Architekturobjekte
Heinze ArchitekturAWARD 2025: Teilnehmer
WELCOME TO WONDERLAND - EIN BESUCHERZENTRUM FÜR SCHLOSS NEUSCHWANSTEIN
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: IU Internationale Hochschule, Architektur, Fabian Rass
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: IU Internationale Hochschule, Architektur, Fabian Rass
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Entwurfskonzept
Fertigstellungstermin
01.2025
Zeichnungen und Unterlagen
Gebäudedaten
Bauweise
Stahlbetonbau
Tragwerkskonstruktion
Stahlbeton
Anzahl der Vollgeschosse
3- bis 5-geschossig
Raummaße und Flächen
Nutzfläche
1.645 m²
Beschreibung
Objektbeschreibung
Lösung der Bauaufgabe:
Der Entwurf des Besucherzentrums löst diese Herausforderungen, indem er nicht als reiner Gegenspieler zum historischen Schloss fungiert, sondern bewusst auf dessen ikonische Präsenz eingeht und sich in das Gesamtbild einfügt. Dies wird durch mehrere Schlüsselelemente erreicht:
- Bezug zum Schloss und der Umgebung: Das Konzept legt besonderen Wert auf die Schaffung und Optimierung von Blickachsen zum Schloss Neuschwanstein und der umliegenden Landschaft. Das Gebäude ist so positioniert und geformt, dass es die natürliche Schönheit der Umgebung hervorhebt und den Besuchern vielfältige Perspektiven auf das Schloss bietet.
- Erweiterung des Zimmermannsplatzes: Der ehemals qualitativ hochwertige Zimmermannsplatz wird im Rahmen des Entwurfs erweitert und neu strukturiert. Dies dient der besseren Verteilung der großen Besuchermengen und schafft definierte Aufenthaltsbereiche, die den Übergang zum Schloss fließender gestalten.
- Vielfältige Ausblickspunkte: Anstatt des bisher einzigen Panoramastegs integriert das neue Gebäude 16 neue Ausblickspunkte. Diese strategisch platzierten Aussichtsplattformen bieten den Besuchern unterschiedliche Perspektiven und Momente der Kontemplation, während sie auf den Schlossbesuch warten.
- Führung zum historischen Zugang: Trotz der neuen und vielfältigen Zugangs- und Ausblickspunkte wird die Anforderung der Schlösserverwaltung, alle Besucher am Ende zum selben historischen Zugang über den Torbau in das Schloss zu führen, konsequent umgesetzt. Das Besucherzentrum leitet die Ströme der Besucher intelligent, um Engpässe zu vermeiden und gleichzeitig den traditionellen Besucherweg zu respektieren.
- Ikone als Thema: Die theoretische Auseinandersetzung mit architektonischen Ikonen und der Analyse von Schloss Neuschwanstein als solcher floss maßgeblich in die Entwicklung der Entwurfskonzepte ein. Das neue Besucherzentrum versucht, der Bedeutung des Schlosses gerecht zu werden, ohne es zu übertreffen oder zu kopieren, sondern vielmehr durch eine respektvolle und ergänzende Architektursprache.
Durch diese Maßnahmen wird das Besucherzentrum "Welcome to Wonderland" zu einer integralen Komponente des Neuschwanstein-Erlebnisses, die den Aufenthalt vor dem Schloss aufwertet, Besucherströme lenkt und eine harmonische Verbindung zwischen moderner Infrastruktur und historischem Erbe schafft.
Beschreibung der Besonderheiten
- Besucherlenkung und -verteilung: Die primäre Funktion ist die Entzerrung des aktuell überlaufenen Vorplatzes. Durch die Erweiterung des Zimmermannsplatzes und die Integration des Besucherzentrums werden Ankunft und Wartebereiche neu strukturiert. Der Entwurf verteilt die Besuchermassen, die bisher an einem einzigen Panoramasteg konzentriert waren, auf 16 neue, strategisch platzierte Ausblickspunkte. Diese vielfältigen Aussichtsplattformen bieten nicht nur unterschiedliche Perspektiven auf das Schloss und die Landschaft, sondern dienen auch der dosierten Besucherführung vor dem eigentlichen Schlosszugang.
- Wegführung zum historischen Torbau: Eine zentrale Anforderung der Schlösserverwaltung war, dass alle Besucher am Ende zum selben historischen Zugang über den Torbau in das Schloss geführt werden. Das Besucherzentrum erfüllt diese Vorgabe, indem es trotz der neuen Verteilungs- und Erlebnispunkte eine klare und intuitive Wegführung zum traditionellen Eingang des Schlosses gewährleistet. Die Wege innerhalb des Zentrums sind so konzipiert, dass sie die Besucher auf natürliche Weise in Richtung des Torbaus leiten, Engpässe vermeiden und einen fließenden Übergang zur Schlossbesichtigung ermöglichen.
- Integration des Raumprogramms: Das Raumprogramm des Besucherzentrums ist umfassend und funktional organisiert: Das Besucherzentrum "Welcome to Wonderland" integriert ein umfassendes Raumprogramm, das den Besucherfluss effizient gestaltet und das Gesamterlebnis aufwertet. Im Foyer beginnt der Besucherrundgang mit Ankunft, Ticketkontrolle und Orientierung. Daran schließt sich ein Ausstellungsbereich an, der bereits vor dem eigentlichen Schlossrundgang vertiefende Informationen und Kontexte bietet und somit auf den Besuch vorbereitet. Gastronomiebereiche sind strategisch platziert, um Wartezeiten angenehmer zu gestalten und Verpflegungsmöglichkeiten zu bieten. Die Integration von Konferenzbereichen deutet zudem auf eine erweiterte Nutzung über den reinen Tourismus hinaus hin, was die Funktionalität des Standortes erhöht. Ein neukonzipierter Bauhof mit Tiefgarage löst schließlich bestehende logistische Probleme, schafft notwendige Infrastruktur zur Unterstützung der Schlossabläufe und entlastet den öffentlichen Raum durch Reduzierung des Parksuchverkehrs.
- Erlebnis vor dem Erlebnis: Über die reine Funktionalität der Besucherlenkung hinaus schafft das Zentrum ein "Erlebnis vor dem Erlebnis". Die geschaffenen Blickachsen und Ausblickspunkte sind nicht nur Wartezonen, sondern aktive Bestandteile des Besuchs. Sie ermöglichen eine bewusste Auseinandersetzung mit der Umgebung und dem Schloss aus verschiedenen Perspektiven, was die Vorfreude auf den eigentlichen Schlossrundgang steigert und den Aufenthalt qualitativ aufwertet.
Zusammenfassend bietet das Besucherzentrum mit dem Konzeptansatz der "Shifted Visions" eine durchdachte und multifunktionale Lösung, die die betrieblichen Anforderungen der Schlösserverwaltung erfüllt und gleichzeitig das Besuchererlebnis durch intelligente Wegeführung, vielfältige Ausblickspunkte und ein integriertes Raumprogramm signifikant verbessert.
Auszeichnungen
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Nominierung für den BAD-SARP-Award
Schlagworte
Objektdetails
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