Projekt INK Inspire Neukölln
12359 Berlin, Ballinstr. 15
Mit freundlicher Unterstützung von AGROB BUCHTAL
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Ballinstr. 15, 12359 Berlin, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
05.2027
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Zwischen Stadtautobahn, Industriegebiet und historischen Produktionsstätten entsteht derzeit ein architektonisches Statement: das Projekt INK (Inspire Neukölln) in Berlin. Entworfen vom Berliner Standort des Büros RKW Architektur +, greift es die robuste Typologie der Berliner Gewerbehöfe auf und interpretiert sie als zukunftsfähige Mischnutzung mit ästhetischem Anspruch. Schon von weitem sichtbarer Ausdruck dieses Anspruchs ist die blau-grün schimmernde Keramikfassade von Agrob Buchtal.
Das Ensemble besteht aus einem gewerblich nutzbaren Sockel und zwei darüber liegenden Bürowinkeln, die einen zentralen Innenhof – den „Campus“ – rahmen. Dieser Hof liegt erhöht auf dem Dach des Sockelgeschosses und dient zugleich als Hauptzugang und Aufenthaltsfläche. Tagsüber ist er öffentlich zugänglich und bildet das kommunikative Zentrum des Projekts. Damit gelingt die städtebauliche Öffnung eines ansonsten schwierigen Standorts.
Lukas Hampl, Senior Associate Partner bei RKW und Projektleiter, beschreibt die Leitidee so: „Uns haben die Etagenfabriken der Gründerzeit inspiriert – ihre Wandelbarkeit, die räumliche Dichte, das klare Raster. Wir wollten eine Architektur schaffen, die an diese Qualität anknüpft und gleichzeitig zeitgemäß ist.“
Diese Haltung zeigt sich besonders in der Fassadengestaltung. Statt konventioneller Systeme entschied sich das Planungsteam für eine keramische Außenhaut aus der Serie Craft von Agrob Buchtal. Die stranggepressten Spaltplatten zeichnen sich durch eine hochglänzende, tief wirkende Glasur aus, die durch eine natürlich variierte Oberfläche ihre handwerkliche Charakteristik erhält. Die gewählte Farbe – ein changierendes Blaugrün – verleiht dem Gebäude je nach Lichtverhältnissen eine lebendige, fast textile Erscheinung.
Nicht nur optisch, auch technisch wurde Maßarbeit geleistet: Die Architekt:innen entwickelten eine Fassadenlogik mit minimalem Verschnitt. Die Keramikelemente wurden direkt auf ein Wärmedämmverbundsystem aufgeklebt – eine Lösung, die im Planungsjahr 2020 aus Gründen der Kompaktheit und Wirtschaftlichkeit getroffen wurde. „Heute“, so Hampl rückblickend, „würden wir eher eine hinterlüftete Fassade wählen zugunsten der Trennbarkeit und des Urban-Mining-Gedankens. Aber die Langlebigkeit, Wartungsarmut und Farbechtheit sprechen klar für dieses System.“
Tatsächlich bringt Craft alle Eigenschaften mit, die in einer nachhaltigen Architektur gefragt sind: Formstabilität, Frostsicherheit, UV-Beständigkeit und eine große Bandbreite an Formaten, von Riemchen über Hohlkehlen bis hin zu Sonderprofilen. Die für das INK-Projekt eingesetzten Platten entstanden in enger Abstimmung mit dem Hersteller, teils als individuelle Sonderanfertigung.
Mit dem Einsatz von Craft knüpft das Projekt an die lange Tradition der Baukeramik an, wie sie derzeit in vielen europäischen Metropolen wiederentdeckt wird. Gleichzeitig setzt es ein Zeichen für die Qualität von Alltagsarchitektur: robust, identitätsstiftend und offen für den Wandel.
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