Architekturobjekte

Heinze ArchitekturAWARD 2025: Teilnehmer


L'Art de vivre en Pisé - Ein Selbstumbau

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: RPTU Kaiserslautern Landau, Architektur, Sarah Wanke

Fragmentmodell - L'Art de vivre en Pisé - Ein Selbstumbau

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Haupthalle vor Umbau - L'Art de vivre en Pisé - Ein Selbstumbau

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Handzeichnung, Tusche - L'Art de vivre en Pisé - Ein Selbstumbau

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Wohn-/Ess-/Arbeitszimmer - L'Art de vivre en Pisé - Ein Selbstumbau

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Wachsstiftzeichnungen - L'Art de vivre en Pisé - Ein Selbstumbau

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Küche - L'Art de vivre en Pisé - Ein Selbstumbau

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Schnitt - L'Art de vivre en Pisé - Ein Selbstumbau

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Bauteile - L'Art de vivre en Pisé - Ein Selbstumbau

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Straßenfassade - L'Art de vivre en Pisé - Ein Selbstumbau

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Tonmodell - L'Art de vivre en Pisé - Ein Selbstumbau

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Ölgemälde Hinterhof - L'Art de vivre en Pisé - Ein Selbstumbau

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Erdgeschoss - L'Art de vivre en Pisé - Ein Selbstumbau

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Obergeschosse - L'Art de vivre en Pisé - Ein Selbstumbau

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Dachgeschoss - L'Art de vivre en Pisé - Ein Selbstumbau

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Ausschnitt aus der Skizzensammlung - L'Art de vivre en Pisé - Ein Selbstumbau

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Ansicht Südwest - L'Art de vivre en Pisé - Ein Selbstumbau

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Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: RPTU Kaiserslautern Landau, Architektur, Sarah Wanke

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Belgien

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Entwurfskonzept

Fertigstellungstermin

06.2025

Gebäudedaten

Bauweise

Lehmbau

Tragwerkskonstruktion

Lehm

Anzahl der Vollgeschosse

3- bis 5-geschossig

Beschreibung

Objektbeschreibung

Für 400 Jahre
Der Stadtblock an der Rue des Vierges im südlichen Zentrum Brüssels ist ein menschliches Jahrhundertprojekt - begonnen vor mehr als 400 Jahren. Er überstand seither Naturkatastrophen, Kriege sowie wechselnde gesellschaftliche Ansprüche und ist gebautes Beispiel für Umbau, Abriss, Umnutzung und Wiederverwendung. Im allmählich fortschreitenden Wandel des Blocks tat sich an der Stelle von vormals sechs Häusern eine schmale Brache auf, die nun jahrzehntelang ungenutzt blieb. Nun soll eben diese Brache durch ein Gebäude abgelöst werden, dass entworfen ist, um möglichst lange an der Geschichte des Stadtblocks Teil haben zu können.

Baukörper und Struktur
Mitten im dichten Stadtblock, von drei Seiten von Brandwänden und Hinterhöfen umschlossen, erstreckt sich das 30m lange und stellenweise nur 8m breite Grundstück entlang der schmalen Straße. Aus den Eigenarten des Grundstücks, konstruktiven Zwängen, sowie räumlichen Potentialen ergibt sich eine klare Struktur.  Die massive Rückwand aus Stampflehmfertigteilen und die in ein Steinzeugkanalrohr gestampften vorgespannten Lehmstützen im Erdgeschoss, schultern einen dreigeschossigen Fachwerkbau mit Leichtlehmausfachungen. Eine Reihe von runden Holzstützen trägt die Lasten der Firstpfette ab und gliedert das Haus in eine breite Haupt- und eine schmalere Nebenhalle, in deren Rücken der Treppenturm steht.
 

Beschreibung der Besonderheiten

Beständige  Primärstruktur
Das Bauwerk nützt und dient sich selbst. Es ist entworfen, um eigene Lasten abzutragen und einen Raum zu umschließen. Seine wichtigste Aufgabe ist es, diesen der Natur mit Mühe abgetrotzten Raum vor Umwelteinflüssen zu schützen. Erst in einem zweiten Schritt versucht das Gebäude die Nutzbarkeit seines Innenraums durch qualitätvollen Raumzuschnitt und eine praktische Erschließung zu begünstigen. Ob Wohnnutzung, Arbeitsstätte, öffentliche Einrichtung oder Produktionsstandort -  kenntnislos über seine zukünftigen Bestimmungen bewältigt das Bauwerk zahllose Nutzungsänderungen.  

Bestandsgedanke (schwarz)
Nutzungsblind entwerfen - Die Primärstruktur (schwarz) ist aus den Ansprüchen des Tragen und Lastens und denen des nutzungsneutralen Raums entwickelt. Das anschließend entstehende Volumen erhält ein einfaches Dach und eine Fassade - einen eigenen nutzungsunabhängigen äußeren Ausdruck. Das Gebäude steht für sich und kann von nun an im Entwurfsprozess als „Bestand“ verstanden werden. Erst danach ist an eine spezifische Nutzung zu denken.
Der Wohngrundriss (rot) ist damit die erste Umnutzung des “Bestandes” in einer Reihe von zukünftigen, noch unbekannten Umnutzungen. Von Beginn an anpassungsfähig geplant, können andere Verwendungszwecke antizipiert und die Lebensdauer des Gebäudes erhöht werden. 

Selbstumnutzung (rot)
Die geplante Wohnnutzung (rot) unterwirft sich den Gegebenheiten der Primärstruktur (schwarz). Anstatt den „Bestand“ verändern zu wollen, sucht der Wohngrundriss dessen räumliche Qualitäten. Es entwickelt sich ein Leben entlang einer Enfilade, ein offener Wohnbereich mit einem zurückgeschobenen salle à manger und einer schmalen, mit transparenten Regalen abgetrennten Küche in der Nebenhalle. Mittig im Grundriss die Badkabinen. Gewohnt wird nach der Struktur des Raumes, orientiert an Abständen der Deckenbalken und Fensteröffnungen. Die braunen Stützen der Primärstruktur werden zu Raum definierenden Elementen und das Leben in der Wohnung entwickelt sich um sie herum.

Nachhaltigkeit

Ausdruckssuche des Lehms
Wie kaum ein anderer Baustoff präsentiert sich Lehm als interessante Wiederentdeckung zur Beantwortung der Aufgaben unserer Zeit:​ Fragen der Nachhaltigkeit, energiesparender Herstellung und einfachem Bauen. Dennoch sollte der Baustoff Lehm nicht als Trendtapete der Nachhaltigkeit enden. Mit den konstruktiven Konsequenzen, die der Lehmbau mit sich bringt, untersucht der Entwurf, welche gestalterischen Potenziale und Ausdrucksweisen sich im Material verbergen. Entgegen der verbreiteten Auffassung des Baustoffs Lehm als ärmlich oder rustikal, erforscht der Entwurf, wie Lehm in Kombination mit anderen Materialien einen gesellschaftsfähigen, städtischen, aber dennoch eigenständigen Ausdruck entwickeln kann.

Holz+Lehm = Stahl+Beton
So wie Stahl und Beton sich gegenseitig komplementieren, ergänzt der Lehm die Schwächen des Holzes und umgekehrt das Holz die des Lehms. 
Durch eine Fachwerkbauweise mit Leichtlehmausfachung kann der wertvolle Rohstoff Holz auf ein Minimum reduziert werden - er verbleibt nur als tragende Struktur - der komplexe Wandaufbau des herkömmlichen Holzbaus wird auf wenige Schichten reduziert. Gleichzeitig wirkt der Lehm als Speichermasse für das gesamte Haus. Die tragende Holzstruktur macht größere Fensteröffnungen möglich, die in einer reinen Stampflehmbauweise nur mit Schwierigkeiten realisierbar wären.
In den gering spannenden Deckenbalken in der Haupthalle kann auf Leim und Kleber verzichtet, im Bereich der Nebenhalle auf Alt- und Verschnitthölzer (Dippelbalken) zurückzugreifen werden.

L'art de vivre en Pisé -  Eine Untersuchung von Umnutzungsanpassungen des eigenen Entwurfs, vom architektonischen Ausdruck des Baustoffs Lehm und von der gestalterischen Raumwirkung neuer Konstruktionen.
Vom Weiterdenken bestehender Stadtstruktur zu einem Lebensentwurf in den eigenen vier nachhaltigen Wänden.
 

Schlagworte

Lehm, Fachwerk, Umnutzung, Neubau, Bestand, Baulücke, Holz, Wohnen, Konstruktion

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