Heinze ArchitekturAWARD 2015: Teilnehmer
Schloss Herrenhausen
30419 Hannover, HerrenhĂ€user StraĂe 5
Diese ObjektprÀsentation wurde angelegt von: JK Jastrzembski Kotulla Architekten
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
HerrenhĂ€user StraĂe 5, 30419 Hannover, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der BaumaĂnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
01.2013
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
GebÀudedaten
Tragwerkskonstruktion
Stahlbeton
Anzahl der Vollgeschosse
2-geschossig
RaummaĂe und FlĂ€chen
Bruttorauminhalt
45.300 m³
BruttogrundflÀche
9.000 m²
NutzflÀche
7.500 m²
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Viele Versuche scheiterten, das SchlossgrundstĂŒck wieder zu bebauen, bis Ende 2007 die VolkswagenStiftung die Absicht Ă€uĂerte, den Wiederaufbau des Schlosses zu realisieren.
Gemeinsam mit der Stadt Hannover wurde beschlossen, den zweigeschossigen Mittelbau des Schlosses als Tagungs- und Veranstaltungszentrum zu nutzen und in den SeitenflĂŒgeln, MuseumsflĂ€chen fĂŒr eine Dependance des Historischen Museums Hannover zu schaffen.
Der Wettbewerb wurde im April 2010 entschieden. Nur fĂŒnf Monate spĂ€ter, im September 2010, war bereits der Baubeginn und im Januar 2013 konnte das GebĂ€ude an die Nutzer ĂŒbergeben werden.
Die Fassade des Schlosses Herrenhausen wurde nach den PlÀnen des Architekten Georg Ludwig Friedrich Laves im klassizistischen Stil originalgetreu wieder aufgebaut. Der Innenbereich des Schlosses dagegen wurde neu gestaltet, so dass ein modernes, multifunktionales Tagungszentrum und klassische MuseumsrÀume entstanden sind.
Das harmonische Zusammenspiel von Historie und moderner Architektur war der Schwerpunkt des Entwurfes.
Die separaten EingĂ€nge fĂŒr das Tagungszentrum und das Museum wurden seitlich im westlichen bzw. östlichen Wachhaus auĂerhalb des Ehrenhofes geschaffen. Die zwei gleichwertigen ZugĂ€nge werden durch jeweils drei in die Fassade eingeschnittene hohe, schlanke TĂŒren aus dunkler Eiche gebildet. So sind die neuen EingĂ€nge klar ablesbar, aber zurĂŒckhaltend in die Schlossarchitektur integriert, da diese in der Frontalansicht des Schlosses nicht sichtbar sind. Die Einhaltung der Hierarchie zum Hauptportal im Ehrenhof, das nur zu besonderen AnlĂ€ssen geöffnet sein wird, wurde durch diese Herangehensweise gewahrt.
Die innere Struktur des Schlossbaukörpers basiert auf einer neuen Interpretation des historischen Grundrisses. Die Anordnung der RĂ€ume im Haupttrakt des Schlosses zitiert die historischen Raumfluchten â die Enfilade. Auch die frĂŒhere Eingangshalle, die durch eine bewegliche Wand als Seminarraum genutzt werden kann, ist im neuen Grundriss durch die ursprĂŒngliche GröĂe und besondere Gestaltung ablesbar und kann somit auch als Entree und Durchgang zum Garten genutzt werden.
Das Museum hat eine FlĂ€che von 1.500 qm und befindet sich in den SeitenflĂŒgeln des Schlosses, die ĂŒber einen unterirdischen Museumsgang verbunden sind.
Das Tagungszentrum beinhaltet, neben variablen TagungsrĂ€umen, ein Auditorium fĂŒr Konferenzen und einen Festsaal fĂŒr Galaveranstaltungen und Konzerte.
Da insbesondere das Auditorium, mit einer GröĂe von 650 qm und PlĂ€tzen fĂŒr 270 Besucher, nicht in den Strukturen des Schlossbaukörpers untergebracht werden konnte, befinden sich die meisten RĂ€ume unter dem Innenhof des Schlosses.
Zwei das Auditorium flankierende, vollflÀchig verglaste Lichthöfe leiten Tageslicht in das Untergeschoss und schaffen zudem Sichtbeziehungen zwischen dem Schloss und dem Auditorium sowie dem unterirdischen Museumsgang. Das Auditorium, das Foyer sowie die beiden angrenzenden SeminarrÀume haben durch ihre Lage an den Lichthöfen und die Architektursprache eine helle, moderne AtmosphÀre und wirken ebenerdig.
In der Beletage im Zentrum des Schlosses, an der historischen Stelle, befindet sich der Festsaal, der ĂŒber die davor liegende Freitreppe mit dem Innenhof verbunden ist. Der Festsaal ist mit seinen 510 qm und 6 m hohen Decken etwa viermal so groĂ wie sein historisches Vorbild.
Auf Grund der originalgetreuen DetailĂŒbernahme der Fassade und Kubatur des Laves Entwurfs wird das neue RaumgefĂŒge und die Umsetzung eines architektonisch und technisch modernen GebĂ€udeentwurfes erst beim Betreten des GebĂ€udes sichtbar. Die Materialien im Innern, wie Jura-Kalkstein und Eichenholz sowie die helle Farbgestaltung, schaffen eine lichte, freundliche und zeitlose Erscheinung, die Bezug zur Schlichtheit der klassizistischen Fassade aufnimmt.
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