Architekturobjekt 27 von 455

Architekturobjekte

Heinze ArchitekturAWARD 2025: Teilnehmer


NaturRaum Architektur und Wattenmeer - Ein Forschungs- und Informationszentrum auf Amrum

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Fakultät für Architektur, Nils Müller

Visualisierung Strandseite - NaturRaum Architektur und Wattenmeer - Ein Forschungs- und Informationszentrum auf Amrum

© Nils Müller

Modell Perspektive - NaturRaum Architektur und Wattenmeer - Ein Forschungs- und Informationszentrum auf Amrum

© Nils Müller

Visualisierung Straßenseite - NaturRaum Architektur und Wattenmeer - Ein Forschungs- und Informationszentrum auf Amrum

© Nils Müller

Visualisierung Ausstellungsbereich - NaturRaum Architektur und Wattenmeer - Ein Forschungs- und Informationszentrum auf Amrum

© Nils Müller

Visualisierung Foyer - NaturRaum Architektur und Wattenmeer - Ein Forschungs- und Informationszentrum auf Amrum

© Nils Müller

Visualisierung Dünenseite - NaturRaum Architektur und Wattenmeer - Ein Forschungs- und Informationszentrum auf Amrum

© Nils Müller

Modell Konstruktion Perspektive - NaturRaum Architektur und Wattenmeer - Ein Forschungs- und Informationszentrum auf Amrum

© Nils Müller

Umgebungsmodell - NaturRaum Architektur und Wattenmeer - Ein Forschungs- und Informationszentrum auf Amrum

© Nils Müller

Umgebungsmodell - NaturRaum Architektur und Wattenmeer - Ein Forschungs- und Informationszentrum auf Amrum

© Nils Müller

Modell ohne und mit Dach - NaturRaum Architektur und Wattenmeer - Ein Forschungs- und Informationszentrum auf Amrum

© Nils Müller

Modell Innenraum - NaturRaum Architektur und Wattenmeer - Ein Forschungs- und Informationszentrum auf Amrum

© Nils Müller

Modell Innenraum - NaturRaum Architektur und Wattenmeer - Ein Forschungs- und Informationszentrum auf Amrum

© Nils Müller

Modell Konstruktion Detail - NaturRaum Architektur und Wattenmeer - Ein Forschungs- und Informationszentrum auf Amrum

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Schriftl. Ausarbeitung Cover - NaturRaum Architektur und Wattenmeer - Ein Forschungs- und Informationszentrum auf Amrum

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Schriftl. Ausarbeitung - NaturRaum Architektur und Wattenmeer - Ein Forschungs- und Informationszentrum auf Amrum

© Nils Müller

Schriftl. Ausarbeitung - NaturRaum Architektur und Wattenmeer - Ein Forschungs- und Informationszentrum auf Amrum

© Nils Müller

Schriftl. Ausarbeitung - NaturRaum Architektur und Wattenmeer - Ein Forschungs- und Informationszentrum auf Amrum

© Nils Müller

Schriftl. Ausarbeitung - NaturRaum Architektur und Wattenmeer - Ein Forschungs- und Informationszentrum auf Amrum

© Nils Müller

Schriftl. Ausarbeitung - NaturRaum Architektur und Wattenmeer - Ein Forschungs- und Informationszentrum auf Amrum

© Nils Müller

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Fakultät für Architektur, Nils Müller

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Entwurfskonzept

Fertigstellungstermin

04.2024

Gebäudedaten

Bauweise

Holzskelettbau

Tragwerkskonstruktion

Holz

Anzahl der Vollgeschosse

1-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt

27.707 m³

 

Bruttogrundfläche

2.683 m²

 

Nutzfläche

4.291 m²

 

Verkehrsfläche

1.091 m²

 

Wohnfläche

324 m²

Beschreibung

Objektbeschreibung

Aufgabe

Das Wattenmeer ist eine einzigartige Landschaftsform über 400km entlang der Nordseeküste von den Niederlanden über Deutschland bis Dänemark, geprägt von einer sehr hohen Dynamik und biologischen Reproduktionsrate. Es besteht aus einem Netzwerk unterschiedlicher Lebensräume und Ökosysteme mit über 10 000 Tier- und Pflanzenarten und wird geprägt und geformt durch die Kräfte der Natur, wie Wind, Wasser und Gezeiten, aber auch Kultivierungsmaßnahmen. Es ist in diversen Naturschutzgebieten und Nationalparks geschützt und seit 2009 UNESCO Weltnaturerbe. Die größten Gefahren bilden der Klimawandel, aber auch menschliche Einflüsse und Nutzungen. Um einen dauerhaften Erhalt zu gewährleisten ist ein konsequenter Schutz notwendig, für den die Erforschung der Natur und die Information der Menschen elementar sind. Hierfür wird ein Zentrum direkt in der Region entworfen. Aufgabe, Thema und Ort der Masterthesis wurden selbst gewählt.

Verortung

Amrum ist mit ca. 30km2 die viertgrößte der nordfriesischen Inseln und vor der Westküste Schleswig-Holsteins inmitten des Nationalparks Wattenmeer mit 2300 Einwohnern. Sie wurde neben einer persönlichen Verbindung aufgrund der noch recht ursprünglichen Natur und der Vereinigung prägender Landschaftsformen als Entwurfsort gewählt. Neben der Landschaft ist auch der Tourismus prägend, dennoch existieren keine angemessenen Räume zur Auseinandersetzung mit der umgebenden Natur. Der Entwurfsstandort befindet sich am Strandübergang des Ortes Norddorf im Norden der Insel, in der charakteristischen Dünenlandschaft, direkt am Strand, wo sich derzeit drei abgängige Bestandsgebäude mit Restaurant und provisorischen Ausstellungsräumen in einem alten Freibad befinden. Neben der Schaffung geeigneter architektonischer Räume zur Information der Besucher soll zudem Raum für die weitere Erforschung des Wattenmeeres zentral und direkt vor Ort geschaffen werden und Natur, Forschung und Besucher an einem Ort zusammenbringen und deren Austausch fördern.

Entwurf

Bei dem Entwurf wurde viel Wert auf eine sensible Einfügung in den natürlichen Kontext gelegt, wofür in Form einer ausfürlichen theoretischen schriftlichen Ausarbeitung, unterschiedliche Herangehensweisen und Referenzprojekte untersucht wurden.

Für das Zentrum wird ein neuer linearer Baukörper errichtet, welcher sich typologisch an den regionaltypischen uthlandfriesischen Langhäusern orientiert, in skalierter Form. Die regionaltypische Architektur diente als Inspiration, es werden etliche Aspekte und Elemente in den Neubau integriert, wie in Topologie, Materialität, Tragwerk und Konstruktion, jedoch in einer sehr modernen, offenen, zukunftsorientierten Neuinterpretation.
Es ist längs ca. in Ost-West-Richtung zur Nordsee ausgerichtet und erstreckt sich, teilweise aufgeständert, bis zum Strand. Das Gebäude bildet zugleich die Verbindung und den Übergang zwischen dem belebten Strandweg und der direkt angrenzenden natürlichen Dünenlandschaft und soll auch konzeptionell Mensch und Natur zusammen bringen. Entsprechend wird auch das Gebäude über die Gestaltung der Außenanlagen mit seiner Umgebung verwoben, was über Terrassen und Stege geschieht, sowie der Renaturierung des alten Außenschwimmbeckens in ein dünentypisches Feuchtbiotop. Der hintere Teil ist in die Landschaft eingebettet, wohingegen nur die Nase repräsentativ über die erste Dünenkette hinausragt. Die Querachse des Gebäudes bilden die Giebel der drei Querhäuser mit durchgesteckten Foyers, welche das Gebäude strukturell gliedern und Eingänge sowie die Erschließung des Obergeschosses aufnehmen.

Das Erdgeschoss ist durch eine filigrane Pfosten-Riegelfassade aus Holz und außenliegenden öffentlichen Nutz- und Verkehrsflächen sehr extrovertiert und ermöglicht den Kontakt zur umgebenden Natur. Dienende und privatere Nutzungen werden in vier mittig liegenden Kernen angeordnet, welche die offene Grundfläche strukturieren. Es umfasst neben dem Ausstellungsbereich auch Empfang, Café, Seminarräume, ein Auditorium und im rückwertigen Bereich Wohnräume für Mitarbeiter in Maisonettform.
Das Obergeschoss befindet sich unter dem großen repräsentativen Walmdach aus Reet, ist über die Foyers offen mit dem EG verbunden und zentral über eine Laterne belichtet. Es nimmt die nichtöffentlichen Nutzungen der Forschung, und der Verwaltung auf, wobei Erschließung und Besprechungsräume mittig liegen. Beidseitig der Galerie des mittleren Foyers ordnen sich die Labor und Arbeitsplätze der Forschung an. Das Gebäude ist im rückwertigen Bereich teilweise unterkellert. Im UG befinden sich Lager- und Technikräume.

Konstruktion / Materialität

Das offen sichtbare Tragwerk besteht aus einem innenliegenden fassadenunabhängigen Holzständergerüst mit zimmermannsmäßigen Verbindungen. Das Fundament ist entsprechend dem sandigen Untergrund als Pfahlgründungen ausgeführt. Das bildprägende Walmdach mit Reetdeckung wird von den typischen konstruktiven Charakteristiken wie u.a. einer steilen Neigung von 50° und Hinterlüftung geprägt. Der helle, moderne Innenraum wird dezent und zurückhaltend mit einer weißen Holzlattung und einem Lehmestrich ausgestaltet. Für den Neubau werden natürliche, nachwachsende Rohstoffe bzw. Materialien genutzt, wie Holz für Tragwerk, Fassade und Innenausbau, sowie Lehm als Estrich. Das Reet kann zudem regional direkt in der Region gewonnen werden. Sämtliche Materialien bleiben dabei möglichst unbehandelt und somit auch patinafähig. Das Äußere des Bauwerks verändert sich und passt sich farblich der umgebenden dynamischen Natur an. Beton wird nur für die Bodenplatte und die Kellerwände eingesetzt.

Zielsetzung

Das Gebäude soll symbolischer Übergang von Zivilisation zur angrenzenden Natur, sowie ein Forum für die Vermittlung derselben sein und auch einen Mehrwert für Amrum bieten. Es wird ein aktiver architektonischer Beitrag zur Auseinandersetzung und Sensibilisierung mit dem Thema geleistet und somit auch zu dessen Schutz beitragen.
 

Beschreibung der Besonderheiten

Der bedeutenste Aspekt des Entwurfs ist insbesondere seine Lage, Verortung und Verbindung zum umgebenden Naturraum. Eine möglichst zurückhaltende und sensible Einfügung in denselben war elementarer Aspekt der Aufgabe und des Konzepts. Ein Schwerpunkt der Arbeit war die Zusammenführung von Architektur und Landschaft, baulich und konzeptionell. Hierfür wurden mögliche Herangehensweisen, Strategien und Referenzprojekte innerhalb einer ausführlichen schriftlichen Ausarbeitung betrachtet, analysiert, bewertet und auf dieser Grundlage der entsprechende Entwurfsansatz gewählt.
Eine weitere Besonderheit ist die ausführliche Betrachtung der regionaltypischen Architektur, welche als Inspiration des eigenen Entwurfs diente. Es werden etliche Aspekte und Elemente in den Neubau integriert, wie in Topologie, Materialität, Tragwerk und Konstruktion. Jedoch nicht als altbackene Kopie sondern in einer sehr modernen, offenen, zukunftsorientierten Neuinterpretation.
 

Nachhaltigkeit

Die Nachhaltigkeit bzw. der Einklang mit der Naturlandschaft war entsprechend der Aufgabe ein sehr wichtiger Aspekt des Entwurfs. Trotz der Lage müssen für Gebäude und Erschließung so gut wie keine Naturflächen weichen, aufgrund der derzeitigen Bestandsbebauung des Grundstücks ist dieselbe bereits vorhanden und wird weiter genutzt. Die räumliche Struktur und Gliederung der Grundrisse in offenen Bereichen ermöglicht eine große Flexibilität und damit Resilienz, auch bei saisonaler Schwankung oder späteren Änderungen von Nutzung und Raumprogramm. Für den Neubau werden zu größten Teilen natürliche, nachwachsende Rohstoffe bzw. Materialien genutzt, wie Holz für Tragwerk, Fassade und Innenausbau, sowie Lehm als Estrich und i.T. als Putz. Das Reet als Dachdeckung kann zudem regional direkt in der Region gewonnen werden. Sämtliche Materialien bleiben dabei möglichst unbehandelt und somit auch patinafähig. Die Holzverbindungen werden zimmermannsmäßig ausgeführt. Zudem sind die weitgehend natürlichen Materialien insbesondere der äußeren Opferschicht sehr umweltfreundlich recycelbar. Für einen möglichst niedrigen und effizienten Energiestandard verfügt das Gebäude über eine entsprechende natürliche Dämmung und eine Dreifachverglasung. Zur Wärmeerzeugung dient eine Luft-Wärmepumpe, zudem wird eine mechanische Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung eingesetzt. Die Holzlamellen vor der Fassa de dienen dem Wind- und Sonnenschutz. Die derzeitige angrenzende Brachfläche wird zu einem Dünentypischen Feuchtbiotop renaturiert.

Auszeichnungen

wa Förderpreis

Nominierung Hochschulpreis Holzbau 2025

Nominierung BauNetz Campus Masters Juli/August 2024

Schlagworte

Informationszentrum, Forschungszentrum, Besucherzentrum, Bildung, Bauen in der Landschaft, Langhaus, Masterthesis, Wattenmeer, Amrum, Ausstellungsgebäude, Neubau, Holzbau, Reetdach, Wattenmeerforschung, Forschung und Bildung, Naturraum, nachhaltiges Bauen, Architektur und Natur

Energetische Kennwerte

Energetische Kennwerte

Primärenergie

Umweltthermie (Luft / Wasser)

Objektdetails

Gebäudespezifische Merkmale

Anzahl Arbeitsplätze

140

 

Anzahl Wohneinheiten

10

 

Anzahl Sitzplätze

220

Das Objekt im Internet

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