Architekturobjekte

Heinze ArchitekturAWARD 2025: Teilnehmer


Vom Ziegel zum Licht – Das dritte Dach als Vermittler zwischen Alt und Neu

48151 Münster, Weißenburgstr. 24

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: ANDREAS SCHÜRING ARCHITEKTEN BDA

Rückseite mit Erweiterung - Vom Ziegel zum Licht – Das dritte Dach als Vermittler zwischen Alt und Neu

© Andreas Schüring Architekten BDA

neuer Glasgiebel - Vom Ziegel zum Licht – Das dritte Dach als Vermittler zwischen Alt und Neu

© Andreas Schüring Architekten BDA

Bewahrung des Bestandes - Vom Ziegel zum Licht – Das dritte Dach als Vermittler zwischen Alt und Neu

© Andreas Schüring Architekten BDA

Interventionen im Mauerwerk bleiben im Verband ablesbar - Vom Ziegel zum Licht – Das dritte Dach als Vermittler zwischen Alt und Neu

© Andreas Schüring Architekten BDA

Küche - Vom Ziegel zum Licht – Das dritte Dach als Vermittler zwischen Alt und Neu

© Andreas Schüring Architekten BDA

Momente - Vom Ziegel zum Licht – Das dritte Dach als Vermittler zwischen Alt und Neu

© Andreas Schüring Architekten BDA

Die engen Übergänge verschmelzen räumlich und funktional - Vom Ziegel zum Licht – Das dritte Dach als Vermittler zwischen Alt und Neu

© Andreas Schüring Architekten BDA

Raum mit faszinierendem Blick in die Ferne - Vom Ziegel zum Licht – Das dritte Dach als Vermittler zwischen Alt und Neu

© Andreas Schüring Architekten BDA

Durch Spiegel im Bad wird der Raum optisch erweitert - Vom Ziegel zum Licht – Das dritte Dach als Vermittler zwischen Alt und Neu

© Andreas Schüring Architekten BDA

Durch Spiegel im Bad wird der Raum optisch erweitert - Vom Ziegel zum Licht – Das dritte Dach als Vermittler zwischen Alt und Neu

© Andreas Schüring Architekten BDA

Schlafzimmer im hohen Giebel-Raum - Vom Ziegel zum Licht – Das dritte Dach als Vermittler zwischen Alt und Neu

© Andreas Schüring Architekten BDA

Fluß durch das Treppenhaus in das DG - Vom Ziegel zum Licht – Das dritte Dach als Vermittler zwischen Alt und Neu

© Andreas Schüring Architekten BDA

Zentrales Licht am Ort der Neugierde mit Blick in die Stadt - Vom Ziegel zum Licht – Das dritte Dach als Vermittler zwischen Alt und Neu

© Andreas Schüring Architekten BDA

Dachwölkchen: Atelier in meditationsraumähnlicher Atmosphäre, das als Erweiterung des Raums zu den historischen Zwillingshäusern hin öffnet - Vom Ziegel zum Licht – Das dritte Dach als Vermittler zwischen Alt und Neu

© Andreas Schüring Architekten BDA

Ausgangspunkt: rückseitig verbaute Erweiterung aus dem Jahr 1977 am Bestand von 1914 - Vom Ziegel zum Licht – Das dritte Dach als Vermittler zwischen Alt und Neu

© Andreas Schüring Architekten BDA

Wiederaufbau der Dachkonstruktion - Vom Ziegel zum Licht – Das dritte Dach als Vermittler zwischen Alt und Neu

© Andreas Schüring Architekten BDA

Ergebnis 1. Bauabschnitt - Vom Ziegel zum Licht – Das dritte Dach als Vermittler zwischen Alt und Neu

© Andreas Schüring Architekten BDA

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: ANDREAS SCHÜRING ARCHITEKTEN BDA

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Weißenburgstr. 24, 48151 Münster, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Erweiterung

Fertigstellungstermin

06.2025

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

ANDREAS SCHÜRING ARCHITEKTEN BDA

Warendorfer Str. 107

48145 Münster

Deutschland

Tel. +49 251 87255530

info@schueringarchitekten.de

Fachplanung: Tragwerksplanung

Jan Kattert, Dipl. ¬Ing.

Bültenweg 52

48341 Altenberge

Deutschland

Energieberatung

Plankonzept Energie

Buldernweg 56

48163 Münster

Deutschland

Bauleistung: Dachdeckung, Dachabdichtung

Tekampe Bedachungen

Auf dem Brink 39

48712 Gescher

Deutschland

Bauleistung: Elektroinstallation

Elektro Wünsch GmbH

Schuckertstr. 3

48712 Gescher

Deutschland

Bauleistung: Estrich, Bodenbeschichtungen

Estrichverlegung Otto Aman GmbH & Co. KG

Tich 25

48361 Beelen

Deutschland

Bauleistung: Fliesen, Platten

Carl Flora, Marmor- und Natursteinindustrie GmbH& Co. KG

Coermühle 4a

48157 Münster

Deutschland

Bauleistung: Verglasung, Fensterbau

Fenster Brinker GmbH & Co. KG

Eilersweg 8

48485 Neuenkirchen

Deutschland

Tel. +49 5973 94870

info@fenster-brinker.de

Bauleistung: Maler, Lackierer

Malerbetrieb Bernhard Böing

Fabrikstraße 3

48712 Gescher

Deutschland

Bauleistung: Parkett, Bodenbeläge

Bembé Parkett

An der Kleimannbrücke 16

48157 Münster

Deutschland

Bauleistung: Putz, Stuck

Alba Stuck & Putz e.K.

Kiebitzweg 2

48165 Münster

Deutschland

Bauleistung: Heizung, Klima, Lüftung

Fabian Rensing GmbH

Handwerkerstr. 25

48720 Rosendahl-Holtwick

Deutschland

Bauleistung: Rohbau

Kappel Bauunternehmung GmbH & Co. KG

Otto-Hahn-Str. 50

48161 Münster

Deutschland

Bauleistung: Tischler

Holzwert

Langenhorster Stiege 400

48161 Münster

Deutschland

Bauleistung: Zimmerei, Ingenieurholzbau

Holzbau Telgmann GmbH

Gutenbergstr. 13

48683 Ahaus

Deutschland

Verwendete Produkte

FSB Franz Schneider Brakel GmbH + Co KG

Beschläge

GUTMANN Bausysteme

Profile

Tierrfino

Kalkschlämme

Xella Deutschland

Innendämmung

Multipor Kalziumsilikatdämmung

Gebäudedaten

Bauweise

Mauerwerksbau

Tragwerkskonstruktion

Holz

Anzahl der Vollgeschosse

2-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt

678 m³

 

Bruttogrundfläche

247 m²

 

Nutzfläche

194 m²

 

Verkehrsfläche

30 m²

 

Wohnfläche

128 m²

 

Grundstücksgröße

3.396 m²

Kosten

Veranschlagte Rohbaukosten des Bauwerks

85.000 Euro

Beschreibung

Objektbeschreibung

Vom Ziegel zum Licht – Das dritte Dach als Vermittler zwischen Alt und Neu

Die ehemalige Trainkaserne in der Weißenburgstraße ist ein Zeugnis kaiserzeitlicher Militärarchitektur. Das Reihenendhaus Nr. 24 – 1913 errichtet – bildet inmitten dieses Ensembles einen markanten städtebaulichen Ankerpunkt. Interessanterweise wirkt das Haus, das ursprünglich für Unteroffiziere errichtet wurde, in seiner architektonischen Ausformung kaum militärisch. Mit der fast zuckergussartigen Gliederung erscheint es eher verspielt und lieblich – ein Kontrast zur Strenge typischer Kasernenbauten jener Zeit.

Der Ziegelbau mit Anbau wurde in mehreren Schritten zu einem zeitgemäßen Wohnhaus mit Atelier umgebaut und erweitert. Ausgangspunkt war die Frage, wie man die historische Substanz respektvoll bewahren, gleichzeitigaber neue flexibel nutzbare Räume und Qualitäten schaffen kann, die der heutigen Lebensrealität entsprechen.

Kontext und Denkmalpflege
Im Rahmen der städtebaulichen Einordnung wurde das Gebäude von der Denkmalbehörde der Stadt Münster als ortsbildprägend eingestuft. Die Substanz ist nicht denkmalgeschützt im engeren rechtlichen Sinn, erfüllt aber die Kriterien kulturlandschaftsprägender Bauten. Inmitten der Spuren der historischen Kasernenbebauung entlang der Weißenburgstraße trägt das Gebäude wesentlich zum Charakter des Quartiers bei – ein Befund, der durch die Neuplanung aufgegriffen und gestärkt wird.

Entwurfsidee
Der neue Baukörper entwickelt sich als organischer Weiterbau des Bestands. Alt und Neu treten nicht als Kontraste auf, sondern gehen eine fließende Verbindung ein. Ein wachsender Übergang – aus dem festen Ziegelbau erhebt sich ein neues Volumen, das sich im Mansarddach zu einer gläsernen Laterne öffnet. Der Altbau bleibt ablesbar, wird aber in seiner Geometrie und Tektonik fortgeschrieben. Der Knick des Mansardendachs läuft sanft aus, und aus dem historischen Traufgesims entsteht ein schattenspendendes Vordach. Die historische Fassade wird zum Ausgangspunkt einer Bewegung, die im Dach ihr Licht findet.

Die verlängerte Dachform greift dabei auf eine Variante zurück, die sich auch innerhalb der historischen Kasernenanlage wiederfindet. Im Sinne einer multiplen Autorenschaft versteht sich der Entwurf nicht als singulärer Eingriff, sondern als bewusste Weiterführung vorhandener Spuren.

Raumkonzept und Tageslichtführung
Im Inneren öffnet sich das Gebäude nach oben:​ Ein zentrales Treppenhaus verbindet die Etagen und ermöglicht zenitalen Lichteinfall bis ins Kellergeschoss. Die neue Stahltreppe aus Schwarzstahl ist filigran gehalten und lässt das Zenitlicht durch alle Ebenen fließen. So entsteht ein inszenierter Weg durch das Haus, der oben unter dem Dach an einem offenen Atelierraum endet – ein Ort der Neugier, mit weitem Blick über die Dächer der Stadt. Die Glasfassade auf der Rückseite öffnet das Gebäude zur Gartenseite hin. Großzügige Dachüberstände und geschlossene Flächen auf der Südseite sorgen dabei für effektiven sommerlichen Wärmeschutz – auch in Abwesenheit eines konventionellen Sonnenschutzsystems. Der gezielte Lichteinfall der tiefstehenden Abendsonne verleiht den Räumen im Tagesverlauf eine atmosphärische Tiefe.

Low-Tech-Lüftung und Nachhaltigkeit
Statt auf aufwändige technische Anlagen setzt das Projekt auf ein Low-Tech-Prinzip mit maximalem passivem Nutzen. Durch den zentralen Luftraum und das offene Treppenhaus entsteht ein natürlicher Kamineffekt, der die Luftzirkulation auf allen Ebenen ermöglicht. In Kombination mit der Wärmespeicherfähigkeit der massiven Ziegelwände wird ein ausgeglichenes Raumklima über das Jahr hinweg erzielt – einfach, robust und dauerhaft wartungsarm.

Konstruktion und Material
Die tragende Struktur des bestehenden Anbaus konnte weitgehend erhalten bleiben. Aus Brandschutzgründen wurde sie durch eine dünne Betonscheibe zur Nachbarseite ergänzt, verputzt und in Farbe und Textur an den Bestand angepasst.

Das Mansardendach wurde geometrisch rekonstruiert, in seiner Kontur verlängert und als leichter Stahl-Holz-Hybrid neu errichtet. Holzbalkendecken entlasten die Bestandsstruktur; sichtbar bleiben innen nur Weißtannenflächen – alle Fügungen sind verdeckt. Eine Aufsparrendämmung verbessert die energetische Bilanz des Dachs.

Zurückgebaute Innenwände aus gut erhaltenem Backstein wurden vollständig recycelt. Nicht tragfähige Bereiche erhielten eine Kalkschlämme zur Angleichung der Textur. Die in den 1980er-Jahren aufgebrachte Außendämmung wurde entfernt, der freigelegte Ziegel gereinigt, überarbeitet und ebenfalls eingeschlämmt. Die Innenwände wurden zusätzlich diffusionsoffen gedämmt, um den bauphysikalischen Anforderungen gerecht zu werden, ohne die historische Substanz zu beeinträchtigen. Je nach Lichteinfall tritt die alte Wandstruktur reliefartig hervor – ein stilles Zeugnis der Baugeschichte. Nebenbauten und technische Anlagen auch außerhalb des Grundstücks wurden in einem gedeckten Grünton gehalten, wodurch sie sich harmonisch und dezent in das Gesamtbild einfügen.
Andreas Schüring
 

Nachhaltigkeit

Das Projekt verfolgt eine klare Nachhaltigkeitsstrategie auf Basis von Substanzbewahrung, Low-Tech-Effizienz und gezieltem Ressourceneinsatz. Die energetische Optimierung erfolgt nicht durch technologische Überkompensation, sondern durch die Kombination aus intelligenter Bestandserhaltung, passiver Systemoptimierung und selektiver Erneuerung.
Energetisches Konzept:​
Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe bildet die zentrale Heiz- und Warmwasserquelle auf Basis erneuerbarer Umweltenergie ergänzt um einen Holzofen.
Eine geplante Photovoltaikanlage dient zur Eigenstromerzeugung und reduziert den bilanziellen Primärenergiebedarf signifikant. Damit wird angestrebt, die Einstufung in den Bereich Effizienzhaus 115 oder besser zu erreichen.
Die Belüftung erfolgt durch natürliche Fensterlüftung über den Kamineffekt im großen Luftvolumen zusammen mit einer effiziente Querlüftung für sommerlichen Wärmeschutz unterstützt.
Auf mechanische Klimatisierung wird verzichtet, um Betriebskosten, Energieverbrauch und Wartungsaufwand zu minimieren.

Schlagworte

Umbau, Erweiterung, Reihenendhaus, Bestandsbau, Weiterbauen, Low-Tech, Tageslicht, natürliche Belüftung, Mansarddach, Ziegelbau, Substanzerhalt, Atelierhaus, nachhaltiges Wohnen, Transformation, Nachverdichtung, urbanes Wohnen, offene Grundrisse, vertikale Erschließung, Lichtführung, Dachaufstockung, Passivklima, Architektur im Bestand, Bauen im Bestand, Zirkularität, Aufsparrendämmung, Sichtziegel, Recyclingziegel, Backstein, Westfalen Backstein, Atelier unter dem Dach, ANDREAS SCHÜRING ARCHITEKTEN BDA

Energetische Kennwerte

Energiestandard

KfW-Effizienzhaus 115

Energetische Kennwerte

Primärenergie

Umweltthermie (Luft / Wasser)

 

Sekundärenergie

Holz

Energetische Kennwerte

Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")

145,00 kWh/(m²a)

 

Heizenergieverbrauchswert

115,00 kWh/(m²a)

 

Stromverbrauchswert

49,00 kWh/(m²a)

Energiebedarf (Prozentuale Verteilung)

Heizung

70 %

 

Warmwasser

25 %

 

Beleuchtung

5 %

Objektdetails

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