Architekturobjekte


Actionsportzentrum München

81245 München, Angela-von-den-Driesch-Weg 9

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Behnisch Architekten

Barrierefreier Streetpark mit Skate Parkour, auch Wheelchair-Skating geeignet. - Actionsportzentrum München

© David Matthiessen

Erhaltung der denkmalgeschützten Bausubstanz mit Giebelwänden und Stahltragwerk und neue Kasseten-Holzdecke. - Actionsportzentrum München

© David Matthiessen

Vorher-Nachher Eggenfabrik - Actionsportzentrum München

© David Matthiessen

Stützenfreier Streetpark für vielseitige und wetterunabhängige Nutzung. - Actionsportzentrum München

© David Matthiessen

Die neu eingezogene Galerie ermöglicht eine kommunikative Fläche mit spektakulärem Blick auf den Streetpark. - Actionsportzentrum München

© David Matthiessen

Galerie für Besucher*innen und Sportler*innen - Actionsportzentrum München

© David Matthiessen

Automatisch öffenbare Dachfenster im Oberlicht für natürliche Lüftung. - Actionsportzentrum München

© David Matthiessen

Einst Fabrikgebäude für landwirtschaftliche Geräte, heute Actionsportzentrum für Trend- und Actionsportarten. - Actionsportzentrum München

© Lamilux

Visualisierung 1. Bauabschnitt - Actionsportzentrum München

© Behnisch Architekten

Visualisierung 2. Bauabschnitt - Actionsportzentrum München

© Behnisch Architekten

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Behnisch Architekten

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Angela-von-den-Driesch-Weg 9, 81245 München, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Sanierung / Modernisierung

Fertigstellungstermin

01.2025

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

Behnisch Architekten

Blumenstraße 17

803312 München

Deutschland

Tel. +49 89 856 3098-52

pr@behnisch.com

Verwendete Produkte

algeco GmbH, Kehl

Temporäre Pavillonbauten

ALN, Architekturbüro Leinhäupl + Neuber, Landshut

Objektüberwachung

Bartholomeus Metallbau GmbH, Bergen

Fenster-Abdichtungen

Behringer Beratende Ingenieure GmbH

Tragwerksplanung

Brandschutz Consulting

Brandschutz-Bandagesystem

DEKRA, München

SiGeKo

Elektro Peter, Sigmertshausen

Elektroarbeiten

Ertex Solar, Amstetten, Österreich

Photovoltaikanlage

Frey Donabauer Wich mbH, Gaimersheim

HLS

Gzimi Garten- und Landschaftsbau GmbH

Außenanlagen

Heinrich Schmid GmbH & Co. KG, Reutlingen

Trockenbau

Hinmüller Objektausbau GmbH&Co. KG, Mettenheim

Schreiner

Ingérop Deutschland GmbH

Projektsteuerung

Knauf Ceiling Solutions GmbH & Co. KG, Grafenau

Akustik

Kollmannsberger Gruppe, Regensburg

Putzarbeiten

Kunth Blitzschutzanlagen GmbH, Unterföhring

Blitzschutzarbeiten

LAMILUX Heinrich Strunz Holding GmbH & Co. KG, Rehau

Oberlicht

Landskate GmbH

Sportfachplanung

Mark Deutschland GmbH, Emmerich am Rhein

Heiz /(Kühl )Deckensegel

Matthias Bauer GmbH, Hauzenberg

Gerüstbau

MTG Kommunikations Technik GmbH, Hauzenberg

Temporäre Pavillonbauten

MTG Kommunikations Technik GmbH, München

Brandmelde- und Alarmierungskonzept

MTS Metallbau GmbH, Schweitenkirchen

Schlosser

Müller BBM GmbH

Bauphysik

Probat Bau AG, München

Rohbau

PROfilius, Grünhain-Beierfeld

Taktiles Leitsystem

Roos Landschaftsarchitektur

Landschaftsplanung

RP Technik GmbH, Rodgau

Fassade

Schmid, Alfons Zaunanlagen, Hannover

Sporteinrichtung

Schmid, Alfons Zaunanlagen, Weng

Zaunarbeiten

Schörghuber Spezialtüren KG, Ampfing

Türen

T+H Ackermann GmbH, Nürtingen

Dachdeckerarbeiten

W-Plan Ingenieurbüro, Unterhaching

Elektroplanung

Werner Dimperl GmbH, Ingolstadt

Heizung

Zimmerei Zisler, Waldmünchen

Zimmerarbeiten

Gebäudedaten

Bauweise

Sonstige

Tragwerkskonstruktion

Sonstige

Anzahl der Vollgeschosse

1-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt

47.041 m³

 

Nutzfläche

4.631 m²

Beschreibung

Objektbeschreibung

Actionsportzentrum München (mit Interimsmaßnahmen)

Angesichts der wachsenden Nachfrage nach Flächen für informelle Sportarten entwickelte das Referat für Bildung und Sport gemeinsam mit künftigen Nutzer*innen ein detailliertes Bedarfsprogramm. Dieses bildete die planerische Grundlage und wurde im partizipativen Prozess weitergeschärft. Ziel war es, eine wetterunabhängige Infrastruktur zu schaffen, die zugleich als inklusiver Ort der Begegnung funktioniert. Alle Bereiche sind barrierefrei gestaltet, auch für Wheelchair Skating.
Ein zweiter Bauabschnitt in Holzhybridbauweise – mit Parkour-Anlage, Skate-Bowl, Dirtbike-Jump-Line und Café – wurde mitgedacht. Die bauliche Erweiterung ist im laufenden Betrieb realisierbar.
Mit der Entscheidung für die ehemalige Eggenfabrik wurde bewusst ein denkmalgeschütztes, architektonisch prägnantes Bestandsgebäude reaktiviert. Durch den schonenden Umgang mit der vorhandenen Struktur konnte ein Großteil der Bausubstanz – und das darin gebundene CO₂ – erhalten werden. Aus statischen Gründen wurde lediglich das Dach durch eine Holzkassettendecke ersetzt.
Die charakteristischen Giebelfassaden und die filigrane Stahlkonstruktion prägen weiterhin den Raumeindruck. Ergänzt wurde das Gebäude durch eine Galerieebene, die als Aufenthalts- und Veranstaltungsfläche dient. Das Lüftungskonzept nutzt Volumen und Höhe für eine natürliche Belüftung, wodurch auf aufwendige Anlagentechnik verzichtet werden konnte.
Die Halle wurde thermisch saniert, mit PV-Glas ausgestattet, an die Fernwärme angeschlossen und städtebaulich durch einen gestalteten Vorbereich geöffnet. Mobile Container für dienende Funktionen können im zweiten Bauabschnitt flexibel versetzt werden.
Mit der Actionsporthalle entsteht ein Ort, der weit mehr ist als eine reine Sportstätte:​ Er steht für Austausch, Inklusion und zeigt exemplarisch, wie sich Nachhaltigkeit, Denkmalschutz und Actionsport nicht nur vereinbaren lassen, sondern sich in besonderer Weise gegenseitig stärken können.
 

Beschreibung der Besonderheiten

Das Actionsportzentrum München entstand aus dem Wunsch, einen inklusiven und nachhaltigen Ort für Bewegung, Begegnung und Austausch zu schaffen. Grundlage der Planung war ein partizipativer Prozess, in dem zukünftige Nutzerinnen aktiv eingebunden wurden. Entstanden ist ein Zentrum, das unterschiedliche Sportarten miteinander verbindet und durch flexible Räume vielseitig genutzt werden kann. Die großzügige, barrierefreie Sportfläche im Erdgeschoss integriert laute und dynamische Sportarten wie Street Parkour, Bowl/Miniramp und Jump Line. Eine neu eingefügte Galerieebene bietet Aufenthalts- und Veranstaltungsflächen mit direktem Blick auf die darunterliegende Skatefläche. Integrierte Sitznischen an der Westseite schaffen Aufenthaltsorte unmittelbar an der Actionfläche. Im ersten Obergeschoss sind Küche, Ruhe- und Multifunktionsräume angeordnet, die sich zusammenschalten lassen und bei Veranstaltungen zum Mittelpunkt des Gebäudes werden. Durch gezielte Sichtbeziehungen, Glasöffnungen und Oberlichter haben Besucherinnen von hier Einblick in sämtliche Sportbereiche, wodurch sich die Sportarten auch für Außenstehende erlebbar machen.
Das Gebäude ist vollständig barrierefrei erschlossen und verfügt über einen Aufzug, der alle Geschosse verbindet. Die große Terrasse im ersten Obergeschoss ist über eine Außentreppe direkt mit dem Erdgeschoss verknüpft, wodurch sich Sport- und Aufenthaltsbereiche fließend verbinden. Erschließungszonen können bei Bedarf in die Sportflächen integriert werden, was den flexiblen Charakter der Anlage unterstreicht.
Besondere Aufmerksamkeit galt dem nachhaltigen und einfachen Bauen. Die natürliche Belüftung nutzt die große Raumhöhe und das Luftvolumen der Halle, Frischluft gelangt über bodennahe Zuluftklappen ins Gebäude und wird über Oberlichter abgeführt. Eine mechanische Lüftungsanlage konnte dadurch entfallen. Photovoltaik-Elemente in den Oberlichtern reduzieren Überhitzung und erzeugen Strom. Ergänzend wurden mobile Container für dienende Funktionen wie Sanitär und Technik eingesetzt, die sich in einem zweiten Bauabschnitt flexibel umstellen lassen. Diese Container dienen gleichzeitig als Flächen für Street-Art und verstärken die kulturelle Dimension des Projekts.
Mit dem geplanten zweiten Bauabschnitt wird das Angebot um eine Parkour-Anlage, eine Skate-Bowl, eine Dirtbike-Jump-Line sowie ein Café mit Terrasse erweitert. Die derzeit interimsweise genutzte Außenfläche wurde bereits landschaftsarchitektonisch als naturnaher Bewegungsraum gestaltet und dient als Treffpunkt für das Quartier.
So ist ein Ort entstanden, der weit über eine reine Sportstätte hinausgeht. Das Actionsportzentrum vereint historische Bausubstanz mit moderner Architektur, schafft barrierefreie Sportflächen für alle Nutzergruppen, ermöglicht klare Sicht- und Wegebeziehungen und überzeugt durch eine nachhaltige Bauweise. Es steht beispielhaft für die Verbindung von Inklusion, Denkmalschutz und zukunftsfähiger Stadtentwicklung.

Nachhaltigkeit

Nach der Sanierung:​ Primärenergiebedarf von 91 kWh/m²a (vorher 611 kWh/m²a), mit Fernwärmeanschluss und PV-Anlage deutlich unter den Referenzwerten,
es erfüllt die Anforderungen eines Effizienzhaus Denkmals > KfW-Effizienzhaus 85 Denkmal
1. Effizienz:​
- Natürliche, sensorgesteuerte Lüftung über Oberlicht und Lamellenfenster, Nutzung der 12 m Hallenhöhe.
- Nachtauskühlung reduziert Kühlbedarf, aktive Kühlung ist nicht nötig.
- Integrierte PV-Module im Dach übernehmen Stromerzeugung und Sonnenschutz. 
- Anschluss an das Münchner Fernwärmenetz, mit nachweislich niedrigen CO₂-Emissionen (potenziell 19 kg/m²a).
- Primäre verwendete Heizenergie:​ Fernwärme
  Sekundäre Heizenergie:​ Strom (aus PV).
2. Konsistenz:​
- Erhalt der denkmalgeschützten Eggenfabrik, Wiederverwendung der bestehenden Struktur (hohe graue Energie wurde bewahrt).
- Materialwahl mit Fokus auf reine, recyclingfähige Baustoffe wie vorgefertigte Holzkassettendecken ohne Verklebungen. 
- Begrünte Fassaden (Westseite) mit heimischen Pflanzenarten fördern Biodiversität und Mikroklima. 
3. Suffizienz:​
- „So wenig Technik wie nötig“/ "Einfach Bauen Prinzip":​ Reduktion der Gebäudetechnik auf das Notwendige, robuste Bauweise, Nutzung der Bodenplatte direkt als Nutzfläche.
- Raumprogramm wurde in Workshops mit Nutzer*innen auf das funktional Notwendige reduziert, wodurch Flächen und Ressourcen eingespart wurden. 
4. Cradle to Cradle / Zirkularität:​
- Rückbaubare Konstruktionen (Galerie, Dach, temporäre Container Außen).
- Mobile Container bewusst für spätere Umnutzung oder Zweitverwendung geplant
- Einsatz von Materialien mit hohem Recyclinganteil und nachwachsenden Rohstoffen (Holz).

Das Projekt verfolgt ein ganzheitliches Nachhaltigkeitskonzept mit den Schwerpunkten Effizienz, Konsistenz, Suffizienz und Kreislauffähigkeit. Die sensorgesteuerte natürliche Lüftung, Nachtauskühlung und die in das Oberlicht integrierte Photovoltaik reduzieren den Energiebedarf erheblich und machen eine aktive Kühlung überflüssig. Durch den Anschluss an die Fernwärmeversorgung und die Wiederverwendung der denkmalgeschützten Bausubstanz wird der CO₂-Ausstoß stark minimiert. Ergänzend wurden rückbaubare, sortenreine Materialien wie Holzkassettendecken ohne Verklebungen sowie mobile Container eingesetzt, die für eine spätere Umnutzung konzipiert sind. Begrünte Fassaden mit heimischen Pflanzenarten fördern Biodiversität und Mikroklima. Das Projekt reduziert Technik auf das Wesentliche und folgt damit den Prinzipien von Effizienz, Suffizienz und Circular Economy im Sinne von Cradle to Cradle.

Auszeichnungen

2026 DAM Preis - Nominierung

2025 Deutscher Nachhaltigkeitspreis Architektur - Nominierung

2025 DNA PARIS DESIGN AWARD - Gewinner

Schlagworte

Inklusion, Barrierefreiheit, Wheelchair Skating, Skatepark, Indoorskating, Multifunktionale Nutzung, Stahl-Holzbauweise, Aufenthalts- und Veranstaltungsflächen, Natürliche Belüftung, Photovoltaik-Oberlichter, Einfaches Bauen, Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung, CO₂-Einsparung, Mobile Container, Interimcontainer, Street-Art, Kulturintegration, Denkmal, Skate, BMX, Parkour, Dirtbike, 2. Bauabschnitt, Urbane Vernetzung, Multifunktionale Nutzung, Partizipativer Planungsprozess, Actionsport, München, Pasing, Graffiti, Kunst, Streetstyle

Energetische Kennwerte

Energiestandard

KfW-Effizienzhaus 85

Energetische Kennwerte

Primärenergie

Fernwärme

 

Sekundärenergie

Strom

Energetische Kennwerte

Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")

91,00 kWh/(m²a)

 

Heizenergieverbrauchswert

184,00 kWh/(m²a)

 

Stromverbrauchswert

30,00 kWh/(m²a)

Energiebedarf (Prozentuale Verteilung)

Heizung

60 %

 

Warmwasser

10 %

 

Beleuchtung

30 %

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