Architekturobjekte

Heinze ArchitekturAWARD 2025: Teilnehmer


Wohnen in Urbino – Transformation und Re-Use

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Technische Universität München, Architektur, Marius Moser

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Technische Universität München, Architektur, Marius Moser

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Italien

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Entwurfskonzept

Fertigstellungstermin

02.2025

Beschreibung

Objektbeschreibung

In Zeiten zunehmender gesellschaftlicher und ökologischer Herausforderungen ist es entscheidend, das soziale Miteinander zu stärken und gleichzeitig infrastrukturelle und klimatische Probleme zu lösen. Der Entwurf zielt auf eine nachhaltige, gemeinschaftsorientierte Transformation des Studierendenwohnheims Collegio Aquilone in Urbino ab. Das Stichwort ist Maintenance und Care. Das Collegio Aquilone ist einer von fünf Bauabschnitten des von Giancarlo De Carlo entworfenen und von 1962–83 entstandenen Wohnheimcampus der Universität Urbino. Aquilone besteht aus drei Typologien:​ einer zentral gelegenen Aula, zwei Wohntrakten und einem Bibliotheksflügel. Die strenge Struktur sowie die lineare Erschließung über die „strada interna“ prägen den Charakter des Gebäudes. Obwohl das Gebäude zahlreiche Gemeinschaftsflächen bietet, findet Interaktion zwischen den Bewohner:​innen kaum statt. Die „strada interna“ wirkt dunkel und gedrungen. Aneignung und informelle Treffen bleiben aus. Es fehlt eine direkte Verbindung zwischen den hinteren Wohneinheiten und der Erschließungszone. Hinzu kommen klimatische Herausforderungen wie längere Hitzeperioden und Starkregenereignisse, die die bestehende Bausubstanz zusätzlich belasten.

Beschreibung der Besonderheiten

Strategie und Detail der nachhaltigen Transformation

Das Konzept sieht eine ganzheitliche Neustrukturierung des Gebäudes vor, die sowohl die Wohnräume als auch die Infrastruktur und Haustechnik umfasst. Die Maßnahmen variieren je nach Typologie in Maßstab und Intensität, erhalten aber den Charakter des Ensembles. Als Referenz an die engen Gassen historischer italienischer Städte wird die interne Erschließung als offener Außenraum neu interpretiert. Durch gezielte Öffnungen werden die Wohneinheiten deutlich ablesbar und erhalten einen Eingang zur Gasse. Die Einheiten werden in Cluster von zwölf Personen organisiert. Zwei zentral gelegene Schlafräume jeder Einheit werden zu großzügigen Gemeinschaftsräumen transformiert, wodurch eine neue Qualität des Zusammenlebens entsteht.
Die zahlreichen außenliegenden Sichtbetonoberflächen sind in schlechtem Zustand. Durch die Intervention auf Fassadenebene sollen einerseits die Bestandsoberflächen vor weiterem Verfall geschützt werden, andererseits wird künftig das gesammelte Regenwasser über die Fassade abgeleitet und über die natürliche Topographie in Richtung ehemaliges Bibliotheksgebäude geführt. Das gesammelte Regenwasser durchläuft hier ein natürliches Filtersystem und kann anschließend von den Bewohner:​innen genutzt werden. Die Nutzung der Bibliothek wird in die Aula verlagert. In das freigewordene Gebäude werden drei thermische Speichertanks installiert. Diese speichern die durch Solarkollektoren gewonnene Wärme und versorgen das Collegio mit Nahwärme. Der Raum um die Speichertanks herum wird als öffentliches Badehaus erlebbar. Dieses bietet nicht nur den Studierenden, sondern auch den Bewohner:​innen Urbinos einen Ort der Begegnung und Erholung und sorgt somit für Durchmischung und Austausch verschiedener Bevölkerungsgruppen.

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