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Architekturobjekte

Heinze ArchitekturAWARD 2025: Teilnehmer


Wohnen mit Aussicht im Thüringer Wald - Bachelor 2024

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Hochschule Anhalt, Architektur (AFG), Johannes Humann, Monique Nause

Entwurf Terrassenhaus im Thüringer Wald - Wohnen mit Aussicht im Thüringer Wald - Bachelor 2024

© Johannes Humann, Monique Nause

Gesamtsituation Köpplein - Wohnen mit Aussicht im Thüringer Wald - Bachelor 2024

© Johannes Humann, Monique Nause

Außentreppe mit Blick ins Lauschaer Tal - Wohnen mit Aussicht im Thüringer Wald - Bachelor 2024

© Johannes Humann, Monique Nause

großzügige Terrassen - Wohnen mit Aussicht im Thüringer Wald - Bachelor 2024

© Johannes Humann, Monique Nause

Glasfront mit Talblick - Wohnen mit Aussicht im Thüringer Wald - Bachelor 2024

© Johannes Humann, Monique Nause

Innenraum mit Sitzfensterbänken - Wohnen mit Aussicht im Thüringer Wald - Bachelor 2024

© Johannes Humann, Monique Nause

Modellfoto Gebäude - Wohnen mit Aussicht im Thüringer Wald - Bachelor 2024

© Johannes Humann, Monique Nause

Geländemodell mit Einsatzmodell - Wohnen mit Aussicht im Thüringer Wald - Bachelor 2024

© Johannes Humann, Monique Nause

Fassadenausschnittmodell - Wohnen mit Aussicht im Thüringer Wald - Bachelor 2024

© Johannes Humann, Monique Nause

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Hochschule Anhalt, Architektur (AFG), Johannes Humann, Monique Nause

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Entwurfskonzept

Fertigstellungstermin

09.2024

Gebäudedaten

Bauweise

Holzhybridbau

Tragwerkskonstruktion

Holz

Anzahl der Vollgeschosse

3- bis 5-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt

1.975 m³

 

Bruttogrundfläche

998 m²

 

Nutzfläche

882 m²

 

Verkehrsfläche

101 m²

 

Wohnfläche

579 m²

 

Grundstücksgröße

2.670 m²

Beschreibung

Objektbeschreibung

Die entworfenen Wohngebäude liegen in Lauscha, am Rand des Thüringer Schiefergebirges auf etwa 700 Höhenmetern, rund fünf Kilometer vom Hauptkamm des Rennsteigs entfernt. Das Grundstück, eine ehemalige landwirtschaftliche Fläche in Südausrichtung, bietet einen weiten Ausblick ins Tal und ist geprägt von einer markanten Topografie mit einem Höhenunterschied von etwa 15 Metern. Eingebettet ist es in eine gewachsene Einfamilienhausstruktur entlang einer Ringstraße, die seit den 1920er-Jahren besteht. Die Nachbarschaft wird geprägt durch historische Bauten mit massivem Sockel, Schieferdeckung und Fachwerk sowie Einfamilienhäuser aus den 1970er- und 1980er-Jahren der DDR, die sich der Hanglage anpassen.

Das Ziel des Entwurfs ist es, hochwertigen Wohnraum zu schaffen, der den Ausblick nutzt, den ökologischen Fußabdruck minimiert und die anspruchsvolle Hanglage als gestalterische Chance versteht. Der Entwurf führt die Maßstäblichkeit der Nachbarschaft fort und duckt sich bewusst ab, um die Sichtachsen der umgebenden Gebäude nicht zu beeinträchtigen. Zwei klar gegliederte Baukörper – ein schmaler und ein breiter – werden durch eine großzügige außenliegende Treppe verbunden, die nicht nur Erschließungselement ist, sondern den Blick gezielt ins Tal leitet und die Verbindung von Architektur und Landschaft inszeniert.

Die Architektur folgt dem Motiv des Terrassenhauses, das die Verzahnung von Innen- und Außenraum ermöglicht. Die Flachdächer sind extensiv begrünt und dienen gleichzeitig als Dachgärten. Der schmale Baukörper mit drei Wohnungen (90, 75 und 75 m²) öffnet sich nach Süden mit großflächigen Hebe-Schiebeanlagen und ermöglicht ein vollständige Öffnung des Wohnraums hin zum Außenraum. Der breite Baukörper umfasst zwei Wohnungen (90 und 180 m²) und greift das Terrassenmotiv auch im Inneren auf:​ Durch die Splitlevel-Organisation staffeln sich die Wohnbereiche in die Tiefe, wodurch spannende Raumfolgen entstehen. Ein innenliegendes Abtreppen gliedert die Funktionen in Kochen, Essen, Wohnen auf unteren Ebenen und Schlafen sowie Arbeiten auf oberen Ebenen.

Fensteröffnungen mit quadratischem Format und markanter Holzrahmung inszenieren die Ausblicke als „gerahmte Bilder“. Die Dachüberstände und vorstehenden Fensterbänke dienen als Sonnen- und Witterungsschutz und sind so dimensioniert, dass sie zugleich als Sitzflächen genutzt werden können. Die Absturzsicherungen der Dachterrassen sind in Form von Hochbeeten ausgebildet und stärken den grünen Charakter der Architektur.

Konstruktiv reagiert das Gebäude auf die schwierigen Baugrundverhältnisse des porösen Tonschiefers mit Schichtenwasser und Erosionsgefahr durch eine Gründung auf Stahlbetonbohrpfählen. Darauf ruht ein Gitterrost mit Bodenplatte, der die Lasten sicher in den Baugrund ableitet. Die erdberührten Bauteile sind in Stahlbeton ausgeführt, während alle aufgehenden Bauteile aus Massivholz bestehen. Diese Materialwahl gewährleistet eine hohe Tragfähigkeit für die Lasten aus Dachgärten, Terrassen und Schnee und steht zugleich für eine nachhaltige Bauweise mit CO₂-Speicherwirkung. Die Terrassierung der Gebäude reduziert den Erdaushub und minimiert Eingriffe in den Hang. Der Erdaushub wird im unteren Bereich des Grundstücks als Aufschüttung wiederverwendet.

Die Fassaden bestehen aus hinterlüfteten Lärchenholzschindeln mit hohem Harzanteil, die ohne zusätzliche chemische Behandlung dauerhaft witterungsbeständig ist. Mit der Zeit vergraut das Holz und fügt sich farblich in die Schiefer- und Naturtöne der Umgebung ein. Beheizt werden die Wohnungen durch ein Geothermie-System in Verbindung mit Fußbodenheizungen, was den Energiebedarf nachhaltig senkt und den ökologischen Ansatz des Projekts unterstützt. Innen sorgt eine Kombination aus Splitlevel und Hohlboden für Übergänge zwischen den Ebenen, ohne aufwendige Deckensprünge.

Insgesamt verbindet der Entwurf eine klare, moderne Architektursprache mit einem hohen konstruktiven und ökologischen Anspruch und fügt sich respektvoll in die Umgebung ein, stets unter dem Ziel den Ausblick in den Fokus zu setzen.

Nachhaltigkeit

Im Rahmen unseres Wohnungsbauprojekts wurde ein Holz-Hybridbau-System gewählt, das nachhaltige Aspekte aus verschiedenen Perspektiven vereint. Die unterirdischen Bauteile bestehen aus Beton, um statische Anforderungen und Feuchteschutz optimal zu gewährleisten, während die überirdischen Konstruktionen überwiegend aus Massivholz errichtet werden. Diese Kombination nutzt die Vorteile beider Materialien effizient und steht für einen bewussten Umgang mit Ressourcen.
Das Holz-Hybridkonzept verfolgt vor allem die Prinzipien der Konsistenz und des Cradle to Cradle-Ansatzes, da Holz als nachwachsender, CO₂-speichernder Rohstoff die stoffliche Kreislauffähigkeit unterstützt. Die hinterlüftete Lärchenholzfassade in Kombination mit Holzfaserdämmplatten sorgt für eine natürliche und nachhaltige Wärmedämmung, die den Energieverbrauch deutlich senkt.
Die Energieversorgung basiert auf einem geothermischen System, das durch eine Fußbodenheizung das Gebäude effizient beheizt. Die Nachbeheizung des Heißwassers erfolgt strombetrieben, um eine flexible und bedarfsgerechte Wärmeversorgung zu ermöglichen. Ergänzt wird das Konzept durch Dachgärten und eine extensive Dachbegrünung mit integrierter Photovoltaik, die aktiv zur Energieerzeugung beitragen und gleichzeitig ökologische Lebensräume schaffen.
Durch Verschattungselemente wie Flachdachüberstände und auskragende Fensterrahmen aus Holz wird der sommerliche Wärmeschutz verbessert, was die Notwendigkeit für mechanische Kühlung minimiert und somit zur Suffizienz beiträgt. Die Planung mit vorgefertigten Holzelementen unterstützt zudem die Minimierung von Bauabfällen und Energieaufwand während der Bauphase, was die Effizienz des gesamten Bauvorhabens steigert.
Insgesamt steht das Konzept für einen ganzheitlichen Ansatz, der ökologische, technische und ökonomische Aspekte vereint und so einen Beitrag zu nachhaltigem und zukunftsfähigem Bauen leistet.

Schlagworte

Wohnungsbau, Hang, Entwurf, Bachelor, Thüringer Wald, Hochschule Anhalt, Holzbau, Holz-Hybrid-Bau

Energetische Kennwerte

Energiestandard

Sonstiges

Energetische Kennwerte

Primärenergie

Geothermie

 

Sekundärenergie

Strom

Objektdetails

Gebäudespezifische Merkmale

Anzahl Wohneinheiten

5

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