Heinze ArchitekturAWARD 2025: Teilnehmer
Schulcampus Strehlener Gleis 21
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Johannes Humann , Monique Nause
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Entwurfskonzept
Fertigstellungstermin
02.2025
Zeichnungen und Unterlagen
Gebäudedaten
Bauweise
Holzhybridbau
Tragwerkskonstruktion
Holz
Anzahl der Vollgeschosse
3- bis 5-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
66.830 m³
Bruttogrundfläche
15.653 m²
Nutzfläche
13.084 m²
Verkehrsfläche
2.569 m²
Grundstücksgröße
14.620 m²
Beschreibung
Objektbeschreibung
Der neue Stadtwald dient dabei nicht nur als grüne Erweiterung des Quartiers, sondern auch als wirksamer Lärmpuffer. Auch der Zwischenraum zwischen Schulgebäude und Wohnbebauung wird mit gestalteten Grünflächen und dem Schulhof lärmtechnisch entkoppelt. Der Schulhof bietet mit Sportfeld, Schulgarten, Außenklassenzimmer, begrünten Innenhöfen und einer Rennbahn entlang der Gleise vielfältige Räume für Spiel, Bewegung und informelles Lernen.
Die Schularchitektur reagiert differenziert auf die Umgebung: Die Baukörper staffeln sich von zwei bis vier Geschossen treppenartig von West nach Ost und orientieren sich in Maßstab und Struktur an der Umgebungsbebauung sowie den ergänzenden städtebaulichen Volumen. Auch die Wohn- und Bürogebäude staffeln sich Richtung Westen von fünf auf bis zu acht Geschosse und bilden gemeinsam mit der Schule eine zusammenhängende, ausgewogene Silhouette.
Die Schule ist als nachhaltiger Holz-Hybridbau konzipiert. Während das Erdgeschoss in Sichtbeton ausgeführt wird, bestehen die oberen Geschosse vollständig aus Holz. Diese aufgesetzten Kuben – sogenannte Cluster – sind quadratische Baukörper, die wie Perlen an einer Magistrale aufgereiht sind. Zwischen ihnen entstehen durch leichte Versprünge begrünte Innenhöfe mit unterschiedlichen Funktionen: Eingang, Pausenfläche, offene Veranstaltungszonen.
Die Cluster bieten einen jeweils abgeschlossenen Lernbereich mit eigener Fluchttreppe, Sanitärbereich und flexibel nutzbaren Klassenräumen. Mobile Trennwände erlauben eine Anpassung der Raumgröße an verschiedene Lernsituationen – vom offenen Gruppenlernen bis zur Einzelförderung. Großzügige Fensterflächen sorgen für viel Tageslicht, ermöglichen Blickbeziehungen und unterstützen ein lernförderliches Raumklima.
Die zentrale Magistrale, ein lichtdurchfluteter, durchgehender Erschließungsraum mit zwei großzügigen Treppenanlagen, verknüpft alle Cluster miteinander. Sie bietet Raum für Begegnung, Lernen und informellen Austausch. Eine besondere Lernlandschaft am Ende der Magistrale gewährt über ein großes Fensterband einen Blick in die Sporthalle und verbindet physisches und intellektuelles Lernen visuell.
Das Schulgebäude gliedert sich funktional in drei Hauptkörper: Im Westen befindet sich die zweigeschossige Sporthalle mit Nebenräumen, daran anschließend ein dreigeschossiger Bau mit Aula, Bibliothek sowie den Lernclustern der Klassenstufen 1 und 2, gefolgt vom viergeschossigen Baukörper mit Verwaltung, Mensa, den Clustern der Klassen 3 und 4, Musik- und Ganztagsbereichen sowie einem öffentlich nutzbaren Gemeindezentrum im obersten Geschoss.
Diese Durchmischung ist Teil des Konzepts: Die Schule soll als sozialer Ort über den Unterricht hinaus funktionieren. Räume wie das Gemeindezentrum oder Kreativräume stehen daher auch außerhalb der Unterrichtszeiten für Vereine, Nachbarschaft und Veranstaltungen zur Verfügung. Die Gebäudehülle unterstützt dieses offene Konzept: Ab dem ersten Obergeschoss wird eine hinterlüftete Holzfassade eingesetzt, rhythmisiert durch großzügige Fensterbänder mit tiefen Rahmen, die als bauklimatischer Sonnenschutz und gestalterisches Element dienen. Verstellbare Lamellen ermöglichen einen dynamischen Fassadenausdruck und individuelle Verschattungssteuerung durch die Nutzer:innen.
Ergänzt wird das nachhaltige Gesamtkonzept durch extensive Dachbegrünung, PV-Anlagen auf den Gründachflächen sowie Maßnahmen zur Regenwasserrückhaltung und Grauwassernutzung. Der Bau nutzt seine gestufte Topografie auch funktional: Die Terrassen zwischen den Geschossen werden als Lern- und Aufenthaltsflächen genutzt und stärken das Ineinandergreifen von Innen- und Außenraum.
Der Entwurf schafft so nicht nur eine zeitgemäße Lernumgebung für Kinder, sondern verankert Schule als flexiblen, lebendigen und gemeinschaftlich genutzten Ort im Stadtraum.
Nachhaltigkeit
Photovoltaik-Anlagen auf den großzügigen Dachflächen liefern erneuerbare Energie für den Eigenverbrauch und versorgen das Gebäude mit Strom. Der Ausbau der Dachflächen als begrünte Terrassen unterstützt zusätzlich die Regenwasserretention, fördert Biodiversität und verbessert das Mikroklima. Durch die Nutzung von Grauwasser und Regenwasser wird der Wasserverbrauch im Schulalltag reduziert.
Großzügige Fensterbänder sorgen für maximale Tageslichtnutzung und minimieren den Kunstlichtbedarf. Die integrierten, nutzersteuerbaren, in auskragende Rahmen gesetzte Lamellen ermöglichen sowohl sommerlichen Wärmeschutz als auch adaptive Belüftungskonzepte.
Die räumliche Struktur fördert eine effiziente Erschließung und Mehrfachnutzung. Gemeinschaftsräume, wie Aula, Kreativräume oder das Gemeindezentrum, sind auch außerhalb des Schulbetriebs für Stadtteilnutzung vorgesehen – ein suffizienter Umgang mit Fläche, Energie und Ressourcen.
Energetische Kennwerte
Energiestandard
Energetische Kennwerte
Primärenergie
Geothermie
Sekundärenergie
Fernwärme
Objektdetails
Gebäudespezifische Merkmale
Anzahl Arbeitsplätze
40
Anzahl Klassen
16
Anzahl Schüler
400
Objekte in der Umgebung
Ähnliche Objekte
Beliebte Objekte
- Aula der David-Roentgen-Schule Neuwied
- Neubau der Grundschule 38, Erfurt OT Kerspleben
- Initiative Rising Star - Schulgebäude für Hopley, Simbabwe
- Oranje School - Eine neue Montessori Schule in Holland
- Berufliches Gymnasium, Bebra
- Zu- und Ersatzneubau für die STS Walddörfer, Hamburg
- Erweiterung Schulzentrum Haßfurt