Architekturobjekte

Heinze ArchitekturAWARD 2025: Teilnehmer


Laube am Feld

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: KIT – Karlsruher Institut für Technologie, Architektur, Maira Stützel

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: KIT – Karlsruher Institut für Technologie, Architektur, Maira Stützel

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Entwurfskonzept

Fertigstellungstermin

02.2025

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

KIT

Kaiserstr. 12

76131 Karlsruhe

Deutschland

Gebäudedaten

Bauweise

Holzbau

Tragwerkskonstruktion

Holz

Anzahl der Vollgeschosse

3- bis 5-geschossig

Beschreibung

Objektbeschreibung

Laube am Feld
Genossenschaftliches Wohnen zwischen Gartenstadt und Verkehrsknoten

In unmittelbarer Nähe zum Tempelhofer Feld zwischen dem Verkehrsknoten S+U Tempelhof und dem historischen Fliegerviertel soll ein genossenschaftliches Wohnprojekt entstehen, das auf die Einflüsse aus der Umgebung reagiert und eine flexible, ökologisch verantwortungsvolle und lebenswerte Wohnumgebung zum Ziel hat.

Ein zentraler Bestandteil des Projekts ist die Integration eines bestehenden Supermarkts, dessen Struktur erhalten und erweitert wird. Im Mittelpunkt der Planung steht die Frage, wie eine vorhandene Struktur den Menschen und dem Ort zurückgegeben werden kann, um Teilhabe und Gemeinschaft zu fördern. Der genossenschaftliche Gedanke bildet das Fundament des Entwurfs und beschränkt sich nicht lediglich auf die Wohnungen, sondern auch der Supermarkt wird in eine genossenschaftlich organisierte Form überführt, in die sich die BewohnerInnen aktiv einbringen können. Einige flexibel bespielbare Flächen im nördlichen Riegel können wahlweise zum Optionsraum ausgebaut oder von einer gewerblichen oder sozialen Nutzung bezogen werden.

Der Entwurf berücksichtigt wesentliche ökologische Aspekte:​ Eine größtmögliche Entsiegelung des Bodens ermöglicht die Versickerung von Regenwasser, die Pflanzung tiefwurzelnder Bäume und die Renaturierung des Geländes. Dies bedingt eine reduzierte Gebäudetiefe und ermöglicht gleichzeitig die Ausbildung eines großzügigen Innenhofs, in dem sich Vegetation auf natürliche Weise entwickeln kann und der einen wertvollen ökologischen Beitrag leistet. Zudem wird bewusst auf eine Unterkellerung verzichtet. Auch die Haustechnik wird auf das Wesentliche reduziert – auf Lüftungsanlagen in den Wohnräumen wird verzichtet, und die Bäder werden als Lichtbäder ausgeführt.

Der Gebäudekomplex ist als Holzbau konzipiert und kommt – abgesehen von der Gründung ohne Beton aus. Das verwendete Bauholz wird möglichst sparsam eingesetzt und erfolgt so ressourcenschonend wie möglich:​ Die tragenden Fassaden werden in Holzrahmenbauweise vorgefertigt und lediglich die aussteifenden Wandelemente mittig im Gebäude werden aus Brettsperrholz konstruiert. Die mit Staken versehenen Holzbalkendecken werden mit Gusslehm gefüllt und ebenfalls Modular vorgefertigt (5,25x1,875m). Durch den Einsatz von Lehm entstehen hohe Lasten, die erhebliche Kräfte auf das Holz übertragen. Um Querdruck in horizontal liegenden Holzbauteilen zu vermeiden, stehen sowohl die Ständer der Fassadenmodule als auch die Brettsperrholzwände direkt aufeinander. 

Durch den Lehm in den Decken gewinnt der Holzbau an thermischer Masse, die für die Regulierung der Innenraumtemperatur essenziell ist. Darüber hinaus verbessert er den Schallschutz, hilft dabei, den Brandschutzanforderungen gerecht zu werden und fördert zudem mit seinen feuchtigkeitsregulierenden Eigenschaften ein gesundes Raumklima. Das Lehm-Giesverfahren ist vergleichsweise weniger kostenintensiv und ermöglicht so den Einsatz von Lehm in einem breiterem Segment. Auch in Wohnungstyp II über dem Supermarkt kommen Gusslehmdecken zum Einsatz, werden jedoch über ein Stützenraster abgetragen.

Aufgrund der Lage an einer verkehrsreichen Straße und in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof entsteht ein besonderes Bedürfnis nach Rückzug. Durch die Anordnung der Gebäudekubaturen und die Ergänzung einer Lärmschutzmauer zur S-Bahn-Haltestelle im Süden ist der Innenhof geschützt und wird durch hohe Bäume zu einem grünen, qualitativem Außenraum. In den Innenhof und zu den Wohnungen gelangt man durch zwei straßenseitige Eingänge. Die Erschließung zu den Wohnungen erfolgt über einen innenliegenden Laubengang.

Die Wohnungen der Obergeschosse sind in zwei Typen gegliedert. Sie ermöglichen eine Vielzahl an Wohnkonstellationen und tragen so zu einer heterogenen Bewohnerschaft bei. Der erste Typ ist als besonders flexible Wohnung entwickelt worden:​ Schalträume ermöglichen die Flexibilität in der Horizontalen, und ein breiteres Deckenraster ermöglicht die Zusammenlegung zweier Wohneinheiten in der Vertikalen. Zwischen Wohngemeinschaft und Cluster bietet der zweite Typ als Maisonette Platz für jeweils 4 bzw. 8 Personen. Er zeichnet sich durch großzügigeren Gemeinschaftsflächen und eine größere Privatheit in den einzelnen Zimmern aus.

Um die Brandlast im Fluchtbereich zu minimieren, die zum Hof hin orientierte Fassade vor Witterung zu schützen und einen gestalterischen Kontrast zur Holzkonstruktion zu bilden, wurde der Laubengang als Stahlkonstruktion ausgeführt. Er vermittelt zwischen Innenhof und Wohnraum, und ist durch eine zentrale Stützenreihe in zwei Bereiche gegliedert:​ Eine äußere, öffentliche Erschließungszone und einen privateren Vorbereich der Wohnungen. Sich herauswölbende Eingänge und Beete zonieren den Laubengang weiter und bilden Puffer zu den privaten Innenbereichen.

Die Hülle des Gebäudes folgt der Logik der Umgebung. Die geneigten Dächer referenzieren die bestehende Gartenstadtsiedlung. Die geschuppte Fassade aus Stahlblech, die sich an den Industriebauten und Gartenstrukturen der nahen Umgebung orientiert, schützt den Holzbau vor Witterung und verhindert den Brandüberschlag von Geschoss zu Geschoss. Hier kommen warme und kühle Materialien zusammen. Die witterungsgeschützten Holzfenster lassen einen Einblick in das innere Hölzerne erahnen, während die filigranen, abgehangenen Balkone sich als Teil der Fassadenhaut ablesen.

Nachhaltigkeit

Der Entwurf berücksichtigt wesentliche ökologische Aspekte:​ Eine größtmögliche Entsiegelung des Bodens ermöglicht die Versickerung von Regenwasser, die Pflanzung tiefwurzelnder Bäume und die Renaturierung des Geländes. Dies bedingt eine reduzierte Gebäudetiefe und ermöglicht gleichzeitig die Ausbildung eines großzügigen Innenhofs, in dem sich Vegetation auf natürliche Weise entwickeln kann und der einen wertvollen ökologischen Beitrag leistet. Zudem wird bewusst auf eine Unterkellerung verzichtet. Auch die Haustechnik wird auf das Wesentliche reduziert – auf Lüftungsanlagen in den Wohnräumen wird verzichtet, und die Bäder werden als Lichtbäder ausgeführt.

Der Gebäudekomplex ist als Holzbau konzipiert und kommt – abgesehen von der Gründung ohne Beton aus. Das verwendete Bauholz wird möglichst sparsam eingesetzt und erfolgt so ressourcenschonend wie möglich:​ Die tragenden Fassaden werden in Holzrahmenbauweise vorgefertigt und lediglich die aussteifenden Wandelemente mittig im Gebäude werden aus Brettsperrholz konstruiert. Die mit Staken versehenen Holzbalkendecken werden mit Gusslehm gefüllt und ebenfalls Modular vorgefertigt (5,25x1,875m). Durch den Einsatz von Lehm entstehen hohe Lasten, die erhebliche Kräfte auf das Holz übertragen. Um Querdruck in horizontal liegenden Holzbauteilen zu vermeiden, stehen sowohl die Ständer der Fassadenmodule als auch die Brettsperrholzwände direkt aufeinander. 

Durch den Lehm in den Decken gewinnt der Holzbau an thermischer Masse, die für die Regulierung der Innenraumtemperatur essenziell ist. Darüber hinaus verbessert er den Schallschutz, hilft dabei, den Brandschutzanforderungen gerecht zu werden und fördert zudem mit seinen feuchtigkeitsregulierenden Eigenschaften ein gesundes Raumklima. Das Lehm-Giesverfahren ist vergleichsweise weniger kostenintensiv und ermöglicht so den Einsatz von Lehm in einem breiterem Segment. Auch in Wohnungstyp II über dem Supermarkt kommen Gusslehmdecken zum Einsatz, werden jedoch über ein Stützenraster abgetragen.

Auszeichnungen

Hochschulpreis Holzbau 2025

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