Architekturobjekte


Umspannwerk Rautenkranz - Umbau zum Wohnhaus mit Privatgalerie

08262 Muldenhammer, Am Filz 3

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Dipl.-Ing. (FH) Stefan Gubelt, Architekt

Ostansicht - Umspannwerk Rautenkranz - Umbau zum Wohnhaus mit Privatgalerie

© Stefan Gubelt

Westansicht - Umspannwerk Rautenkranz - Umbau zum Wohnhaus mit Privatgalerie

© Stefan Gubelt

EG Foyer - Umspannwerk Rautenkranz - Umbau zum Wohnhaus mit Privatgalerie

© Stefan Gubelt

EG Privatgalerie - Umspannwerk Rautenkranz - Umbau zum Wohnhaus mit Privatgalerie

© Stefan Gubelt

OG Haus im Haus - Umspannwerk Rautenkranz - Umbau zum Wohnhaus mit Privatgalerie

© Stefan Gubelt

OG Umgang - Umspannwerk Rautenkranz - Umbau zum Wohnhaus mit Privatgalerie

© Stefan Gubelt

Außenanlagen - Umspannwerk Rautenkranz - Umbau zum Wohnhaus mit Privatgalerie

© Stefan Gubelt

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Dipl.-Ing. (FH) Stefan Gubelt, Architekt

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Am Filz 3, 08262 Muldenhammer, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Umbau

Fertigstellungstermin

04.2021

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

Dipl.-Ing. (FH) Stefan Gubelt, Architekt

Am Filz 3

08262 Muldenhammer

Deutschland

gubelt@gmx.de

Bauherr

Stefan Gubelt

Am Filz 3

08262 Muldenhammer

Deutschland

gubelt@gmx.de

Verwendete Produkte

Asphaltbau Schleiz GmbH

Gußasphalt

KNAUF Design

Akustikbauplatte aus Holzwolle

Heradesign superfine

Royal Mosa

Bodenfliesen

Mosa, sienna rot, 15/15 cm

Gebäudedaten

Bauweise

Mauerwerksbau

Tragwerkskonstruktion

Ziegelmauerwerk

Anzahl der Vollgeschosse

2-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt

2.778 m³

 

Bruttogrundfläche

656 m²

 

Nutzfläche

387 m²

 

Verkehrsfläche

61 m²

 

Wohnfläche

217 m²

 

Grundstücksgröße

1.600 m²

Kosten

Veranschlagte Rohbaukosten des Bauwerks

93.000 Euro

 

Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)

265.000 Euro

Beschreibung

Objektbeschreibung

Umspannwerk Rautenkranz - Umbau zum Wohnhaus mit Privatgalerie

Im Jahre 1927 wurde das Umspannwerk im Zuge eines erhöhten regionalen Energiebedarfs in Morgenröthe-Rautenkranz errichtet. Auch zu Zeiten der ehemaligen DDR blieb die bisherige Nutzung des Umspannwerkes bestehen. Die Stilllegung der Anlage erfolgte 1998 und zog die Demontage aller technischen Einbauten seitens des damaligen Energieunternehmens nach sich. Im Jahre 2000 verkaufte der Eigentümer das Objekt an eine Privatperson. Das Gebäude stand nahezu 20 Jahre leer und wurde im Februar 2019 vom jetzigen Eigentümer erworben. Da die Grundsubstanz sich als solide erwies, reifte die Entscheidung, die ehemalige Industrieimmobilie zum Wohnhaus mit Privatgalerie umzunutzen. Das Bauwerk besitzt zwei Vollgeschosse sowie eine Teilunterkellerung. Die Bruttogrundfläche beider Hauptgeschosse beträgt ca. 600 m2. Auf Grund der enormen Raumhöhe von 5,50 m im entkernten Obergeschoss wurde hier ein sogenanntes „Haus im Haus“ errichtet, in der sich die Wohnräume befinden.

Das Besondere dieses Projektes besteht darin, dass der Bestandsbau trotz der kompletten Nutzungsänderung von außen kaum wahrnehmbare Eingriffe aufweist. Er steht gleichsam heute noch da wie vor beinahe 100 Jahren. Die planerische Herausforderung bestand darin, die neue Nutzung maßgeschneidert an das von uns so geschätzte Alte anzupassen - nicht umgekehrt. Flexibilität hinsichtlich mancher Gewohnheiten sind gefordert, um diesem Anspruch gerecht zu werden. Um im Obergeschoss überhaupt eine Wohnnutzung zu ermöglichen, wurden hier sämtliche Trennwände entfernt, um Platz für das „Haus im Haus“ zu schaffen. Zudem fügten wir sechs neue Fenstertüren in die Bestandsfassade ein, die einerseits zur erheblichen Verbesserung der Lichtverhältnisse führen und andererseits den ehemaligen Wartungsbalkon zugänglich machen, der damals nur von außen erreichbar war. Die vorhandenen Trennwände im Erdgeschoss blieben weitestgehend erhalten und dienen als Präsentationsfläche für Kunstwerke der Privatgalerie.

Einen hohen Stellenwert besitzt der Erhalt des ortsbildprägenden Gebäudes mit seinen markanten bauzeitlichen Elementen wie Stahl-Glas-Fenstern, Stahlblechtüren und -toren. Trotz seiner Größe wurde dieses Bauwerk auf Grund seiner Kubatur damals behutsam in den dörflichen Kontext eingefügt. Durch die Umnutzung, die nur mit minimalen Eingriffen verbunden ist, bleibt die ehemalige Funktion des Gebäudes für die Zukunft ablesbar und trägt auf diese Weise dem Ort und seiner Geschichte Rechnung.

Sämtliche Bestandskonstruktionen, primär das Tragwerk betreffend, mussten hinsichtlich der neuen Nutzung auf den Prüfstand gestellt werden. Da durch den Rückbau der ehemaligen Einbauten im Obergeschoss die Stahltragkonstruktion wesentlich entlastet wurde, konnte im Gegenzug die neue Lasteinbringung durch das „Haus im Haus“ gegengerechnet werden. Dieser ingenieurtechnische Lösungsansatz war Voraussetzung für die weitere Planung des Inneneinbaus als leichte Holzständerbauweise.

Da das Bauwerk eine solide Gebäudehülle aufweist, stellt das Prinzip „Haus im Haus“ aus verschiedenen Gründen einen innovativen Ansatz dar. Weder Fassade noch Dach des Inneneinbaus benötigten witterungsbeständige Materialien. Dies reduzierte die Baukosten. Zudem bietet der große Umgang zwischen Inneneinbau und Außenfassade vom Frühjahr bis in den Herbst hinein eine erweiterte Nutzungsqualität. Neue und unbehandelte Oberflächen stehen gestalterisch im Kontrast zueinander.

Auszeichnungen

Im Rahmen des Sächsischen Staatspreises für Baukultur 2024 wurde das Projekt mit einer Anerkennung gewürdigt.

Schlagworte

Umspannwerk Rautenkranz, Wohnhaus mit Privatgalerie, Umbau

Energetische Kennwerte

Energetische Kennwerte

Primärenergie

Gas

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