Heinze ArchitekturAWARD 2025: Teilnehmer
Weiterbauen im Bestand - Adaptive Neugestaltung eines Studierendewohnkomplexes aus den 1970er Jahren
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Universität Stuttgart, Architektur und Stadtplanung, Ania Ivanoff
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Entwurfskonzept
Fertigstellungstermin
03.2025
Zeichnungen und Unterlagen
Gebäudedaten
Bauweise
Holzskelettbau
Tragwerkskonstruktion
Holz
Anzahl der Vollgeschosse
3- bis 5-geschossig
Raummaße und Flächen
Wohnfläche
1.700 m²
Beschreibung
Objektbeschreibung
Im Rahmen unseres Entwurfs haben wir uns mit der Sanierung dieser Wohnanlage anhand eines Beispielgebäudes auseinandergesetzt. Ziel ist es, das Gebäude energetisch zu optimieren, bestehende Herausforderungen zu bewältigen und einen Mehrwert für alle Bewohner zu schaffen. Dazu zählt nicht nur die Modernisierung der Infrastruktur, sondern auch die Schaffung neuer Nutzungsmöglichkeiten, die das gemeinschaftliche Wohnen fördern. Zudem möchten wir durch gezielte Anbauten nicht nur den Wohnraum an heutige Anforderungen anpassen, sondern auch barrierefreies Wohnen ermöglichen, um die Wohnanlage langfristig für eine vielfältige Bewohnerschaft zugänglich zu machen.
Beschreibung der Besonderheiten
Um die Wohnanlage zu beleben und den Studierenden vielseitige Angebote zu bieten, wurde das Erdgeschoss von Wohnraum in gemeinschaftlich nutzbare Flächen umgewandelt. Durch großzügige Verglasung entstehen Blickbeziehungen, die die gesamte Erdgeschosszone offener und einladender wirken lassen. Die Erschließung dieser Räume erfolgt über die Höfe, die zwischen den Gebäuden entstehen und als Übergangsbereiche zwischen Innen- und Außenraum fungieren.
Das Angebot umfasst ein Fitnessstudio, ein Café, einen Coworking-Bereich sowie Uni-Räume, die von der Universität oder den Studierenden flexibel für Veranstaltungen und Aktivitäten genutzt werden können. Diese Räume bieten nicht nur Orte zum Arbeiten und Lernen, sondern auch zur Erholung und zum Austausch, wodurch das soziale Leben innerhalb der Wohnanlage gestärkt wird. Langfristig ist geplant, dieses Konzept auf die gesamte Wohnanlage auszuweiten. So sollen in den Erdgeschosszonen kleine Gastronomiebetriebe, Gemeinschaftsräume oder Räume für Hobbys entstehen. Dadurch wird nicht nur die Wohnqualität verbessert, sondern auch ein Anziehungspunkt für Studierende des gesamten Campus geschaffen. Ergänzend sorgen gezielte Angebote auf den umliegenden Grünflächen dafür, dass auch diese belebt und aktiv genutzt werden.
D I E W O H N U N G E N
Durch die Sanierung werden zwei gegenüberliegende Gebäude miteinander verbunden,
wodurch die Struktur des Zusammenlebens neu organisiert wird. Pro Geschoss eines
jeden Gebäudes entsteht eine Wohngemeinschaft für jeweils fünf Personen. Jeder Bewohner
verfügt über ein privates Schlafzimmer mit eigenem Bad, während das Wohnzimmer
und die Küche gemeinschaftlich genutzt werden. Durch die kleineren WG-Größen
wird das Verantwortungsbewusstsein für die gemeinschaftlichen Einrichtungen gestärkt
und der soziale Zusammenhalt gefördert.
Zusätzlich entstehen in den Zwischengeschossen zwei großzügige Gemeinschaftsräume,
die beide Gebäude verbinden und den WGs beider Häuser als Ort des Austauschs und
der Begegnung dienen. Diese Räume bieten Platz für gemeinschaftliche Aktivitäten und
tragen dazu bei, eine lebendige Hausgemeinschaft zu schaffen.
Die Fassadenmodule der Zimmer werden durch modulare Loggien erweitert, die mit
öffenbaren Glaselementen ausgestattet sind. So können sie an warmen Tagen als offene
Loggia und an kühlen Tagen als Wintergarten genutzt werden, wodurch ein Wärmepuffer
entsteht, der zur energetischen Effizienz des Gebäudes beiträgt.
Ergänzt wird der Umbau durch eine Erweiterung des Wohnraums zur Innenhofseite, ein
angebautes, außenliegendes Treppenhaus mit Laubengang sowie die Integration der
Loggien in die Zimmer, wodurch zusätzlicher privater Freiraum geschaffen wird.
D I E W O H N U N G E N
Durch die Sanierung werden zwei gegenüberliegende Gebäude miteinander verbunden, wodurch die Struktur des Zusammenlebens neu organisiert wird. Pro Geschoss eines jeden Gebäudes entsteht eine Wohngemeinschaft für jeweils fünf Personen. Jeder Bewohner verfügt über ein privates Schlafzimmer mit eigenem Bad, während das Wohnzimmer und die Küche gemeinschaftlich genutzt werden. Durch die kleineren WG-Größen wird das Verantwortungsbewusstsein für die gemeinschaftlichen Einrichtungen gestärkt und der soziale Zusammenhalt gefördert. Zusätzlich entstehen in den Zwischengeschossen zwei großzügige Gemeinschaftsräume, die beide Gebäude verbinden und den WGs beider Häuser als Ort des Austauschs und der Begegnung dienen. Diese Räume bieten Platz für gemeinschaftliche Aktivitäten und tragen dazu bei, eine lebendige Hausgemeinschaft zu schaffen.
Die Fassadenmodule der Zimmer werden durch modulare Loggien erweitert, die mit öffenbaren Glaselementen ausgestattet sind. So können sie an warmen Tagen als offene Loggia und an kühlen Tagen als Wintergarten genutzt werden, wodurch ein Wärmepuffer entsteht, der zur energetischen Effizienz des Gebäudes beiträgt. Ergänzt wird der Umbau durch eine Erweiterung des Wohnraums zur Innenhofseite, ein angebautes, außenliegendes Treppenhaus mit Laubengang sowie die Integration der Loggien in die Zimmer, wodurch zusätzlicher privater Freiraum geschaffen wird.
D A C H T E R R A S S E
Da im Bestandsgebäude bereits großzügige gemeinschaftliche Dachterrassen und Außenflächen vorhanden sind, soll dieses Konzept auch im sanierten Objekt fortgeführt werden. Die Dachfläche des niedrigeren Gebäudes wird als gemeinschaftliche Terrasse genutzt und ist über den Laubengang für die Bewohner beider Häuser zugänglich.
Um eine einladende und lebendige Atmosphäre zu schaffen, wird die Terrasse mit ansprechenden Möbeln ausgestattet, die sowohl zum geselligen Beisammensitzen als auch zur Entspannung einladen. Eine PV Pergola sorgt für angenehme Verschattung und schafft einen geschützten Bereich, der sich zum Lernen, Arbeiten oder Austauschen eignet. Die
Konstruktion wird durch vier unter der Pergola platzierte Pflanzenbeete statisch aufgelastet. Die Bepflanzung ist an die jeweiligen Lichtverhältnisse angepasst, um ein optimales Wachstum zu ermöglichen.
Zusätzlich gibt es weitere Pflanzenbeete außerhalb der Pergola, die den Bewohnern zur individuellen Nutzung zur Verfügung stehen. Hier können sie eigene Kräuter, Gemüse oder Blumen anbauen und so aktiv zur Begrünung und Belebung der Dachterrasse beitragen. Die Dachflächen des höheren Gebäudes sowie des Zwischengeschosses werden für die Aufständerung von PV-Modulen genutzt, um die Energieeffizienz des Gebäudes weiter zu optimieren.
Nachhaltigkeit
1. Ausgangssituation (vor der Sanierung)
Energieverbrauch vorher: 224,9 kWh/m²a
U-Wert der Fassade vorher: 2,5 W/m²K
Wohnfläche vorher: 941 m²
Wohnfläche nachher: 1.700 m²
Heizung: Fernwärme mit Erdgas (bleibt gleich)
Fensterflächenanteil: 40 % Fenster, 60 % Fassade
2. Einfluss der Sanierung auf den Energieverbrauch
a) Wärmeverluste durch Fassade und Fenster
Die Gebäudehülle verliert Wärme basierend auf den U-Werten der Materialien.
Nach der Sanierung haben wir:
Fassaden-U-Wert: 0,26 W/m²K (vorher 2,5 W/m²K)
Fenster-U-Wert: 0,9 W/m²K (dreifach verglast, typischer Wert)
Da das Gebäude 40 % Fensterfläche und 60 % Fassade hat, berechnen wir den effektiven U-Wert:
Ueffektiv=(UFassade×Fassadenanteil)+(UFenster×Fensteranteil)Ueffektiv=(UFassade×Fassadenanteil)+(UFenster×Fensteranteil)=(0,26×0,6)+(0,9×0,4)=(0,26×0,6)+(0,9×0,4)=0,156+0,36=0,516 W/m²K=0,156+0,36=0,516 W/m²KDer neue Reduktionsfaktor für die Fassade ergibt sich aus:
Reduktionsfaktor Fassade=UeffektivUaltReduktionsfaktor Fassade=UaltUeffektiv=0,5162,5=0,206=2,50,516=0,206→ Das bedeutet, dass die Wärmeverluste durch die Fassade und Fenster um etwa 79,4 % reduziert wurden.
b) Einfluss der Lüftung mit Wärmerückgewinnung
Moderne Lüftungssysteme mit Wärmerückgewinnung reduzieren die Heizlast.
Ein typischer Wert ist eine Einsparung von 25 %, also ein Reduktionsfaktor von:
Reduktionsfaktor Lu¨ftung=0,75Reduktionsfaktor Lu¨ftung=0,75c) Einfluss der größeren Wohnfläche
Wenn ein Gebäude größer wird, dann nimmt der spezifische Wärmeverlust pro m² ab, weil das Verhältnis von Gebäudehüllfläche zu Wohnfläche sinkt.
Eine Näherung für diesen Skaleneffekt ist:
Skaleneffekt=(Alte Wohnfla¨cheNeue Wohnfla¨che)0,2Skaleneffekt=(Neue Wohnfla¨cheAlte Wohnfla¨che)0,2=(9411700)0,2=(1700941)0,2=(0,553)0,2≈0,84=(0,553)0,2≈0,84→ Das bedeutet, dass der Heizbedarf pro m² durch die Größe des Gebäudes um 16 % sinkt.
3. Berechnung des neuen Energieverbrauchs
Jetzt setzen wir alles zusammen:
Neuer Verbrauch=Alter Verbrauch×Reduktionsfaktor Fassade×Reduktionsfaktor Lu¨ftung×SkaleneffektNeuer Verbrauch=Alter Verbrauch×Reduktionsfaktor Fassade×Reduktionsfaktor Lu¨ftung×Skaleneffekt=224,9×0,206×0,75×0,84=224,9×0,206×0,75×0,84=224,9×0,1292=224,9×0,1292=23,2 kWh/m²a=23,2 kWh/m²a4. Bestimmung der neuen Energieeffizienzklasse
EnergieeffizienzklasseEnergieverbrauch (kWh/m²a)A+≤ 30 (23,2 kWh/m²a)A30 – 50B50 – 75C75 – 100D100 – 130E130 – 160F160 – 200G200 – 250H> 250
Mit 23,2 kWh/m²a liegt das Gebäude weiterhin in der besten Energieeffizienzklasse A+.
Schlagworte
Energetische Kennwerte
Energiestandard
Energetische Kennwerte
Primärenergie
Fernwärme
Sekundärenergie
Solarthermie
Objektdetails
Gebäudespezifische Merkmale
Anzahl Arbeitsplätze
440
Anzahl Betten
440
Anzahl Schüler
440
Anzahl Wohneinheiten
81
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