Heinze ArchitekturAWARD 2025: Teilnehmer
Kindergarten Lux Terra
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: TU Graz, Alena Müller
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Österreich
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Entwurfskonzept
Fertigstellungstermin
06.2025
Zeichnungen und Unterlagen
Gebäudedaten
Bauweise
Holzrahmenbau
Tragwerkskonstruktion
Holz
Anzahl der Vollgeschosse
1-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttogrundfläche
680 m²
Nutzfläche
530 m²
Verkehrsfläche
100 m²
Grundstücksgröße
1.000 m²
Kosten
Veranschlagte Rohbaukosten des Bauwerks
646.000 Euro
Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)
1.600.000 Euro
Beschreibung
Objektbeschreibung
Großflächige Verglasungen mit verstellbaren Lichtlamellen lassen viel natürliches Licht ins Innere und ermöglichen gleichzeitig eine optimale Steuerung des Sonnen- und Wärmeeintrags. Die einzelnen Bildungsräume öffnen sich direkt zur vorgelagerten Terrasse, die ohne Stufe über eine nur 30 cm hohe Schwelle zugänglich ist. Dieser unmittelbare Bezug zwischen Innen und Außen lädt die Kinder ein, sich frei zu bewegen, zu entdecken und den Raum selbstbestimmt zu nutzen. Zusätzlich erweitern Galerieebenen innerhalb der Gruppenräume die räumliche Qualität und verbinden multifunktionale Nutzungen mit Bildungsbereichen. Dadurch entstehen offene und zugleich differenzierte Räume mit vielfältigen Spiel-, Lern- und Rückzugsmöglichkeiten.
Zentraler Bestandteil des Entwurfs ist ein Innenhof, der Licht und Luft in das Herz des Gebäudes bringt. In dessen Mitte wächst ein Baum, dessen Wurzeln in einer abgesenkten Wanne liegen – eine architektonisch-poetische Geste, die den Kindern einen lebendigen Naturbezug mitten im Stadtraum ermöglicht. Die Erschließung ist klar gegliedert, die Wegeführung einfach, und trotz der kompakten Grundfläche bietet das Gebäude zahlreiche Orte für freies Spiel, Rückzug und gemeinsames Erleben. Die WCs sind platzsparend unter den Galerien integriert, direkt daneben befinden sich ruhige Leseecken – kleine Nischen, die den Kindern Geborgenheit und Orientierung bieten.
Die Setzung auf einem bestehenden Parkdeck stellt ein zukunftsweisendes Modell für die Nachverdichtung in der Stadt dar. Durch die leichte und trockene Bauweise in Holz kann das Projekt mit geringem Eingriff realisiert werden. Das Gebäude versteht sich als Beitrag zu einer nachhaltigen Stadtnutzung, in der Bildung, Natur und Architektur zusammenfinden. Es zeigt, dass ein ressourcenschonender, funktionaler und gleichzeitig atmosphärischer Bildungsbau auf städtischen Restflächen nicht nur möglich, sondern auch gestalterisch überzeugend umsetzbar ist.
Der Entwurf schafft damit einen identitätsstiftenden Ort, der den Kindern Licht, Luft, Holz und Natur schenkt – mitten in der Stadt und mitten im Leben.
Beschreibung der Besonderheiten
Die zentrale Erschließung verbindet alle Räume auf direktem Weg miteinander und ermöglicht eine einfache Orientierung im gesamten Gebäude. Jeder Bildungsraum verfügt über einen direkten Ausgang zur vorgelagerten Terrasse – über eine schwellenarme 30 cm-Anhebung –, was den Übergang zwischen Innen- und Außenraum nahtlos gestaltet und spontane Bewegungsfreiheit ermöglicht. Diese Zugänglichkeit steigert die Nutzbarkeit der Außenflächen deutlich und unterstützt offene pädagogische Konzepte.
Die Positionierung des Innenhofs im Zentrum des Gebäudes erlaubt nicht nur eine natürliche Belichtung angrenzender Räume, sondern schafft auch eine innere visuelle Verbindung. Der dort gepflanzte Baum ist bewusst ins architektonische Konzept integriert: Die abgesenkte Pflanzwanne ist funktional so gestaltet, dass sie in die Erschließung integriert ist, ohne Durchgänge oder Sichtachsen zu blockieren.
Die kompakte Organisation des Grundrisses schafft effiziente Abläufe im Alltag: pädagogische Einheiten, Nebenräume, Sanitärbereiche und Zugänge sind so positioniert, dass keine unnötigen Wege entstehen – auch für das Betreuungspersonal. Gleichzeitig entstehen durch die Galerien und flexible Raumhöhen variierende Funktionszonen, die fließend von Spiel über Bildung bis zu Rückzug reichen. Die funktionale Organisation unterstützt damit eine ruhige, übersichtliche und dennoch kindgerechte Lernumgebung.
Nachhaltigkeit
Die Gebäudehülle ist rundum terrassiert, was nicht nur eine spielerisch organische Struktur schafft, sondern durch großflächige Öffnungen und Panoramafenster eine optimale Tageslichtnutzung ermöglicht. Dieses architektonische Element reduziert den Bedarf an künstlicher Beleuchtung erheblich – ein klares Zeichen für Suffizienz: Die Reduktion auf das Wesentliche bei höchstem Komfort.
Die natürliche Belüftung wird durch gezielte Öffnungen unterstützt, ergänzt durch ein hocheffizientes Lüftungssystem mit Wärmerückgewinnung. Damit sichern wir ein gesundes Raumklima und minimieren zugleich den Heizenergiebedarf, was die Effizienz des Gebäudes weiter steigert.
Im Innenhof wächst ein Baum in einer eigens konzipierten Baumwanne, ein lebendiges Symbol für Nachhaltigkeit und Wachstum. Dieser grüne Kern schafft nicht nur ein natürliches Mikroklima, sondern verankert den Kindergarten im Lebenszyklus der Natur – ein Ort des Lernens, Staunens und Erlebens für die Kinder.
Zusammenfassend steht mein Konzept für ein Gebäude, das konsequent auf die Prinzipien der Effizienz, Konsistenz und Suffizienz setzt und die Cradle-to-Cradle-Philosophie in jedem Detail umsetzt. Es ist ein lebendiger Ort, der sowohl die ökologischen als auch die sozialen Anforderungen an einen modernen, nachhaltigen Kindergarten erfüllt und dabei Vorbildcharakter für die Zukunft hat.
Schlagworte
Energetische Kennwerte
Energiestandard
Energetische Kennwerte
Primärenergie
Solarthermie
Sekundärenergie
Fernwärme
Energetische Kennwerte
Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")
40,00 kWh/(m²a)
Heizenergieverbrauchswert
10,00 kWh/(m²a)
Stromverbrauchswert
25,00 kWh/(m²a)
Energiebedarf (Prozentuale Verteilung)
Heizung
50 %
Warmwasser
15 %
Beleuchtung
15 %
Lüftung
15 %
Kühlung inkl. Befeuchtung
5 %
Objektdetails
Gebäudespezifische Merkmale
Anzahl Klassen
4
Anzahl Kinder
100
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