Architekturobjekt 2 von 455

Architekturobjekte

Heinze ArchitekturAWARD 2025: Teilnehmer


The Black Diamond in Kolbäck

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: DHBW in Lörrach, Stephanie Broos und Kevin Wetzel

The Black Diamond in Kolbäck - The Black Diamond in Kolbäck

© Stephanie Broos und Kevin Wetzel

Parkplatz - The Black Diamond in Kolbäck - The Black Diamond in Kolbäck

© Stephanie Broos und Kevin Wetzel

Ziplining und Klettern - The Black Diamond in Kolbäck - The Black Diamond in Kolbäck

© Stephanie Broos und Kevin Wetzel

Kletterwand - The Black Diamond in Kolbäck - The Black Diamond in Kolbäck

© Stephanie Broos und Kevin Wetzel

Cafeteria - The Black Diamond in Kolbäck - The Black Diamond in Kolbäck

© Stephanie Broos und Kevin Wetzel

Empfang - The Black Diamond in Kolbäck - The Black Diamond in Kolbäck

© Stephanie Broos und Kevin Wetzel

Unisex Toilette - The Black Diamond in Kolbäck - The Black Diamond in Kolbäck

© Stephanie Broos und Kevin Wetzel

Bibliothekebene - The Black Diamond in Kolbäck - The Black Diamond in Kolbäck

© Stephanie Broos und Kevin Wetzel

Bibliothekebene - The Black Diamond in Kolbäck - The Black Diamond in Kolbäck

© Stephanie Broos und Kevin Wetzel

Lageplan - The Black Diamond in Kolbäck - The Black Diamond in Kolbäck

© Stephanie Broos und Kevin Wetzel

Verleih - The Black Diamond in Kolbäck - The Black Diamond in Kolbäck

© Stephanie Broos und Kevin Wetzel

Gartenanlage - The Black Diamond in Kolbäck - The Black Diamond in Kolbäck

© Stephanie Broos und Kevin Wetzel

Spaziergang - The Black Diamond in Kolbäck - The Black Diamond in Kolbäck

© Stephanie Broos und Kevin Wetzel

Joggen und Tischtennis - The Black Diamond in Kolbäck - The Black Diamond in Kolbäck

© Stephanie Broos und Kevin Wetzel

Sitzgelegenheiten - The Black Diamond in Kolbäck - The Black Diamond in Kolbäck

© Stephanie Broos und Kevin Wetzel

Wasserturm und Gartenanlage - The Black Diamond in Kolbäck - The Black Diamond in Kolbäck

© Stephanie Broos und Kevin Wetzel

The Black Diamond in Kolbäck - The Black Diamond in Kolbäck

© Stephanie Broos und Kevin Wetzel

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: DHBW in Lörrach, Stephanie Broos und Kevin Wetzel

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Schweden

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Entwurfskonzept

Fertigstellungstermin

06.2025

Gebäudedaten

Bauweise

Holzrahmenbau

Tragwerkskonstruktion

Stahlbeton

Anzahl der Vollgeschosse

3- bis 5-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttogrundfläche

1.626 m²

 

Grundstücksgröße

1.390 m²

Beschreibung

Objektbeschreibung

Ein Zeichen setzten mit Substanz und Geschichte
Um unserem Anspruch gerecht zu werden, haben wir uns auf die Suche nach einem Ort gemacht, der mehr ist als nur eine Fläche. Gefunden haben wir einen ungenutzten Wasserturm in zentraler Lage, ein Bauwerk mit starker Präsenz und großer Wirkung auf seine Umgebung.
Seit Jahren steht das Gelände still, ungenutzt und vergessen. Genau hier setzen wir an.
In unserem Entwurf integrieren wir nicht nur den markanten Wasserturm, sondern auch die Idee, Stadt und Umgebung neu zu verbinden, architektonisch wie sozial.
Ein Ort mit Potenzial. Eine Fläche mit Zukunft.

In einer Zeit, in der der Flächenverbrauch und die Ressourcenschonung zunehmend an Bedeutung gewinnen, gewinnt die Umnutzung bestehender Gebäude immer mehr an Relevanz. Anstatt ungenutzte oder veraltete Strukturen abzureißen, bietet ein Umbau eine nachhaltige und zukunftsorientierte Lösung.
Besonders ein ungenutzter Wasserturm bietet hierbei enormes Potenzial, er besitzt einen unverwechselbaren Charakter, eine starke Präsenz und eine wertvolle Geschichte, die es zu bewahren gilt.
Der Hauptfokus dieses Projekts liegt auf der respektvollen Erhaltung der Bausubstanz des Wasserturms. Ergänzend dazu wird ein besonderer Schwerpunkt auf die Integration nachhaltiger Konzepte gelegt, um den Energieverbrauch auf ein Minimum zu reduzieren und gleichzeitig die Nutzungsqualität zu steigern. Zu den eingesetzten Maßnahmen zählt ein energieeffizientes Deckenklimasystem, Solarpaneele an der Fassade sowie ein energiegewinnendes Aufzugsystem.

Bauweise, Konstruktion und Materialien
Der bestehende Wasserturm wurde in Massivbauweise aus Stahlbeton errichtet und stellt durch seine robuste Struktur und markante Form ein bedeutendes bauliches Zeitzeugnis dar. Im Zuge der Umnutzung und Erweiterung des Bauwerks wurde der Bestand von außen gedämmt und nach oben um ein neues Stockwerk zzgl. einer Dachterrasse in Holzrahmenbauweise ergänzt, um moderne Nutzungsanforderungen mit nachhaltigen Materialien zu verbinden und zugleich die architektonische Aussage des Gebäudes zu stärken. Das Gebäude kann nach unten um weitere Geschosse in Zukunft erweitert werden, ohne die obere Nutzung des Gebäudes massiv zu beeinträchtigen.
Das neu hinzugefügte oberste Stockwerk des Wasserturms wurde in Holzbauweise errichtet, eine bewusste Entscheidung, die sowohl gestalterischen als auch ökologischen Prinzipien folgt. Holz wurde gewählt aufgrund seiner Leichtigkeit, die statisch vorteilhaft auf die bestehenden Betonwände wirkt, sowie seiner nachhaltigen Eigenschaften als nachwachsender, CO₂-speichernder Baustoff. Zudem wird Bezug auf die umliegenden Bäume und Gebäude, die ebenfalls eine Holzfassade haben, genommen. Im Außenbereich der Gartenanlage wurde für Wege- und Platzflächen nachhaltiger Beton eingesetzt, um eine gestalterische Einheit mit dem Wasserturm herzustellen. Die Gartenanlage steht somit in einem harmonischen Dialog mit der historischen Bausubstanz und trägt zur Identitätsstärkung des Ortes bei.

Raumaufteilung
Ein besonderes gestalterisches und funktionales Highlight des Umbaus ist die Nutzung der markanten Fassadenstruktur (karbonisierte Fichte):​ Zwei der großformatigen Stützen dienen zugleich als Kletterwand. Diese innovative Doppelnutzung verwandelt die tragenden Elemente auch in eine vertikale Bewegungsfläche. Von dem obersten Vollgeschoss des Gebäudes aus kann man mit einer Zipline über die angrenzende Gartenanlage fahren, ein außergewöhnliches Erlebnis, das den Wasserturm auch im Freizeitbereich zu einem Anziehungspunkt macht. Diese Möglichkeiten schaffen attraktive Freizeitangebote für die Stadt direkt am Gebäude. Als aktive Ergänzung zur Bibliothek bildet die Kletterwand und die Zipline einen spannenden Kontrast zwischen körperlicher Aktivität und geistiger Ruhe, wodurch die Balance zwischen Lernen, Bewegung und sozialem Miteinander im urbanen Raum gefördert wird.
Über die ersten drei Ebenen erstreckt sich eine vielseitige Bibliothek.
Die unterste Etage ist dem konzentrierten und gemeinschaftlichen Arbeiten gewidmet. Hier befinden sich Gruppenarbeitsplätze für projektorientiertes Arbeiten, ruhige Einzelarbeitsplätze für vertiefte Recherche sowie schallgedämmte Meetingräume für Besprechungen und vertrauliche Gespräche. Der Raum schafft eine inspirierende Arbeitsatmosphäre und fördert zugleich Austausch und Rückzug gleichermaßen.
Auf der zweiten Etage befindet sich der zentrale Lesebereich, Unisex Toiletten und das barrierefreie WC. Die offene Raumgestaltung lädt zum Verweilen ein und schafft durch flexible Möblierung verschiedene Zonen. Alle Möblierungen sind beweglich und in der Zukunft erweiterbar.
Auf der dritten Etage befindet sich der Empfang, der Kinder- und Jugendbereich, der Drucker- und Kopiererraum. Am Empfang können sich Laptops ausgeliehen werden, die den Zugang zur digitalen Bibliothek, zu Online-Datenbanken, Lernplattformen und Recherchetools ermöglichen.
In der obersten Etage befindet sich eine Cafeteria, auf dem man durch eine Treppe hoch auf die Dachterrasse geführt wird, die durch seine außergewöhnliche 360 ° Aussicht zu einem Highlight der Umnutzung wird und somit Bezug zum Fluss Kolbäcksån, der Stadt Kolbäck und der Gartenanlage genommen wird. Dieser Bereich kann auch für Veranstaltungen genutzt werden.
Alle Etagen und Wegen sind barrierefrei geplant und zugänglich.

Nachhaltigkeit

Das Deckenklimasystem des umgebauten Wasserturms folgt einem ökologischen und raumklimatischen hochwertigen Ansatz. Die Lehmbauplatten, stellen das zentrale Element dar, in denen das Flächenklima verbaut ist. Es ist in den Geschossdecken positioniert und kombiniert moderne Technik mit nachhaltiger Bauweise. Diese Art der Temperaturabgabe sorgt für eine besonders behagliche Wärme- und Kälteabgabe, die sich gleichmäßig im Raum verteilt, das Raumklima verbessert und Staubbelastungen reduziert. Durch die Positionierung in der Decke kann die Temperaturabgabe durch die thermische Speichermasse des Lehms über längere Zeit gleichmäßig erfolgen, was zu einem stabilen und energiesparenden Temperaturverhalten beiträgt, im Vergleich zu einer herkömmlichen Fußbodenheizung.
Das vertikale Erschließungskonzept wird durch ein innovatives, energiegewinnendes Aufzugsystem ergänzt, das nicht nur den barrierefreien Zugang zwischen den Ebenen sicherstellt, sondern aktiv zur Energieeffizienz des Gebäudes beiträgt. Dieses System nutzt eine sogenannte regenerative Antriebstechnologie. Dabei wird beim Bremsvorgang mit beladener Kabine Bewegungsenergie erzeugte Wärme über einen Generator in elektrische Energie zurückgeführt. Diese zurückgewonnene Energie wird direkt für den Aufzugantrieb wiederverwendet.
Architektonisch bieten die an den Fenstern montierte semitransparente Solarpaneele neue Möglichkeiten der Fassadengestaltung. Die transluzente Eigenschaft erlaubt es, natürliches Licht in die Innenräume zu leiten und zugleich ein ästhetisch anspruchsvolles Fassadenbild zu erzeugen. Durch die Variation von den blauen Farbtönen, die zu unserem gesamtheitlichen Farbkonzept passen, lassen sich differenzierte Lichtstimmungen erzeugen, die sowohl funktional als auch atmosphärisch wirksam sind.
Aus energetischer Sicht leisten die Solarpaneele an den Fenstern einen signifikanten Beitrag zur nachhaltigen Gebäudenutzung. Insbesondere gebäudeintegrierte Photovoltaik ermöglicht die direkte Nutzung der Gebäudehülle zur Stromgewinnung, ohne zusätzliche Flächen zu beanspruchen. Darüber hinaus tragen die Solarfassaden zur Reduzierung der Kühllasten bei, indem sie als Sonnenschutz fungieren und so die solare Wärmeaufnahme in den Sommermonaten reduzieren. Die gleichzeitige Tageslichtnutzung senkt den künstlichen Lichtbedarf, was sich positiv auf den Gesamtenergieverbrauch auswirkt.
Im Rahmen dieses konzeptionellen Entwurfs für den Umbau der Bibliothek wurde die Idee einer hauseigenen Kläranlage entwickelt. Diese Anlage soll das anfallende Grauwasser vor Ort aufbereiten und zur Bewässerung der angrenzenden Gartenanlage und Innenraumbepflanzung genutzt werden. Der Entwurf verfolgt das Ziel, technische Infrastruktur und landschaftsarchitektonische Gestaltung in ein ganzheitlich nachhaltiges Konzept zu überführen. Die Kläranlage ist dabei nicht nur funktionaler Bestandteil, sondern auch Ausdruck eines verantwortungsvollen Umgangs mit natürlichen Ressourcen und ein sichtbares Zeichen für zukunftsorientiertes Bauen im öffentlichen Raum.

Schlagworte

Bauen im Bestand, Stadtentwicklung, Ort mit Zukunft, Wasserturm, Bibliothek neu gedacht, Nachhaltig, Zukunftsweisend, CO2 reduzierend

Objektdetails

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