Architekturobjekte

Heinze ArchitekturAWARD 2025: Teilnehmer


Produktives Haus - ein Reallabor für die Industrie von morgen

1190 Wien, Gunoldstraße 14, Österreich

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: TU Wien, Architektur, Nora Tölke

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: TU Wien, Architektur, Nora Tölke

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Gunoldstraße 14, 1190 Wien, Österreich

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Entwurfskonzept

Fertigstellungstermin

06.2025

Gebäudedaten

Bauweise

Holzbau

Tragwerkskonstruktion

Holz

Anzahl der Vollgeschosse

11- bis 20-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt

60 m³

 

Bruttogrundfläche

832 m²

 

Nutzfläche

14.250 m²

 

Verkehrsfläche

570 m²

 

Grundstücksgröße

60.736 m²

Beschreibung

Objektbeschreibung

Das ehemalige APA Hochaus im 19. Bezrik ist seit nunmehr 20 Jahren ungenutzt und stellt einen Teil des urbanen Leerstands innerhalb Wiens dar. Die Entwurfsaufgabe sah vor, das Gebäude durch eine Ergänzung durch das Material Holz wieder nutzbar zu machen & einen Symbiose aus dem bestehenden Stahlbetonbau und der neuen Holzstruktur zu generieren.

Beschreibung der Besonderheiten

Städtebauliche Zielsetzung

Das Ziel des Entwurfs war es, das brachliegende Industriegebiet in einen zukunftsfähigen Produktionsquartier zu transformieren, welches auf postfossile Produktionen und kurze Liefer- und Herstellungsketten setzt & gleichzeitig eine Symbiose mit der aktuellen Forschung eingeht. Geklammert wird das aktuelle Stadtentwicklungsgebiet und  Industrieareal von Bahnschienen und dem Donaukanal, welches einen Transportweg zu dem Stadtzentrum Wien und zurück und damit auch eine lokale & urbane Produktion ermöglicht. 

Städtebaulich werden neue Achsen gesetzte, die das Quartier gliedern und zonieren. An der Freizeitachse befinden sich verschiedene Angebote und Zugänge zu neuen Wohnbauten und ebenfalls Zugänge zu den Bestandsgebäuden, die teilweise aufgestockt werden. Die neue Freizeitachse des Quartiers zieht sich von den Bahnschienen bis hin zum Donaukanal und bietet durch vorgesehene Kräne ebenfalls die Möglichkeit eines zuküntigen An- und Abtransport von Materialien. Das produktive Haus befindet sich direkt am Beginn des Quartiers und bildet mit dem neu gesetzten Pavillon, der sich zu dem neuen urbanen Platz öffnet, den Auftakt für das neue Quartier. 

Bestandsgebäude transformieren 

Die bestehende Infrastruktur des Gebäudes bildet das Rückgrat einer neuen, vertikal organisierten Produktionslandschaft, in der Logistik, Fertigung und Energieversorgung effizient übereinander geschichtet sind. Diese vertikale Fabrik widersetzt sich der herkömmlichen Trennung von Forschen und Industrie – sie integriert Produktion, Recycling und Forschung direkt ins städtische Gefüge. Der Turm wird zum Zeichen einer zirkulären Stadt und soll einen Anstoß für das Entwicklungsgebiet Gunoldstraße Süd darstellen. Das Hochaus bildet hierbei die Basis, um die Produktion der Zukunft zu erproben. Kleinserien und Prototypen werden im produktiven Haus produziert und erforscht. Innovationen aus dem Hochhaus werden im Quartier in hoher Stückzahl produziert. DasThema urbanes Produzieren wird im neuen Forum öffentlich ausgestellt und diskutiert. 

Das Hochhaus selbst wird durch eine filigrane Holzstruktur ergänzt, welche alle räumlichen Parameter ergänzt, die der eingeschossige Stahlbetonbau nicht leisten kann. Jeweils über zwei Geschosse, der Bestandsstruktur findet ein Materialspezifisches Forschen & Produzieren statt. Richtung Norden ergeben sich in dem Anbau zweigeschossige Werkstätten, die materialspezifisch zugeordnet sind. Versetzt zu den zweigeschossigen Werkstätten ergeben sich auf der Südseite ebenfalls zweigeschossige Gemeinschaftsräume, die sich immer von zwei Materialitätsschwerpunkten geteilt wird. Im Osten und Westen befindet sich die Erschließung der einzelnen Gemeinschaftsräume, Arbeitsflächen und Werkstätten.

Herzstück des Entwurfs ist die vertikale Produktionsstraße. Die wird in den alten Aufzugsschacht des Bestandsgebäudes untergebracht und ermöglicht einen Transport von Materialien & Prototypen durch alle Geschosse. Auf jedem Geschoss können auf Materialien und Prototypen zugegriffen oder eingespeist werden. 

Die Bestandsstruktur wird roh belassen, da sich die Betonstruktur gut für die Produktion eignet. Für händisches Arbeiten und prozessbegleitendes  Forschen werden konfigurierbare Raummodule eingestellt. Hierbei wurde nach den thermischen Anforderungen & dem Prinzip der thermischen Schichtung entworfen. Die neuen Anbauten bilden hierbei eine Pufferzone, die punktuell im Winter geheizt wird. Im Bestands- und Produktionsbereich werden mindestens 15-17 Grad erreicht. Die eingestellten Raummodule am Kern sind gedämmt und können wohl temperiert werden.

Fassade

Die Bestandsfassade bleibt somit ungedämmt und wird lediglich mit einfachen Fenstern ertüchtigt, die dem U-Wert des Bestandes entsprechen. Der Anbau wird als leichte Holz-Polycarbonat Pufferzone ausgebildet. Diese schützt vor Überhitzung im Sommer, bietet Wetterschutz und schützt vor zu starken Wärmeverlusten im Winter durch solare Gewinne.

Forum/Aufbau

Das Thema der Erforschung der Industrie der Zukunft wird der Öffentlichkeit im Forum zugänglich gemacht und vermittelt. Das Ankommen findet über das erste Aufstockungsgeschoss statt. Das Forum selbst besteht lediglich aus einem großen multifunktionalem Raum. Dieser eignet sich für Ausstellungen von Produktionsinnovationen oder zum Veranstalten von großen Symposien. Die vertikale Produktionsstraße wird bis ins Forum ergänzt und ermöglicht auch hier die Sichtbarkeit von den im Gebäude entstandenen Innovationen.
Ausgebildet wird das Forum in einer Zangenkonstruktion. Diese ermöglicht durch ihr Stecksystem eine hohe Rückbaubarkeit. Auch die Konstruktion des Dachs wird in dieser Weise ausgeführt. An die Zangen werden nochmals Elemente eingespannt, die die neue Fassade des Forums tragen.

Das produktive Haus

...arbeitet aktiv mit. Es nutzt speichert und erzeugt Energie. Es stellt eine erweiterbare Infrastruktur bereit. Die flexibel auf zukünftige Anforderungen reagieren kann.
Somit werden in dem Anbaubereich im Norden und Süden vertikale Leerrohre geplant, die eine flexible Nutzbarkeit ermöglichen.
Die Bestandsstruktur wird aktiviert in form eines Solarkamins. Die Fassadenelemente sind durch ihre Transluzenz sowohl eine Verschattung und gleichzeitig als PV-Module energieerzeugend. Schwerkraftbatterie und Salzspeicher können diese erzeugte Energie speichern.

Schlagworte

Forschung, Produktionsstätte, Post-Fossil, Holzbau, Bauen im Bestand, Wien, APA Hochhaus, Industrie der Zukunft, Materialforschendes Produzieren, vertical production

Objektdetails

Gebäudespezifische Merkmale

Anzahl Arbeitsplätze

750

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