Architekturobjekt 3 von 613

Architekturobjekte

Heinze ArchitekturAWARD 2025: Teilnehmer


Rathaus Hohenems

6845 Hohenems, Radetzkystraße 5, Österreich

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Berktold Weber Architekten

Rathaus Hohenems - Rathaus Hohenems

© Adolf Bereuter

Rathaus Hohenems Fassadendetail - Rathaus Hohenems

© Adolf Bereuter

Rathaus Hohenems im Kontext - Rathaus Hohenems

© Adolf Bereuter

Rathaus Hohenems Fassadenuhr - Rathaus Hohenems

© Adolf Bereuter

Rathaus Hohenems Kommunikationszone - Rathaus Hohenems

© Adolf Bereuter

Rathaus Hohenems Arbeitsbereich - Rathaus Hohenems

© Adolf Bereuter

Rathaus Hohenems Treppenhaus - Rathaus Hohenems

© Adolf Bereuter

Rathaus Hohenems Loggia - Rathaus Hohenems

© Adolf Bereuter

Rathaus Hohenems Lufträume - Rathaus Hohenems

© Adolf Bereuter

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Berktold Weber Architekten

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Radetzkystraße 5, 6845 Hohenems, Österreich

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Neubau

Fertigstellungstermin

04.2025

Nachhaltigkeit

Cradle to Cradle, KGA Kommunaler Gebäudeausweis

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

Berktold Weber Architekten

Am Kehlerparkt 5 / 23

6850 Dornbirn

Österreich

Tel. +43 5572 890335

office@berktold-weber.com

Bauherr

Stadt Hohenems

Radetzkystraße 5

6845 Hohenems

Österreich

Bauleitung (LPH 8)

Albrecht Baumanagement GmbH

Schwefel 81

6850 Dornbirn

Österreich

Fachplanung: Tragwerksplanung

gbd ZT GmbH

Steinebach 13

6850 Dornbirn

Österreich

Fachplanung: Gebäudetechnik

Planungsteam E-Plus GmbH

Ignaz-Rüsch-Straße 6

6850 Dornbirn

Österreich

Fachplanung: Elektrotechnik

hecht licht- und elektroplanung

Hörnlingerstraße 11a

6830 Rankweil

Österreich

Fachplanung: Bauphysik

Hafner Weithas Bauphysik

Rosenweg 3c

6923 Lauterach

Österreich

Fachplanung: Fassadenplanung

gbd Projects ZT GmbH

Steinebach 13

6850 Dornbirn

Österreich

Fachplanung: Brandschutz

K&M Brandschutztechnik GmbH

Hofriedenstraße 14

6911 Lochau

Österreich

Sonstige

Sägenvier DesignKommunikation

Sägerstraße 4

6850 Dornbirn

Österreich

Energieberatung

Lenz Nachhaltige Beratung für Bauen.Beschaffen.Wirtschaften e.U.

Frühlingstraße 9f

6922 Wolfurt

Österreich

Energieberatung

Spektrum Bauphysik & Bauökologie GmbH

Lustenauerstraße 64

6850 Dornbirn

Österreich

Energieberatung

Energieinstitut Vorarlberg

Stadtstraße 33

6850 Dornbirn

Österreich

Architekturfotografie

Adolf Bereuter

Schwefel 91

6850 Dornbirn

Österreich

Verwendete Produkte

Böhler Fenster GmbH

Fenster

i+R Holzbau GmbH

Holzbau

J.C. Bawart & Söhne GmbH & Co KG

Parkettboden

Gebäudedaten

Bauweise

Holzbau

Tragwerkskonstruktion

Holz

Anzahl der Vollgeschosse

6- bis 10-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt

8.931 m³

 

Bruttogrundfläche

2.407 m²

 

Nutzfläche

2.030 m²

 

Grundstücksgröße

977 m²

Kosten

Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)

11.500.000 Euro

Beschreibung

Objektbeschreibung

Städtebau und Außenraum
Nördlich des historischen Zentrums der Stadt Hohenems entsteht derzeit ein neues Stadtensemble. Den Auftakt bildet das neue Rathaus:​ als städtebaulicher Hochpunkt definiert es die Zugangssituation zur Innenstadt neu. Die Fassaden des Rathauses sind gleichwertig und öffnen sich als Zeichen der Offenheit in alle Richtungen. Von Weitem ist die Rathausuhr am Hochpunkt sichtbar. Neben ihrer funktionalen Bedeutung symbolisiert sie Beständigkeit und Gegenwärtigkeit.

Architektur
Die Tiefenwirkung der Fassade erzeugt beim Vorbeigehen wechselnde Sichtbeziehungen in das Innere, die zwischen gefilterter Transparenz und Offenheit oszillieren. Hinter den Lamellen sorgen großzügige Fensterbänder für eine optimale Belichtung und ermöglichen Kommunikation und Offenheit nach außen. Die Strenge der Fassade wird durch präzis gesetzte, geschoßhohe Loggien und gerahmte Fenstern aufgelockert.
An der Nordseite wird die vorgelagerte Lamellenstruktur mit einfachen Mitteln zur Projektionsfläche:​ Handwerklich eingearbeitete, mit weißer Leinölfarbe hinterlegte Kerbungen in den Lamellen fügen sich zu geschoßhohen, Lettern nach einer eigens kreierten Typografie. Sie ergeben ein Textfragment von Jean Améry, dem Schriftsteller und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus mit Hohenemser Wurzeln. An einer bestimmten Stelle im Außenraum wird diese klar sichtbar:​ Es ist der Titel seines Essays, den nun das Rathaus transportiert:​ „GEBURT DER GEGENWART“.
Hinter der klar strukturierten Fassade des neuen Rathauses befindet sich eine flexible Büroraumstruktur, die sich an künftige Anforderungen anpassen lässt. Mittig im Gebäude befindet sich eine gemeinschaftliche Mittelzone mit Teeküchen, Stehtischen und bequemen Sitzgelegenheiten. Hier wird Kreativität gefördert und Teamarbeit und informeller Austausch zwischen den Mitarbeitenden ermöglicht. Lufträume und vertikale Öffnungen, geschoßweise versetzt, vernetzen die Geschoße miteinander und ermöglichen Kommunikation über mehrere Ebenen.
Die in die Gebäudehülle integrierten Außenterrassen ergänzen das räumliche Angebot und laden die Mitarbeitenden ein, hinauszutreten und einen Blick auf die Stadt zu werfen.

Konstruktives Konzept
Das Rathaus Hohenems ist ein konstruktiver Holzbau:​ Fichtenholzstützen sind für die vertikale Lastabtragung vorgesehen. Die diagonal verdübelten, ökologischen Brettstapeldecken aus Vollholz – produziert aus regionalem Fichtenholz –werden mit Holzwerkstoffplatten zu aussteifenden Deckenscheiben verbunden.
Als Auflager der Deckenelemente dienen Holzüberzüge im Brüstungsbereich der Außenfassade sowie über Holzunterzüge im Bereich der inneren Mittelzone, welche mit den beiden Massivkernen aus Beton verbunden sind.
Die Aussteifung des Gebäudes erfolgt über Deckenscheiben in Verbindung mit Trägern aus Holz sowie aussteifenden Betonkernen, welche Lasten aus Wind und Erdbeben übertragen können. Dieser konstruktive Ansatz ermöglicht einen freien Grundriss und eine maximal flexible Raumaufteilung innerhalb der einzelnen Geschoße.

Materialisierung
Der Holzbau zeigt sich außen mit einer Wechselfalzfassade und davor gelagerten Lamellen aus unbehandeltem Fichtenholz. Die Außenterrassen, die als Loggien in das Gebäude gezogen sind, sind mit einer Blechverkleidung aus eloxiertem Aluminium gerahmt und beleben den Ausdruck der Fassade.
Auch im Inneren prägen warme Holzoberflächen die Raumatmosphäre. Die konstruktiven Bauteile wie Stützen und Sichtdecken aus Fichtenholz treten in Dialog mit Boden und Innenwänden sind aus ruhigem Eschenholz. Ergänzt wird das Materialisierungskonzept durch farblich fein abgestimmte Textilien, die in den Sitzmöbeln der Innenzone zum Einsatz kommen. Die wertige, robuste Materialisierung gewährleistet neben dem Low-Tec Ansatz des Gebäudes eine Wirtschaftlichkeit in Errichtung und Betrieb. Im Treppenhaus geht man entlang historischer Bilder von Hohenems, die sich über alle Geschoße an der Nordwand aufspannen. Während von Nahem das grafische Element überwiegt, fokussiert sich der Blick bei etwas Distanz und die Fotos werden konkret lesbar.

Energie und Ökologie
Das Gebäude ist nach strengen Kriterien des Kommunalgebäudeausweises Vorarlberg errichtet, der die Nachhaltigkeitsqualität bewertet, und erreicht voraussichtlich die höchste mögliche Stufe. Ergänzend intensivierte eine begleitende Cradel2Cradle Fachplanung die Themen Kreislaufwirtschaft, C02 Management, Biodiversität und Soziale Gerechtigkeit. Überprüft wurde die Planungs- und Bauphase durch eine ökologische Fachbauaufsicht, die darauf achtete, dass Zielkonflikte die Umsetzung der ausgeschriebenen Qualitäten nicht beeinflussen und alle eingesetzten Produkte den definierten ökologischen Kriterien entsprechen.
Als Energiequelle dient ein System mit Wärmepumpe und thermisch aktivierten Gründungspfählen. Ein Wärmespeicher optimiert den Wärmepumpenbetrieb. Die Raumkühlung erfolgt ebenfalls über das Energiepfahlsystem (direct cooling), wodurch eine thermische Regeneration des Erdreichs ermöglicht wird. Zudem erfolgt eine passive Nachtkühlung über die Kaminwirkung geöffneter Kippfenster und Lufträume.
Konsequent wird im Gebäude ein „low-tech“ Ansatz verfolgt. Die energie- und kosteneffiziente mechanische Lüftungsanlage, die die Wärmeenergie mehrfach nutzt, wird durch ein Hybridlüftungssystem ergänzt.
Ein intelligentes, außenliegendes Sonnenschutzsystem nutzt die winterlichen solaren Gewinne, verhindert die sommerliche Überwärmung und schafft optimalen individuellen Blendschutz. Die als konstruktiver Sonnenschutz vorgelagerte Lamellenstruktur erhöht den Anteil an Eigenverschattung der Fassade. Die Lichtintensität und Farbtemperatur der LED-Kunstlichtbeleuchtung passt sich dem Biorhythmus der Benutzenden an.

Die nächtliche Beleuchtung des Gebäudes ist auf das notwendige Maß reduziert und berücksichtigt nachtaktive Insekten. Im Sinne des Animal-Aided Design sind Fledermausnistkästen in die Fassade integriert, dienen als Ersatzlebensräume für die Tiere und schaffen eine Verbindung zu den nahen Hangwäldern. Zudem minimiert der niedrige Außenreflexionsgrad der Verglasung gemeinsam mit den vorgelagerten Holzlamellen das Risiko von Vogelkollisionen. Das Gründach mit mineralischem Substrat fungiert als oberirdischer Retentionsbereich für das Regenwasser.
 

Nachhaltigkeit

Das Rathaus Hohenems ist nach strengen Kriterien des Kommunalgebäudeausweises Vorarlberg errichtet, der die Nachhaltigkeitsqualität bewertet, und erreicht die höchste mögliche Stufe. Ergänzend intensivierte eine begleitende Cradel2Cradle Fachplanung die Themen Kreislaufwirtschaft, C02 Management, Biodiversität und Soziale Gerechtigkeit. Überprüft wurde die Planungs- und Bauphase durch eine ökologische Fachbauaufsicht, die darauf achtete, dass Zielkonflikte die Umsetzung der ausgeschriebenen Qualitäten nicht beeinflussen und alle eingesetzten Produkte den definierten ökologischen Kriterien entsprechen.
Das Gebäude ist ein konstruktiver Holzbau:​ Fichtenholzstützen sind für die vertikale Lastabtragung vorgesehen. Die diagonal verdübelten, ökologischen Brettstapeldecken aus Vollholz – produziert aus regionalem Fichtenholz –werden mit Holzwerkstoffplatten zu aussteifenden Deckenscheiben verbunden. Als Auflager der Deckenelemente dienen Holzüberzüge im Brüstungsbereich der Außenfassade sowie über Holzunterzüge im Bereich der inneren Mittelzone, welche mit den beiden Massivkernen aus Beton verbunden sind. Dieser konstruktive Ansatz ermöglicht einen freien Grundriss und eine maximal flexible Raumaufteilung innerhalb der einzelnen Geschoße.
Als Energiequelle dient ein System mit Wärmepumpe und thermisch aktivierten Gründungspfählen. Ein Wärmespeicher optimiert den Wärmepumpenbetrieb. Die Raumkühlung erfolgt ebenfalls über das Energiepfahlsystem (direct cooling), wodurch eine thermische Regeneration des Erdreichs ermöglicht wird. Zudem erfolgt eine passive Nachtkühlung über die Kaminwirkung geöffneter Kippfenster und Lufträume.
Konsequent wird im Gebäude ein „low-tech“ Ansatz verfolgt. Die energie- und kosteneffiziente mechanische Lüftungsanlage, die die Wärmeenergie mehrfach nutzt, wird durch ein Hybridlüftungssystem ergänzt.
Ein intelligentes, außenliegendes Sonnenschutzsystem nutzt die winterlichen solaren Gewinne, verhindert die sommerliche Überwärmung und schafft optimalen individuellen Blendschutz. Die als konstruktiver Sonnenschutz vorgelagerte Lamellenstruktur erhöht den Anteil an Eigenverschattung der Fassade. Die Lichtintensität und Farbtemperatur der LED-Kunstlichtbeleuchtung passt sich dem Biorhythmus der Benutzenden an.

Die nächtliche Beleuchtung des Gebäudes ist auf das notwendige Maß reduziert und berücksichtigt nachtaktive Insekten. Im Sinne des Animal-Aided Design sind Fledermausnistkästen in die Fassade integriert, dienen als Ersatzlebensräume für die Tiere und schaffen eine Verbindung zu den nahen Hangwäldern. Zudem minimiert der niedrige Außenreflexionsgrad der Verglasung gemeinsam mit den vorgelagerten Holzlamellen das Risiko von Vogelkollisionen. Das Gründach mit mineralischem Substrat fungiert als oberirdischer Retentionsbereich für das Regenwasser.
 

Schlagworte

Konstruktiver Holzbau, Cradle2Cradle, Nachhaltiges Bauen, Open Space, Städtebau, Bauen im ortsspezifischen Kontext, Holzbau

Energetische Kennwerte

Energiestandard

Niedrigenergiehaus

Energetische Kennwerte

Primärenergie

Geothermie

Energetische Kennwerte

Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")

69,00 kWh/(m²a)

 

Heizenergieverbrauchswert

14,20 kWh/(m²a)

Objektdetails

Gebäudespezifische Merkmale

Anzahl Arbeitsplätze

100

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