Architekturobjekt 1 von 115

Architekturobjekte

Heinze ArchitekturAWARD 2025: Teilnehmer


Zeitlos bauen - Zeitlos wohnen

7067 Trondheim, Innherredsveien 46, Norwegen

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Bauhaus-Universität Weimar, Architektur und Urbanistik, Jordan Rottmann

Perspektive Straßenraum - Zeitlos bauen - Zeitlos wohnen

© Jordan Rottmann

Hauptfassade - Zeitlos bauen - Zeitlos wohnen

© Jordan Rottmann

Seitenfassade - Zeitlos bauen - Zeitlos wohnen

© Jordan Rottmann

Schnitt durch die Mittelachse - Zeitlos bauen - Zeitlos wohnen

© Jordan Rottmann

Lageplan - Zeitlos bauen - Zeitlos wohnen

© Jordan Rottmann

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Bauhaus-Universität Weimar, Architektur und Urbanistik, Jordan Rottmann

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Innherredsveien 46, 7067 Trondheim, Norwegen

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Entwurfskonzept

Fertigstellungstermin

12.2024

Beschreibung

Objektbeschreibung

Fragestellung
Wie entwirft man heutzutage klassisch? Dieser Frage galt es in Form eines Wohnungsbaus auf einem Grundstück an einer prominenten Straßenecke in Trondheim nachzugehen. Der Standort befindet sich unmittelbar an einem großen Kreisverkehr an einer der Ausfallstraßen der Stadt. Derzeit ist das Grundstück unbebaut, es war bereits mehrfach Ausgangspunkt für universitäre Entwürfe.

Städtebauliche Setzung
Das Objekt führt die Blockrandstruktur der angrenzenden Bebauung weiter und ist als markantes Eckgebäude ausformuliert. Auf der einen Seite schließt es nahtlos an den Bestand an, auf der anderen Seite lässt es einen gewissen Abstand zum Nachbargebäude, da dieses in der Wand, die typologisch eine Brandwand sein sollte, Fenster aufweist. Ein späterer Lückenschluss bleibt somit möglich.

Gebäudestruktur
Das Eckgebäude weist eine nahezu symmetrische Form auf und ist von der Haupterschließung in der Mittelachse aus entwickelt worden. Da das Grundstück einen signifikanten Höhenunterschied zwischen den beiden Fassadenenden aufweist, fällt dem Erdgeschoss eine vermittelnde Rolle zu. In der Mittelachse findet sich die Eingangshalle, welche zum repräsentativen Treppenhaus, welches über die Hofseite belichtet wird, leitet. Links und rechts dieser finden sich kommerziell nutzbare Einheiten, welche direkt über die jeweilige Fassadenseite erschlossen werden. Sie bieten flexibel nutzbare Raumangebote.

Die größte Aufmerksamkeit im Entwurfsprozess haben die Wohngeschosse erhalten. Ausgehend von einer der Haupttreppe vorgelagerten Halle werden pro Geschoss drei Wohnungen erschlossen. Eine Wohnung in der Gebäudemitte sowie jeweils eine in den beiden Seitenflügeln. Alle Wohnungen zeichnen sich durch in ihrer spezifischen Form entworfene Vestibüle, Wohnzimmer, Speisezimmer, Schlafzimmer, Küchen und Badezimmer aus. Ebenso finden sich sekundäre Fluchttreppenhäuser, welche in Norwegen ab einer gewissen Gebäudehöhe vorgeschrieben sind.

Wichtig ist vor allem die Komposition der Raumfolgen sowie die Herstellung von axialen Bezügen, stets unter Beachtung funktionaler Anforderungen des Wohnens. Hervorzuheben ist dabei die Ablehnung des offenen Grundrisses und die gezielte Gestaltung und Formgebung aller Bereiche. Der Raum ist als Raum entworfen und entsteht nicht als Restfläche zwischen Wänden. Vor allem die Form der Vestibüle vermag es dabei, die Winkelsituationen im Grundriss unaufgeregt zu lösen. Alle Ausbrüche aus der zugrundeliegenden Kubatur - Mittelrisalit, Erker - entstehen aus diesem Regelgrundriss heraus und sind weder willkürlich noch würde das Haus ohne sie funktionieren.

Das Penthouse sollte als eine großzügige Wohnung über das gesamte Geschoss entworfen werden und befindet sich im Dachgeschoss. Den Auftakt dort bilden die Empfangsräume in der Mittelachse, der rechte Flügel beherbergt eine Bibliothek sowie Speisezimmer, Küche und Gästezimmer. Der linke Flügel ist der Familie vorbehalten, dort finden sich die privaten Schlafgemächer sowie ein separates Wohnzimmer. Zusätzlich gibt es im Dach des Risaliten einen kleinen Oberlichtsaal.

Erscheinung
Das rustizierte Erdgeschoss bildet den Sockel für das Gebäude, darüber gliedert eine zweigeschossige korinthische Kolossalordnung die Fassade. Im Mittelrisaliten ist diese dreigeschossig, zudem kommen dort korinthische Pilaster auf Podesten zum Einsatz. Die Mittelachse wird durch großzügige Fensteröffnungen mit Balkonen markiert. Ein Mansarddach schließt das Gebäude nach oben hin ab, den Risaliten krönt eine Kuppel mit aufgesetzter Balustrade, jener vorgestellt sind Statuen, welche die Vertikalität der Fassade über das Gebälk hinweg noch einmal betonen. Die Seitenfassaden werden über Erker gegliedert und erhalten so jeweils ein Zentrum.

Beschreibung der Besonderheiten

Das geplante Objekt meistert die Herausforderungen des Standorts durch einen einerseits geometrisch-klaren, andererseits aber auch flexibel-spielerischen Ansatz, bei dem die Qualität der entworfenen Räume stets höchste Priorität hat. Es greift dabei die Merkmale der umgebenden Struktur auf und bildet eine harmonische Ergänzung des städtischen Ensembles. Es enstehen Räume und Fassaden, die den Stadtraum mit einer Selbstverständlichkeit bereichern und Ausdruck einer formal nachhaltigen Raumproduktion - jenseits kurzlebiger Moden - sind.

Die Darstellungsmethode - aquarellierte Bleistiftzeichnung - ist obligatorischer Bestandteil des Entwurfs und verleiht dem Projekt eine seiner Gestaltung entsprechende Atmosphäre.

Nachhaltigkeit

Das Objekt folgt dem Anspruch, mithilfe einer sorgfältig entworfenen Architektur Räume zu schaffen, die durch ihren spezifischen Charakter Qualitäten aufweisen, die auch jenseits der primären Nutzung Bestand haben. Es ist eigenständiger Baustein des städtischen Gewebes, ohne dabei den Konflikt mit den umliegenden Bauten zu suchen. Die Gestaltung folgt bewährten Mustern, ohne dabei zu kopieren oder zu imitieren, und wird dabei der Verantwortung für einen schönen, für Menschen gemachten Stadtraum gerecht. Es entsteht eine nachhaltige Form.

Schlagworte

Wohnungsbau, Nachhaltigkeit, Formalismus, Spatial Composition, Klassische Architektur, Norwegen, Trondheim, Bauhaus-Universität, Aquarell

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