Heinze ArchitekturAWARD 2025: Teilnehmer
"Kulturerwachen" Transformation im Bestand - Juridicum Frankfurt Bockenheim
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau, Architektur, fatuk, Dominik Johannes Diehl
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Entwurfskonzept
Fertigstellungstermin
04.2024
Zeichnungen und Unterlagen
Gebäudedaten
Bauweise
Stahlbetonbau
Tragwerkskonstruktion
Stahlbeton
Anzahl der Vollgeschosse
11- bis 20-geschossig
Beschreibung
Objektbeschreibung
Bis Ende 2022 diente das Gebäude als Sitz der Juristischen Fakultät sowie der Verwaltung der Goethe-Universität. Seit dem Umzug der Universität steht das Gebäude leer. Im Rahmen der Umstrukturierung des ehemaligen Campus Bockenheim, ermöglicht durch den Kulturvertrag zwischen dem Land Hessen und der Stadt Frankfurt, wurde das Grundstück für neue städtische und kulturelle Nutzungen vorgesehen.
Der vorliegende Entwurf sieht eine Umnutzung des Juridicums als Kultur- und Wohnhochhaus vor. Die bestehende Gebäudestruktur bleibt weitgehend erhalten, um die architektonische Identität und die Einbindung in den Stadtraum zu bewahren. Im Erdgeschoss sind Zugänge für die Wohnnutzung, Ateliers, kulturelle Einrichtungen und ein öffentlich zugängliches Foyer vorgesehen, das als Ort der Begegnung und Ausstellung dient. Im benachbarten Bibliotheksgebäude finden sich ein Café mit Außenbereich, Veranstaltungsräume, Werkstätten und weitere kulturelle Angebote.
Ab dem zweiten Obergeschoss beginnt die Wohnnutzung. Es entstehen auf jeder Etage elf Wohnungen in verschiedenen Größen – von Einzimmerwohnungen über Familienwohnungen bis hin zu betreutem Wohnen. Der Erschließungskern mit zwei bestehenden und einem neuen Treppenhaus sorgt für eine klare funktionale Gliederung. Die Grundrisse schaffen durch versetzte Nasszellen und abgeschrägte Türen eine räumliche Trennung von Gemeinschafts- und Privatbereichen. Jede Wohneinheit erhält Zugang zu großzügigen Balkonen mit Schiebefenstern. Das Dachgeschoss beherbergt Co-Working-Flächen, zwei Eventräume sowie eine umlaufende Dachterrasse mit Panoramablick über Frankfurt.
Beschreibung der Besonderheiten
Ein wesentliches gestalterisches Element ist die neue Fassade, die auf die bestehenden Strukturen Bezug nimmt, gleichzeitig jedoch zeitgemäß interpretiert wird. Die Ostfassade zur Straße hin nimmt die vertikale Gliederung der historischen Fassade auf und überträgt sie in eine Pfosten-Riegel-Konstruktion mit Aluminiumprofilen. Lamellenfenster ermöglichen die Belüftung der innenliegenden Flure.
Die Westfassade, an der die Wohnnutzung angesiedelt ist, erhält ebenfalls eine Pfosten-Riegel-Konstruktion mit vorgelagerten Balkonen auf einer eigenständigen Stahlstruktur. Großzügige Fensteröffnungen und außenliegende Sonnenschutzelemente verleihen der Fassade ein lebendiges und wandelbares Erscheinungsbild.
Die geschlossenen Stirnseiten des Gebäudes werden gedämmt und neu verputzt. Besonders hervorzuheben ist die Gestaltung der Südfassade, die stark in den Stadtraum hineinragt und als „Litfaßsäule der Stadt“ konzipiert ist. Mit dem markanten Schriftzug „Kulturerwachen“ wird ein visuelles Zeichen für den kulturellen Wandel gesetzt. Die Schrift selbst ist eine individuelle Gestaltung.
Die besondere Stärke des Entwurfs liegt in der Verbindung von Wohnen, Arbeiten und Kultur an einem Ort – ein Konzept, das soziale Vielfalt und städtische Vitalität fördert. Die klare funktionale Trennung der Nutzungen wird durch verbindende Elemente wie das zentrale Foyer, gemeinsame Außenräume und offene Grundrisslösungen ergänzt. So entsteht ein identitätsstiftender Ort, der zugleich historischen Bestand respektiert und neue Impulse für den Stadtraum gibt.
Nachhaltigkeit
Die Verschattung und natürliche Querlüftung unterstützen ein Low-Tech-Klimakonzept. Aufwendige Haustechnik wird weitgehend vermieden. Regenerative Energieversorgung über Fernwärme und Photovoltaik ist vorgesehen. So entsteht ein robustes, zukunftsfähiges System mit geringer Umweltwirkung.
Auszeichnungen
BDA Studienpreis RLP/SAAR 2024 Anerkennung
Award der Professor Albert Speer-Stiftung 2025 Anerkennung
baunetz CAMPUS Masters im Juli/August 2024 2. Preis
Schlagworte
Energetische Kennwerte
Energetische Kennwerte
Primärenergie
Fernwärme
Objektdetails
Das Objekt im Internet
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