Das Ziel einer individuellen Förderungen und Entwicklung ist maßgeblich für den Neubau des Frits Philips Lyceums in Eindhoven. In der neugegründeten Schule können sich 1.650 Schüler in den Bereichen Sport, Kultur, Wirtschaft und Wissenschaft frei entwickeln, voneinander lernen und eigene Talente entdecken. Statt Frontalunterreicht also investigatives Selbst- und Gruppenstudium. Die Lehrer sind dabei Lernbegleiter. Der Lernalltag bedeutet einen ständigen Wechsel von interaktiv zu konzentriert, von gemeinsam zu zurückgezogen, von bewegt zu ruhig. Das spiegelt sich auch im Entwurf mit aufgelockerten Grundrissen und weiten, flexibel nutzbaren Fluren. Ein Atrium hält alles zusammen und ist Begegnungsort für alle. Die daran anschließenden, verglasten Lernbereiche und –emporen ermöglichen einen Blick- und Sichtkontakt und gleichzeitig Rückzug und Konzentration. Die Ober- und Mittelschule sind geschossweise und über zwei unterschiedliche Zugänge voneinander getrennt, um die 11.000 m² Geschoss-fläche in überschaubare Einheiten zu teilen. Das Atrium aber verbindet beide Geschosse und ermöglicht neue Perspektiven, alternative Lernflächen und Wege-beziehungen. Die Bewegung der Schüler und Lehrer zueinander ist zentraler Punkt des Bildungsverständnisses. Klar, dass auch die Fassade Bewegung und Perspektive thematisiert. Die wie eine Ziehharmonika gefaltete Fassade ist in die eine Richtung mit weißen, zur anderen mit gelben, grünen und blauen ALUCOBOND®-Elementen verkleidet. Die Fenster sind leicht zurückgesetzt. So sieht der Passant entweder einen Farbverlauf oder eine weiße Fassade und je nach Blickwinkel erhält er mehr oder weniger Einblick in die Schule. Der Blick auf das Gebäude ist wie die Bildung selbst ein individueller Bewegungs- und Begegnungsprozess.