Architekturobjekt 3 von 141

Architekturobjekte

Heinze ArchitekturAWARD 2025: Teilnehmer


WOHNEN-BEGEGNUNG-BESCHÄFTIGUNG „DE FLO“

50733 Köln, Florastraße 114-122

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Kastner Pichler Schorn Architekten BDA

Straßenansicht - WOHNEN-BEGEGNUNG-BESCHÄFTIGUNG „DE FLO“

© Mia ter Horst

Grüne Terrassen - WOHNEN-BEGEGNUNG-BESCHÄFTIGUNG „DE FLO“

© Mia ter Horst

Grüne Terrassen - WOHNEN-BEGEGNUNG-BESCHÄFTIGUNG „DE FLO“

© Mia ter Horst

Konferenzraum 1 - WOHNEN-BEGEGNUNG-BESCHÄFTIGUNG „DE FLO“

© Mia ter Horst

Konferenzraum 2 - WOHNEN-BEGEGNUNG-BESCHÄFTIGUNG „DE FLO“

© Mia ter Horst

Wohngemeinschaftsküche - WOHNEN-BEGEGNUNG-BESCHÄFTIGUNG „DE FLO“

© Mia ter Horst

Wohngemeinschaftsküche - WOHNEN-BEGEGNUNG-BESCHÄFTIGUNG „DE FLO“

© Mia ter Horst

Gemeinschaftsterrasse Public Gardening - WOHNEN-BEGEGNUNG-BESCHÄFTIGUNG „DE FLO“

© Mia ter Horst

Gemeinschaftsterrasse mit Blick auf den Kölner Dom - WOHNEN-BEGEGNUNG-BESCHÄFTIGUNG „DE FLO“

© Mia ter Horst

Pausenküche - WOHNEN-BEGEGNUNG-BESCHÄFTIGUNG „DE FLO“

© Mia ter Horst

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Kastner Pichler Schorn Architekten BDA

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Florastraße 114-122, 50733 Köln, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Neubau

Fertigstellungstermin

05.2022

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

Kastner Pichler Schorn Architekten BDA

Im Stavenhof 20

50668 Köln

Deutschland

Tel. 022173296010

info@kps-architekten.de

Bauherr

Sozialdienst Katholischer Männer e.V.

Große Telegraphenstraße 31

50676 Köln

Deutschland

Tel. 02 21 / 20 74 – 0

info@skm-koeln.de

Fachplanung: Tragwerksplanung

Imagine Structure

Spiesergasse 20

50670 Köln

Deutschland

Fachplanung: Gebäudetechnik

Ing.-Büro Gassen

Im Buchenkamp 68

51109 Köln

Deutschland

Fachplanung: Bauphysik

energiebüro vom Stein GmbH

Scheidtweilerstraße 19

50933 Köln

Deutschland

Verwendete Produkte

Bembe

Parkett-Boden

Lamellenparkett

Jacobi Dachziegel

Beton-Dachdeckungen

Walther Stylist

Wienerberger

Dämmziegel

Wienerberger Poroton - S10-MW

Gebäudedaten

Bauweise

Mauerwerksbau

Tragwerkskonstruktion

Ziegelmauerwerk

Anzahl der Vollgeschosse

3- bis 5-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt

18.190 m³

 

Bruttogrundfläche

5.468 m²

 

Nutzfläche

3.592 m²

 

Grundstücksgröße

1.837 m²

Kosten

Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)

10.100.000 Euro

Beschreibung

Objektbeschreibung

Die Beschäftigungshilfe  „De Flo“ in Köln  ist ein vom Landschaftsverband Rheinland anerkanntes sozialpädagogisches Arbeits- und Beschäftigungsunternehmen. Sie bietet Arbeit und Beratung für erwerbsfähige sowie nicht voll erwerbsgeminderte Menschen, bei denen besondere Lebensverhältnisse mit sozialen Schwierigkeiten verbunden sind und die aus eigener Kraft nicht fähig sind, diese Schwierigkeiten zu überwinden. Arbeitsmöglichkeiten werden im Bereich Transporte, Umzüge, Wohnungsauflösungen, Holzwerkstatt für die Möbelaufarbeitung und -herstellung, Gebrauchtwarenkaufhaus, Recycling, Renovierungsarbeiten, Garten- und Landschaftspflege angeboten. Die Dauer der Hilfe  orientiert sich am Einzelfall, ist in der Regel bis zu 18 Monate.

„De Flo“ besteht als Einrichtung in den Räumen einer Nachkriegsbebauung an der Florastraße  in Köln seit vielen Jahren und Jahrzehnten. Die Notwendigkeit der Sanierung der Gebäude veranlasste  den Sozialdienst Katholischer Männer e.V. als Betreiber der Einrichtung zukünftige Entwicklungen in alle Überlegungen einzubeziehen. So entstand die Aufgabe, die Gebäudebestände grundlegend neu zu strukturieren und die vom Sozialdienst betriebenen stationären Einrichtungen in der gesamten Region einzubeziehen.

Für den Standort „De Flo“ wurde  beschlossen, die Einrichtung durch drei WGs mit 17 Einzelzimmern und 20 Appartements  für ambulantes Wohnen mit neuesten Standards  zu erweitern,  den Bestand im Zuge der Erweiterungsmaßnahme technisch zu optimieren und die Beschäftigungshilfe mit einer Begegnungsstätte, einem Cafe und möglichst viel Öffentlichkeitswirksamkeit auszustatten.

Hier werden unterschiedliche Wohnangebote ermöglicht. Die Vielfalt der Nutzungen spiegelt sich in der Gebäudestruktur wieder. Gleich mehrere neue Adressen werden gebildet.  Die Gebäudestruktur wirkt durch Staffelungen und subtil differenzierte Farbgebung der Fenster entsprechend kleinteilig. Die allen gemeinsame Fassadenstruktur und sein Material schafft Zusammenhang und Gemeinsamkeit , fügt die Teile zu einem  Gesamtkonzept. So wird mit dem Konzept eine nachhaltige und umfangreiche Grundlage für zukünftiges  Engagement für sozial benachteiligte Menschen in Köln geschaffen, ein grundlegender Baustein für das Brücken bauen vom Leben am Rande zu gesellschaftlicher Teilhabe und sozialer Integration.

Die einschalige Bauweise aus verputzten Dämmziegeln ist kostengünstig, Platz sparend und in der Errichtung zeitökonomisch. Die offene Skelettstruktur aus Stahlbeton wird mit Trockenbauwänden unterteilt. Auf diese Art lässt sich eine für die Zukunft offene Flexibilität erzeugen, die für Umbauten und Anpassungen bei sich ändernden Anforderungen oder notwendigen Umnutzungen notwendig ist. 

Welche primären Ziele liegen dem Entwurf zugrunde? Wie werden sie sichtbar?

Ziel des Gesamtprojektes „Wohnen-Begegnung-Beschäftigung“ ist es, die Etablierung eines Wohnhauses mit starker Vernetzung im Viertel für behinderte und nicht behinderte Menschen zu schaffen. Die beeinträchtigte Bewohnerschaft des Hauses soll in den bestehenden Sozialraum integriert werden und mit den Bürger:​ innen des Viertels in intensiveren Kontakt gebracht werden. Ein inklusives Mitteinander von Bewohnerschaft und Nachbarschaft steht im Vordergrund des Projektes. Darüber hinaus werden Beschäftigungsangebote für die Bewohner:​ innen vorgehalten.


Inwiefern ermöglicht das Projekt seinen BewohnerInnen eine hohe Wohnqualität?

Das Grundstück liegt mitten im Zentrum Kölns und wurde bis auf einen kleinen Betriebshof vollständig bebaut. Aus diesem Platzmangel an Außenfächen heraus wurden alle erreichbaren Flachdächer intensiv begrünt und mit großzügigen Terrassen versehen. Sie dienen allen Hausbewohnern neben den Loggien und Balkonen der Wohngemeinschafen als Treffpunkt und zur allgemeinen Freizeitgestaltung – mit dem Luxus:​ freie Aussicht auf den Kölner Dom inklusive! Mit der Realisierung wurde die Beschäftigungshilfe der Einrichtung "de Flo" in den
Entwicklungs- und Realisierungsprozess einbezogen. Mit den Schreinern konnten von den
Architekten speziell für die Bewohnerzimmer konzipierte Möbel entwickelt, hergestellt und
aufgebaut werden. Cafeeinrichtung und Verkaufseinrichtungen wurden aus dem Fundus des
hausinternen Möbelrecycling zusammen- und hergestellt. Auch Malerarbeiten wurden mit
entsprechenden Facharbeitern aus der Einrichtung durchgeführt. So konnte eine enorme Qualität für die Bewohner mit vergleichsweise geringen Kosten bereit gestellt werden.

Wie wirkt sich Ihr Projekt auf sein städtebauliches Umfeld aus?

Das neue Gebäude an der Florastraße ist als “Stadtreparatur” zu verstehen. Es übernimmt im Gegensatz zum ehenaligen Bestandsgebäude die Strukturen und - Höhen der umliegenden Blockbebauung und fügt sich ein. Im Erdgeschoss ist das Gebäude mit gleich mehreren neuen Adressen und Läden ein neuer Anziehungspunkt im Viertel. Hier werden die aufgearbeiteten Recyclingproduzkte angeboten, die durch die hausinterne Beschäftigungshilfe aufbereitet werden. Ein Cafe bietet für Bewohner und Nachbarschaft einen neuen Treffpunkt im Viertel.

Welche bau- oder haustechnischen Besonderheiten weist das Projekt auf?

Um eine für die Zukunft offene Flexibilität zu erzeugen, die für Anpassungen bei sich
ändernden Anforderungen und notwendigen Umnutzungen notwendig sein kann, wird eine
offene Skelettstruktur aus Stahlbeton konzipiert, die mit Trockenbauwänden unterteilt wird. Die offene und flexibel ausbaubare Trag-Skelett-Konstruktion ist Ressourcen schonend, da sie Umbauten auch bei umfangreichen Umnutzungen ohne Aufwand zulässt und weiter genutzt werden kann.
Offen sichtbar bleibende Betondecken, einschalige Bauweise der Außenwände aus
verputzten, statisch tragenden Dämmziegeln und ein Ziegeldach aus Holzkonstruktion sind nachhaltig, kostengünstig, Platz sparend und in der Errichtung zeitökonomisch. Die Energieeffizienz der Anlage erreicht die Kategorie B und ist an das Fernwärmenetz
angeschlossen worden, das bis zum Grundstück neu verlegt wurde.

Statik

Sämtliche Decken sind als Flachdecken vorgesehen mit einer Stärke von 23 cm,
Ausnahmen sind die Decken über dem 4. OG mit 25 cm und dem UG mit 30 cm. Die Decken
werden im 1. OG über 42,5 cm Poroton-Mauerwerksaußenwände und StahlbetonInnenstützen
(30 x 30 cm) abgetragen. Im 2. - 5. OG ist als Außenwand eine 30 cm starke
Poroton-Wand vorgesehen. Die Außenwände im Untergeschoss sowie die
Treppenhauswände sind in Stahlbeton mit 25 cm geplant.

Leichthochlochziegel-Mauerwerk der monolithischen
Außenwand aus porosierten Hochlochziegeln mit
Mineralwolle-Füllung als Wärmedämmung.
Für späteren Putzauftrag.
Wandstärke 30 und 42,5 cm
Wärmeleitfähigkeit:​ Lambda = 0,10 [W/mK]
Rohdichteklasse:​ 0,80
Druckfestigkeitsklasse:​ 12
DIN 1053-1 zul. Mauerwerksdruckspannung:​ sigma0 = 1,9
[MN/m²]
DIN EN 1996 charakteristische Mauerwerksdruckfestigkeit
fk = 5,2 [MN/m²]
nach Zulassung
Mauermörtel MG II a DIN V 18580 oder DIN V 20000-412 in
Verbindung mit DIN EN 998-2,
Stoßfuge:​ unvermörtelt, verzahnt

Fabrikat 'Wienerberger Poroton - S10-MW' FKl 12/IIa
 

Beschreibung der Besonderheiten

Inwiefern reagiert das Projekt auf die gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit?

Die Vorbild Funktion liegt zum einem in der Schaffung von öffentlich gefördertem Wohnungsbau und der Umsetzung einer modernen, ansprechenden, barrierefreien Architektur für eine Zielgruppe, die in einem Ballungsgebiet keinen Zugang zum Wohnungsmarkt hat, da sie ausgegrenzt ist und überwiegend in Notunterkünften lebt. Durch die Einbeziehung des Sozialraumes des Viertels sollen Vorurteile abgebaut und die Durchmischung verschiedener Personengruppen gefördert werden. Die Bedeutung liegt in der sozialpolitischen Dimension des Wohnhauses und der gelungenen Herausforderung, dass ein Wohlfahrtsträger als Bauherr auftritt und öffentlich gefördert das Bauvorhaben realisiert hat. Ein vergleichbares Wohnprojekt mit Integration in den Sozialraum existiert in Köln nicht. Die Stadt profitiert von dem Angebot, in dem damit bestehender Wohnungslosigkeit begegnet wird. Das Angebot hat Pilotcharakter.

Nachhaltigkeit

Um eine für die Zukunft offene Flexibilität zu erzeugen, die für Anpassungen bei sich
ändernden Anforderungen und notwendigen Umnutzungen notwendig sein kann, wird eine
offene Skelettstruktur aus Stahlbeton konzipiert, die mit Trockenbauwänden unterteilt wird. Die offene und flexibel ausbaubare Trag-Skelett-Konstruktion ist Ressourcen schonend, da sie Umbauten auch bei umfangreichen Umnutzungen ohne Aufwand zulässt und weiter genutzt werden kann.
Offen sichtbar bleibende Betondecken, einschalige Bauweise der Außenwände aus
verputzten, statisch tragenden Dämmziegeln und ein Ziegeldach aus Holzkonstruktion sind nachhaltig, kostengünstig, Platz sparend und in der Errichtung zeitökonomisch.
Die Energieeffizienz der Anlage erreicht die Kategorie B und ist an das Fernwärmenetz
angeschlossen worden, das bis zum Grundstück neu verlegt wurde.
 

Auszeichnungen

Callwey Award Deutscher Wohnungsbau 2025

Iconic Award 2025

Schlagworte

Dämmziegel, Satteldach, Geförderter Wohnungsbau, Mischnutzung

Energetische Kennwerte

Energiestandard

KfW-Effizienzhaus 70

Energetische Kennwerte

Primärenergie

Fernwärme

 

Sekundärenergie

Fernwärme

Energetische Kennwerte

Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")

3,40 kWh/(m²a)

Objektdetails

Gebäudespezifische Merkmale

Anzahl Arbeitsplätze

60

 

Anzahl Wohneinheiten

37

Das Objekt im Internet

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