet, da sie leicht zu bearbeiten sind. Zum Versetzen eignet sich Sopro Classic plus. Die Steine müssen staubfrei und ohne lose Teile sein. Der Mörtel wird auf alle angrenzenden Flächen und Steine aufgetragen. Nach dem Einsetzen werden die Steine festgeklopft und mit einer Wasserwaage ausgerichtet.

Da Porenbeton sehr saugfähig ist, sollte die fertige Fläche mit Sopro Grundierung behandelt werden, um das Saugvermögen zu reduzieren und einen optimalen Untergrund für weitere Arbeiten zu schaffen. Vor dem Auftrag einer Verbundabdichtung müssen die Porenbetonsteine zusätzlich mit Fliesenkleber abgespachtelt werden, um Blasenbildung zu vermeiden.

Putze und Spachtelmassen

Ein ebener und tragfähiger Untergrund ist Voraussetzung für die Verlegung von Fliesen und Platten. Nicht tragfähige Bereiche, wie weiche Spachtelschichten oder Hohlräume, werden mit Putzträgern (Rippenstreckmetall) überbrückt, die am tragfähigen Untergrund fixiert und mit Putz-/Spachtelmörtel überarbeitet werden.

Für einen gleichmäßigen Auftrag von Putz- und Spachtelmörteln empfiehlt sich das Setzen von Putzschienen, auf denen der Mörtel abgezogen wird. Zum Verputzen und Ausgleichen von Unebenheiten (2–20 mm) eignet sich der schnell erhärtende Sopro RAP 2® Renovier- & AusgleichsPutz.

Für Schichtdicken von 3–60 mm und schnelle Belegereife (ca. 2 Stunden) ist der Sopro RAM 3® Renovier- & AusgleichsMörtel gut geeignet. Für geringere Schichtdicken (bis 10 mm) und Reparaturen eignet sich der Sopro ReparaturSpachtel.

Fliesenverlegung

Für ein harmonisches Fliesenbild sollten Wand- und Bodenflächen symmetrisch eingeteilt werden.Dazu wird der Raum exakt vermessen und die Mitte mit einer Richtschnur oder einem Senklot markiert. Der Fliesenverlauf beginnt an dieser Linie – entweder mit einer Fuge oder der Mitte einer Fliese. Zuschnitte werden an den Rändern platziert und sollten möglichst größer als eine halbe Fliese sein.

Die Wahl des Fliesenklebers hängt vom Material, den Baustellenbedingungen und den Anforderungen des Bauherrn ab. Bei Zeitdruck empfiehlt sich ein schnell erhärtender Kleber, um frühzeitig weiterarbeiten zu können. Weitere Kriterien können geringe Emissionen oder staubarmes Anmischen sein. Sopro Bauchemie bietet hierfür eine breite Auswahl an Produkten – mit besonderem Fokus auf Nachhaltigkeit.

Verarbeitungshinweis

Kantenlänge der Fliese (mm)

Zahnung (mm)

bis 50

4 × 4 × 4

von 50 – 108

6 × 6 × 6

von 200 – 300

8 × 8 × 8

> 300 oder Fliesen mit stark profilierter Rückseite

Größere Formate können ggf. das kombinierte Verfahren (Buttering-Floating) erforderlich machen.

10 × 10 × 10

Verfugen des Fliesenbelags

Je nach Beanspruchung kommen zementäre oder Epoxidharz-Fugenmörtel zum Einsatz. Epoxidharz eignet sich besonders für stark belastete Bereiche wie Industrie, Gewerbe, Großküchen oder Schwimmbäder, da es äußerst widerstandsfähig gegen mechanische und chemische Einflüsse ist.

Im privaten Bad wird meist zementärer Fugenmörtel verwendet. Besonders empfehlenswert ist die Sopro DF 10® DesignFuge Flex mit OPZ®-Technologie: Sie sorgt für ein dauerhaft schönes, farbintensives und kalkschleierfreies Fugenbild. Der integrierte Perleffekt schützt zusätzlich vor Wasser, Schmutz und Schimmel.

Elatische Verfugung der Eck- und Anschlussbereiche

Bei der Verfugung sind Eck- und Anschlussbereiche zunächst auszusparen und anschließend elastisch – z. B. mit Sopro SanitärSilikon – zu verfugen. Das verhindert Spannungsrisse durch Materialbewegungen. Für Natursteinbeläge empfiehlt sich ein neutralvernetzendes Silikon wie Sopro MarmorSilikon, um Verfärbungen zu vermeiden.

Verlegung von keramischen Großformaten und MEGA-Formaten

Groß- und MEGA-Formate im Sopro System

Grundieren

Vor der Verlegung großformatiger Fliesen und Platten muss der Untergrund auf Tragfähigkeit und Ebenheit geprüft werden.Zur Verbesserung der Festigkeit, Regulierung der Saugfähigkeit und Bindung von Reststaub sind geeignete Grundierungen und Haftvermittler erforderlich. Die Eignung des Belagsmaterials für den jeweiligen Einsatzbereich – insbesondere bei dünnen Fliesen – sollte beim Hersteller erfragt werden.

Hinweis: In feuchtigkeitsbelasteten Bereichen sind Verbundabdichtungen aus dem Sopro-Programm zwingend notwendig.

Abdichten

Zum Schutz vor eindringender Feuchtigkeit sind Verbundabdichtungen ein bewährtes System. Je nach Fliesenformat kommen flexible Dichtungsschlämmen (z. B. Sopro RS 623) oder Bahnenabdichtungen (z. B. Sopro AEB® plus 639) zum Einsatz. Bahnenabdichtungen bieten zusätzlich eine entkoppelnde Wirkung und eignen sich besonders für Großformate im Außenbereich. Flexible Dichtungsschlämmen sollten im Außenbereich nur bis zu einem Fliesenformat von 60 cm verwendet werden. Beide Systeme werden mit systemgeprüften Sopro-Dichtbändern, -Ecken und -Manschetten verarbeitet – gemäß den anerkannten Regeln der Technik.

Spachteln/Ausgleichen

Großformatige Fliesen erfordern einen besonders ebenen Untergrund – über die DIN 18202 hinaus. Nur so lässt sich eine gleichmäßige Mörtelstegdicke im Dünnbettverfahren gewährleisten. Mit Sopro Spachtelmassen kann die nötige Ebenheit zuverlässig hergestellt werden – gemäß den anerkannten Regeln der Technik. Hinweis: Bei speziellen Untergründen wie Gussasphalt steht die Beratung der Sopro - Anwendungstechnik zur Verfügung.

Verlegen

Verlegung im Buttering-Floating-Verfahren: Bei großformatigen Fliesen sollten die Kleberrillen auf Untergrund und Fliesenrückseite parallel verlaufen. Da die Fliesen meist nicht eingeschoben, sondern nur angedrückt werden können, ist dies besonders wichtig.

Empfohlen wird der Einsatz unterschiedlicher Zahngrößen: die kleinere auf der Fliesenrückseite – das reduziert das Gewicht beim Verlegen. Je dünner das Material, desto wichtiger ist eine vollflächige Bettung, um Schäden wie Risse, Hohllagen oder Durchstanzungen zu vermeiden. Zudem sind die Formatgrenzen der Hersteller für dünnschichtige Beläge im Bodenbereich zu beachten.

Hinweis: Für Groß- und MEGA-Formate im Bodenbereich wird Sopro Schnellkleber mit kristalliner Wasserbindung für eine zügige Trocknung empfohlen.

Verfugung

Zementäre Fugen dienen als Spannungsausgleich im Belag. Bei großen Formaten ist der Fugenanteil jedoch gering – daher sind Fugenbreiten von mindestens 3 mm empfehlenswert. Die Fläche muss durch Bewegungsfugen in geeignete Felder unterteilt werden – gemäß den anerkannten Regeln der Technik.

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