Architekturobjekte
Heinze ArchitekturAWARD 2025: Teilnehmer
WOHNEN-BEGEGNUNG-BESCHÄFTIGUNG „DE FLO“
50733 Köln, Florastraße 114-122
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Kastner Pichler Schorn Architekten BDA
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Kastner Pichler Schorn Architekten BDA
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Florastraße 114-122, 50733 Köln, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
05.2022
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Bauweise
Mauerwerksbau
Tragwerkskonstruktion
Ziegelmauerwerk
Anzahl der Vollgeschosse
3- bis 5-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
18.190 m³
Bruttogrundfläche
5.468 m²
Nutzfläche
3.592 m²
Grundstücksgröße
1.837 m²
Kosten
Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)
10.100.000 Euro
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
„De Flo“ besteht als Einrichtung in den Räumen einer Nachkriegsbebauung an der Florastraße in Köln seit vielen Jahren und Jahrzehnten. Die Notwendigkeit der Sanierung der Gebäude veranlasste den Sozialdienst Katholischer Männer e.V. als Betreiber der Einrichtung zukünftige Entwicklungen in alle Überlegungen einzubeziehen. So entstand die Aufgabe, die Gebäudebestände grundlegend neu zu strukturieren und die vom Sozialdienst betriebenen stationären Einrichtungen in der gesamten Region einzubeziehen.
Für den Standort „De Flo“ wurde beschlossen, die Einrichtung durch drei WGs mit 17 Einzelzimmern und 20 Appartements für ambulantes Wohnen mit neuesten Standards zu erweitern, den Bestand im Zuge der Erweiterungsmaßnahme technisch zu optimieren und die Beschäftigungshilfe mit einer Begegnungsstätte, einem Cafe und möglichst viel Öffentlichkeitswirksamkeit auszustatten.
Hier werden unterschiedliche Wohnangebote ermöglicht. Die Vielfalt der Nutzungen spiegelt sich in der Gebäudestruktur wieder. Gleich mehrere neue Adressen werden gebildet. Die Gebäudestruktur wirkt durch Staffelungen und subtil differenzierte Farbgebung der Fenster entsprechend kleinteilig. Die allen gemeinsame Fassadenstruktur und sein Material schafft Zusammenhang und Gemeinsamkeit , fügt die Teile zu einem Gesamtkonzept. So wird mit dem Konzept eine nachhaltige und umfangreiche Grundlage für zukünftiges Engagement für sozial benachteiligte Menschen in Köln geschaffen, ein grundlegender Baustein für das Brücken bauen vom Leben am Rande zu gesellschaftlicher Teilhabe und sozialer Integration.
Die einschalige Bauweise aus verputzten Dämmziegeln ist kostengünstig, Platz sparend und in der Errichtung zeitökonomisch. Die offene Skelettstruktur aus Stahlbeton wird mit Trockenbauwänden unterteilt. Auf diese Art lässt sich eine für die Zukunft offene Flexibilität erzeugen, die für Umbauten und Anpassungen bei sich ändernden Anforderungen oder notwendigen Umnutzungen notwendig ist.
Welche primären Ziele liegen dem Entwurf zugrunde? Wie werden sie sichtbar?
Ziel des Gesamtprojektes „Wohnen-Begegnung-Beschäftigung“ ist es, die Etablierung eines Wohnhauses mit starker Vernetzung im Viertel für behinderte und nicht behinderte Menschen zu schaffen. Die beeinträchtigte Bewohnerschaft des Hauses soll in den bestehenden Sozialraum integriert werden und mit den Bürger: innen des Viertels in intensiveren Kontakt gebracht werden. Ein inklusives Mitteinander von Bewohnerschaft und Nachbarschaft steht im Vordergrund des Projektes. Darüber hinaus werden Beschäftigungsangebote für die Bewohner: innen vorgehalten.
Inwiefern ermöglicht das Projekt seinen BewohnerInnen eine hohe Wohnqualität?
Das Grundstück liegt mitten im Zentrum Kölns und wurde bis auf einen kleinen Betriebshof vollständig bebaut. Aus diesem Platzmangel an Außenfächen heraus wurden alle erreichbaren Flachdächer intensiv begrünt und mit großzügigen Terrassen versehen. Sie dienen allen Hausbewohnern neben den Loggien und Balkonen der Wohngemeinschafen als Treffpunkt und zur allgemeinen Freizeitgestaltung – mit dem Luxus: freie Aussicht auf den Kölner Dom inklusive! Mit der Realisierung wurde die Beschäftigungshilfe der Einrichtung "de Flo" in den
Entwicklungs- und Realisierungsprozess einbezogen. Mit den Schreinern konnten von den
Architekten speziell für die Bewohnerzimmer konzipierte Möbel entwickelt, hergestellt und
aufgebaut werden. Cafeeinrichtung und Verkaufseinrichtungen wurden aus dem Fundus des
hausinternen Möbelrecycling zusammen- und hergestellt. Auch Malerarbeiten wurden mit
entsprechenden Facharbeitern aus der Einrichtung durchgeführt. So konnte eine enorme Qualität für die Bewohner mit vergleichsweise geringen Kosten bereit gestellt werden.
Wie wirkt sich Ihr Projekt auf sein städtebauliches Umfeld aus?
Das neue Gebäude an der Florastraße ist als “Stadtreparatur” zu verstehen. Es übernimmt im Gegensatz zum ehenaligen Bestandsgebäude die Strukturen und - Höhen der umliegenden Blockbebauung und fügt sich ein. Im Erdgeschoss ist das Gebäude mit gleich mehreren neuen Adressen und Läden ein neuer Anziehungspunkt im Viertel. Hier werden die aufgearbeiteten Recyclingproduzkte angeboten, die durch die hausinterne Beschäftigungshilfe aufbereitet werden. Ein Cafe bietet für Bewohner und Nachbarschaft einen neuen Treffpunkt im Viertel.
Welche bau- oder haustechnischen Besonderheiten weist das Projekt auf?
Um eine für die Zukunft offene Flexibilität zu erzeugen, die für Anpassungen bei sich
ändernden Anforderungen und notwendigen Umnutzungen notwendig sein kann, wird eine
offene Skelettstruktur aus Stahlbeton konzipiert, die mit Trockenbauwänden unterteilt wird. Die offene und flexibel ausbaubare Trag-Skelett-Konstruktion ist Ressourcen schonend, da sie Umbauten auch bei umfangreichen Umnutzungen ohne Aufwand zulässt und weiter genutzt werden kann.
Offen sichtbar bleibende Betondecken, einschalige Bauweise der Außenwände aus
verputzten, statisch tragenden Dämmziegeln und ein Ziegeldach aus Holzkonstruktion sind nachhaltig, kostengünstig, Platz sparend und in der Errichtung zeitökonomisch. Die Energieeffizienz der Anlage erreicht die Kategorie B und ist an das Fernwärmenetz
angeschlossen worden, das bis zum Grundstück neu verlegt wurde.
Statik
Sämtliche Decken sind als Flachdecken vorgesehen mit einer Stärke von 23 cm,
Ausnahmen sind die Decken über dem 4. OG mit 25 cm und dem UG mit 30 cm. Die Decken
werden im 1. OG über 42,5 cm Poroton-Mauerwerksaußenwände und StahlbetonInnenstützen
(30 x 30 cm) abgetragen. Im 2. - 5. OG ist als Außenwand eine 30 cm starke
Poroton-Wand vorgesehen. Die Außenwände im Untergeschoss sowie die
Treppenhauswände sind in Stahlbeton mit 25 cm geplant.
Leichthochlochziegel-Mauerwerk der monolithischen
Außenwand aus porosierten Hochlochziegeln mit
Mineralwolle-Füllung als Wärmedämmung.
Für späteren Putzauftrag.
Wandstärke 30 und 42,5 cm
Wärmeleitfähigkeit: Lambda = 0,10 [W/mK]
Rohdichteklasse: 0,80
Druckfestigkeitsklasse: 12
DIN 1053-1 zul. Mauerwerksdruckspannung: sigma0 = 1,9
[MN/m²]
DIN EN 1996 charakteristische Mauerwerksdruckfestigkeit
fk = 5,2 [MN/m²]
nach Zulassung
Mauermörtel MG II a DIN V 18580 oder DIN V 20000-412 in
Verbindung mit DIN EN 998-2,
Stoßfuge: unvermörtelt, verzahnt
Fabrikat 'Wienerberger Poroton - S10-MW' FKl 12/IIa
Beschreibung der Besonderheiten
Die Vorbild Funktion liegt zum einem in der Schaffung von öffentlich gefördertem Wohnungsbau und der Umsetzung einer modernen, ansprechenden, barrierefreien Architektur für eine Zielgruppe, die in einem Ballungsgebiet keinen Zugang zum Wohnungsmarkt hat, da sie ausgegrenzt ist und überwiegend in Notunterkünften lebt. Durch die Einbeziehung des Sozialraumes des Viertels sollen Vorurteile abgebaut und die Durchmischung verschiedener Personengruppen gefördert werden. Die Bedeutung liegt in der sozialpolitischen Dimension des Wohnhauses und der gelungenen Herausforderung, dass ein Wohlfahrtsträger als Bauherr auftritt und öffentlich gefördert das Bauvorhaben realisiert hat. Ein vergleichbares Wohnprojekt mit Integration in den Sozialraum existiert in Köln nicht. Die Stadt profitiert von dem Angebot, in dem damit bestehender Wohnungslosigkeit begegnet wird. Das Angebot hat Pilotcharakter.
Nachhaltigkeit
ändernden Anforderungen und notwendigen Umnutzungen notwendig sein kann, wird eine
offene Skelettstruktur aus Stahlbeton konzipiert, die mit Trockenbauwänden unterteilt wird. Die offene und flexibel ausbaubare Trag-Skelett-Konstruktion ist Ressourcen schonend, da sie Umbauten auch bei umfangreichen Umnutzungen ohne Aufwand zulässt und weiter genutzt werden kann.
Offen sichtbar bleibende Betondecken, einschalige Bauweise der Außenwände aus
verputzten, statisch tragenden Dämmziegeln und ein Ziegeldach aus Holzkonstruktion sind nachhaltig, kostengünstig, Platz sparend und in der Errichtung zeitökonomisch.
Die Energieeffizienz der Anlage erreicht die Kategorie B und ist an das Fernwärmenetz
angeschlossen worden, das bis zum Grundstück neu verlegt wurde.
Auszeichnungen
Callwey Award Deutscher Wohnungsbau 2025
Iconic Award 2025
Schlagworte
Energetische Kennwerte
Energiestandard
Energetische Kennwerte
Primärenergie
Fernwärme
Sekundärenergie
Fernwärme
Energetische Kennwerte
Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")
3,40 kWh/(m²a)
Objektdetails
Gebäudespezifische Merkmale
Anzahl Arbeitsplätze
60
Anzahl Wohneinheiten
37
Das Objekt im Internet
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