SPRINGER QUARTIER Hamburg
20355 Hamburg, Axel-Springer-Platz 1
Ein Referenzprojekt von Holzbau Schmid
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Axel-Springer-Platz 1, 20355 Hamburg, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Sanierung / Modernisierung
Fertigstellungstermin
04.2020
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
In Hamburg steht mit dem SPRINGER QUARTIER eines der größten Innenstadtprojekte der MOMENI Gruppe. Teil des Ensembles ist die Sanierung des denkmalgeschützten Axel-Springer-Hochhauses, das von 1950 bis 1956 errichtet wurde und bis heute als markanter Kopfbau gilt. Es ist eng mit der Geschichte des Verlags verbunden, beherbergt noch das restaurierte Büro von Axel Springer und erlangte 1972 traurige Bekanntheit durch den Bombenanschlag der RAF. Seit 1997 steht es unter Denkmalschutz.
Die Sanierung des Gebäudes übernahm das Hamburger Architekturbüro GMP, die Ausführung erfolgte durch die Ed. Züblin AG. Ziel war es, die historische Architektur zu bewahren und zugleich den Anforderungen moderner Büronutzung gerecht zu werden. Neben einer neuen, denkmalgerechten Fassade und einem umfassend erneuerten Innenausbau standen auch sicherheitsrelevante Maßnahmen im Fokus. Besonders das Foyer mit seiner offenen, lichten Gestaltung und der Verbindung zum Obergeschoss durch ein Atrium stellte hohe Anforderungen an den Brandschutz. Hier sollten Glaswände und Türen verbaut werden, die mindestens 30 Minuten feuerbeständig sind, ohne den Charakter des Gebäudes zu verfälschen.
Die ursprünglichen Trennwände bestanden aus weiß gestrichenen Stahlrahmen mit Messingleisten, die Türen aus Rohrrahmen mit typischen Anschweißbändern der 1960er-Jahre. Neben dem geforderten Feuerwiderstand musste ein Teil der neuen Wände auch die Anforderungen der DIN 18008 zur Absturzsicherheit erfüllen.
Für diese Aufgabe wählten die Planer die Firma Hoba aus Adelberg, die bereits bei früheren Projekten mit hoher handwerklicher Qualität überzeugt hatte. Gemeinsam mit den Architekten entwickelte Hoba maßgeschneiderte Lösungen, die sowohl den Brandschutzanforderungen als auch den strengen Vorgaben des Denkmalschutzes entsprachen. Anders als die ursprünglichen Elemente wurden die neuen Konstruktionen nicht aus Metall, sondern aus Holz gefertigt, da die vom Denkmalschutz geforderten, minimalistischen Profilansichten von keinem System mit Metallprofilen und Feuerwiderstand angeboten werden konnten. Durch sorgfältige farbliche Anpassung und detailgetreue Ausführung ähneln sie den historischen Vorbildern jedoch täuschend echt.
Die Montage erfolgte durch die Hamburger Tischlerei Edgar Ritter Holzdesign GmbH & Co. KG. Innerhalb weniger Wochen setzten deren Mitarbeiter die bis zu 2,7 Meter hohen und teilweise über 16 Meter langen Glastrennwände sowie neun Hoba-Brandschutztüren ein. Trotz der modernen Technik wirkt das Foyer heute wieder so hell und offen wie in den Anfangsjahren, erfüllt jedoch die aktuellen Anforderungen an Sicherheit und Barrierefreiheit.
Im Frühjahr 2020 zog der Axel-Springer-Verlag mit seinen Hamburger Medienmarken in die revitalisierten Räume zurück. Dank der sorgfältigen Planung und der präzisen Arbeit der beteiligten Unternehmen verbindet das Hochhaus nun historische Authentizität mit zeitgemäßer Funktionalität. Das Projekt zeigt beispielhaft, wie sich Denkmalschutz, moderne Architektur und Brandschutz auf höchstem Niveau vereinen lassen.
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