Architekturobjekte

Heinze ArchitekturAWARD 2025: Teilnehmer


straw for four

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Hochschule Trier, Architektur, Paul Schuchmann

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Hochschule Trier, Architektur, Paul Schuchmann

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Entwurfskonzept

Fertigstellungstermin

06.2025

Beschreibung

Objektbeschreibung

Das Entwurfsprojekt befasst sich mit der desolaten Situation im Flüchtlingslager Kara Tepe (Moria) auf der griechischen Insel Lesbos, die prototypisch für Problematiken einer Vielzahl von Camps weltweit steht. Die Flüchtenden sind größtenteils in überbelegten Familien- oder Sammelzelten untergebracht und die sanitären Anlagen sind äußerst mangelhaft. Unzureichend ist insbesondere der Schutz vor Kälte und Nässe. Aufgrund der regelmäßigen Überflutungen wurden provisorische Schutzwälle aus Kies und Sandsäcken errichtet, auf denen die Zelte stehen. Die temporäre Struktur beschränkt sich auf möglichst wenige und kreislauffähige Materialien:​ soweit möglich werden Materialien verwendet, die sich in Flüchtlingslagern selbst finden lassen, ergänzt durch Baustoffe, die weltweit kostengünstig und mit kurzen Transportwegen verfügbar sind. Diese werden zu einer demontierbaren Konstruktion gefügt, die auch von ungeschulten Menschen mit wenigen einfachen Werkzeugen auf- und wieder gebaut werden kann. Die Hauptmaterialien sind Holz und Stroh. Stroh als landwirtschaftlich nur teilweise verwendeter Pflanzenteil unterschiedlicher Nahrungspflanzen ist global verfügbar, an fast jedem Standort gut zu beschaffen und mit einer einjährigen Umtriebszeit rasch nachwachsend. Für den notwendigen trockenen Aufbau des Strohs wird zuerst die Außenhülle aus 6x6 cm Holzprofilen aufgebaut und dann der innere, thermisch isolierte Strohkern. Die kleinen Holzprofile sind handlich und, genau wie die Bretter im Dach des Strohkerns, kostengünstigeres Schnittholz. Das Fundamentraster bilden ausrangierte Getränkekästen, die auf einem Kieswall eben ausgelegt werden können. Zur Beschwerung und zur Aufnahme der Feuchtigkeit werden diese mit den vor Ort vorhandenen Sandsäcken gefüllt. Der Zeltboden der Flüchtlingszelte eignet sich als Abdichtungsfolie gegen aufsteigende Feuchtigkeit im Boden. Die verwendeten Cola-Kisten haben relativ kleine Flaschenfächer, die die Stützenprofile aufnehmen. Mithilfe von Abstandshaltern zwischen den Holzprofilen ist eine Anpassung an jede Kastengröße möglich. Die Außenhülle besteht aus einem doppelten, mit einem Wellblech aus gepressten Tetra Paks gedeckte Pultdach, das als eine Art Kaltdach eine gute Belüftung des thermisch getrennten Strohkerns sicherstellt. Das Dach und der Boden des Strohkerns werden mit einfachen Strohballen ausgefacht, während die Außenwand aus Holzständerboxen besteht, in die Stroh gepresst wird. Diese Boxen können gut von einer Person getragen werden. Verlegt und miteinander verschraubt werden sie vergleichbar mit einem Mauerverbund (Läuferverband), sodass keine Kreuzfugen entstehen und dennoch immer lastableitende Ständer übereinanderliegen. Das Stroh wird mittels eines einfachen Werkzeugs, einer Box aus Siebträgerplatten gepresst, an deren Hebel man die Druckplatte austauschen kann, sodass sie entweder zwei halbe, eine ganze Holzständerbox oder einen Ballen pressen kann. Außen und innen wird der Strohkern mit Strohbauplatten im Nut und Feder-System verkleidet. Auch die Möbel werden aus Naturfaser-gebundenen (Weizenprotein/ Maisstärke) und daher kompostierbaren Strohbauplatten gefertigt. Die Bauteilfugen an Fenstern und Türen werden mit Flachs ausgestopft. Im Sanitär- und Küchenbereich sind Platten aus gepresstem Plastikmüll verbaut, um die Strohbauplatten dort vor Feuchtigkeit zu schützen. Als Schlagregenschutz wird die Außenhülle gebrauchter Flüchtlingszelte verwendet, die an den Eingängen mit einer Art Flaschenzug aufziehbar ist. Für diesen konnten die Ösen, Seile und Stangen der alten Zelte verwendet werden. Die Batterien der PV-Anlage sind im Dachraum untergebracht und versorgen das Haus mit 3,2 kWh und einem Speicher von etwa 3,84 kWh. Durch die Komposttoilette fällt kein Schwarzwasser an, und eine 4.000-Liter-Zisterne versorgt Dusche sowie Waschbecken mit aufbereitetem Regenwasser.

Beschreibung der Besonderheiten

Kreislauffähige Materialien:​ Verwendung lokaler, recycelter oder natürlicher Baustoffe wie Holz, Stroh, alte Getränkekisten, Zeltplanen, Tetra Paks und gepresster Plastikmüll.
Einfacher Selbstbau:​ Montage durch Laien mit wenigen Werkzeugen möglich; modulare, demontierbare Bauweise.
Strohbauweise:​ Thermisch isolierter Strohkern, aus Holzständerboxen mit gepresstem Stroh, verkleidet mit Nut-und-Feder-Strohbauplatten.
Innovatives Fundament:​ Getränkekisten mit Sandsäcken gefüllt.
Witterungsschutz:​ Doppeltes Kaltdach aus Tetra Pak-Wellblech, Außenhaut aus gebrauchten Zeltplanen mit Flaschenzugsystem.
Nachhaltigkeit & Autarkie:​ Komposttoilette, 4.000-Liter-Zisterne für Regenwasser, PV-Anlage mit Speicher im Dachraum (3,2 kWh Leistung, 3,84 kWh Speicher).
Recyclingorientierter Innenausbau:​ Möbel und Innenverkleidung aus kompostierbaren Naturfaserplatten, Feuchtraumverkleidung aus recyceltem Plastik.

Nachhaltigkeit

Kreislauffähige Materialien:​ Verwendung lokaler, recycelter oder natürlicher Baustoffe wie Holz, Stroh, alte Getränkekisten, Zeltplanen, Tetra Paks und gepresster Plastikmüll.
Einfacher Selbstbau:​ Montage durch Laien mit wenigen Werkzeugen möglich; modulare, demontierbare Bauweise.
Strohbauweise:​ Thermisch isolierter Strohkern, aus Holzständerboxen mit gepresstem Stroh, verkleidet mit Nut-und-Feder-Strohbauplatten.
Innovatives Fundament:​ Getränkekisten mit Sandsäcken gefüllt.
Witterungsschutz:​ Doppeltes Kaltdach aus Tetra Pak-Wellblech, Außenhaut aus gebrauchten Zeltplanen mit Flaschenzugsystem.
Nachhaltigkeit & Autarkie:​ Komposttoilette, 4.000-Liter-Zisterne für Regenwasser, PV-Anlage mit Speicher im Dachraum (3,2 kWh Leistung, 3,84 kWh Speicher).
Recyclingorientierter Innenausbau:​ Möbel und Innenverkleidung aus kompostierbaren Naturfaserplatten, Feuchtraumverkleidung aus recyceltem Plastik.

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