Heinze ArchitekturAWARD 2025: Teilnehmer
Jugendhaus St. Benedikt, Kloster Nütschau
23843 Travenbrück, Schloßstraße 35
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Imke Woelk + Partner Architektur
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Schloßstraße 35, 23843 Travenbrück, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
06.2025
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Bauweise
Holzbau
Tragwerkskonstruktion
Holz
Anzahl der Vollgeschosse
2-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
2.351 m³
Bruttogrundfläche
680 m²
Nutzfläche
534 m²
Grundstücksgröße
7.452 m²
Kosten
Veranschlagte Rohbaukosten des Bauwerks
1.270.000 Euro
Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)
4.500.000 Euro
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Seit der Gründung des Klosters Nütschau Anfang der 1950er Jahre bieten die Benediktinermönche jungen Menschen eine geistliche Heimat und einen Ort zum Auftanken.
Das bestehende Jugendhaus St. Benedikt im nördlichen Bereich der Klosteranlage verzeichnet jährlich rund 6.000 Übernachtungen.
Im Zentrum der benediktinischen Jugendarbeit steht der ganze Mensch – in seiner individuellen, sozialen, ökologischen und spirituellen Dimension.
Ein Mönch leitet das Jugendhaus gemeinsam mit einer Jugendbildungsreferentin, was eine enge Anbindung an das Klosterleben sicherstellt. Beleggruppen aus Kirche und Gesellschaft kommen aus ganz Norddeutschland.
Aufgrund der eingeschränkten Zukunftsfähigkeit des bestehenden Jugendhauses - Baujahr 1906, genutzt seit 1976 und Anbau 1994 – entschied sich der Konvent für den Bau eines zusätzlichen neuen Hauses. Das alte Jugendhaus bleibt vorerst in Betrieb, jedoch werden ein Großteil der Übernachtungsräume und die Gemeinschaftsbereiche in den Neubau verlegt.
Die Gäste sind hauptsächlich Jugendliche (z. B. Firmgruppen, Konfirmanden, Schulklassen) im Alter von 14 bis 16 Jahren sowie junge Erwachsene um die 20. Schulklassen werden in der Regel durch zwei bis drei Lehrkräfte betreut. Jugendgruppen werden von einem Mönch sowie pädagogischen Fachkräften aus dem benachbarten Haus St. Franziskus begleitet.
Raumnutzung und Ausstattung
Das neue Jugendhaus gliedert sich in:
- Übernachtungsbereich ‚Dormitorium‘ mit 10 Gästezimmern, vorwiegend mit Etagenbetten, jedes mit Duschbad und WC
- Veranstaltungsbereich mit Plenum (EG) und Meditationsraum (im DG) sowie Küche, Essbereich und Besprechungszimmer
- Empfangsbereich (‚Paradies') mit Rezeption, Büro, Küche und Essplatz
- ‚Kreuzgang‘ mit witterungsgeschützten Sitzplätzen rund ums Gebäude
Im Erdgeschoss befinden sich ein Wäscheraum und Lager.
Der Eingangsbereich, das ‚Paradies‘, erschließt den gläsernen Teil des ‚Kreuzgangs‘ auf der Nordseite. Von dort sind alle Gästezimmer (‚Zellen‘) sowie Veranstaltungsräume zugänglich. Vier einläufige Treppen führen von dort ins Dachgeschoss.
Das Plenum ist für Gruppenveranstaltungen (bis 50 Personen) nutzbar, mit Medientechnik, Einbauschränken und direktem Zugang zu einem überdachten Außenbereich, der als Bühne nutzbar ist.
Der Meditationsraum mit Vorraum im Dachgeschoss bietet einen Ort der Stille für kleinere Gruppen oder Einzelpersonen.
Die Küche dient der Selbstversorgung kleinerer Gruppen (Herd, Spüle, Ofen, Kühlschrank, Schränke, Esstisch für bis zu 8 Personen). Die Hauptverpflegung erfolgt weiterhin im ‚Refektorium‘ des alten Jugendhauses.
Barrierefreiheit
Der barrierefreie Zugang erfolgt über die Ostseite. Alle Gemeinschaftsbereiche im Erdgeschoss sind ohne Stufen zugänglich. Zwei Gästezimmer sind barrierefrei, eines davon ist rollstuhlgerecht und verfügt über ein barrierefreies Duschbad mit WC, das gleichzeitig als öffentlich zugängliches Behinderten-WC dient.
Parken
Die bisherige Stellplatzanlage wurde vom hinteren in den vorderen Teil des Grundstücks verlegt. Die neue Anlage umfasst 54 teilversiegelte Stellplätze mit Rasengittersteinen, davon zwei barrierefrei sowie drei Ladesäulen für Elektro-PKWs.
Konstruktion
- Gründung: Streifenfundamente mit aufgeständertem Umgang, Beton-Kriechkeller
- Wände: Holzständerbauweise (OSB, Kiefersperrholz, Gipskarton, Lehmfarbe)
- Fassade: verkohlte Holzverkleidung nach Japanischer Tradition (Yakisugi)
- Decken: Brettsperrholz, Kiefer
- Dach: PV-Energiedach mit großem Überstand
- Fenster: dreifachverglaste Kiefernholzfenster
- Innenböden: geschliffener Gussasphalt (EG), Eichenholz-Schiffsboden (DG)
- Treppe innen: Massivholz mit Eichenbelag
- Treppe außen: Metallkonstruktion
- Dachbelichtung: Dachflächenfenster mit Dachaustritt in den Schlafräumen und großes Oberlicht-Element zur Belichtung des zentralen Empfangsraums
Kreislauffähige, natürliche Materialien
- Holz aus eigenem Bestand (z. B. Fensterbänke, Möbel, Beläge)
- Holzständerwände (Vollholz und OSB)
- Brettsperrholzdecken
- Lehmfarbanstriche
- Gussasphaltböden
- Holzfenster und -türen
- Carbonisierte-Holzfassade
- Holzwolleplatten
- Zellulose-Einblasdämmung
- Holzweichfaser- und Perlitedämmung
Haustechnik
- Wärmeerzeugung: Luftwärmepumpe (29 kW), Warmwasser über Durchlauferhitzer
- Photovoltaik: vollflächiges PV-Dach (InDach-Solarmodule), Fläche: 700 m², Leistung: 45 kWp, Einspeisung ins Netz bzw. Nutzung für E-Ladestationen auf dem Parkplatz
- Lüftung: natürliche Lüftung, Querlüftung über Oberlicht, Innenraumklima durch Begrünung
- Entwässerung: Das Regenwasser fällt von der Dachfläche direkt in ein in Kiesbett. Über einen Sandfang wird es in einen Bachlauf auf dem Grundstück entwässert.
- Wärmeschutz: durch Dachüberstand, Baumbestand und Sonnenschutzverglasung sowie Zellulose-Dämmstoff in Holzständerwänden und Sparrendach.
- Blitzschutz: HVI-Blitzschutz im Solardach integriert
Beschreibung der Besonderheiten
Schlagworte
Energetische Kennwerte
Energiestandard
Energetische Kennwerte
Primärenergie
Umweltthermie (Luft / Wasser)
Sekundärenergie
Strom
Energetische Kennwerte
Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")
120,95 kWh/(m²a)
Heizenergieverbrauchswert
54,58 kWh/(m²a)
Stromverbrauchswert
97,74 kWh/(m²a)
Energiebedarf (Prozentuale Verteilung)
Heizung
56 %
Warmwasser
37 %
Beleuchtung
5 %
Lüftung
2 %
Objektdetails
Gebäudespezifische Merkmale
Anzahl Arbeitsplätze
2
Anzahl Betten
38
Anzahl Kinder
50
Das Objekt im Internet
Objekte in der Umgebung
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