Architekturobjekt 2 von 594

Architekturobjekte

Heinze ArchitekturAWARD 2025: Teilnehmer


Holzbaukasten - Ein Haus für 10 Studierende

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Hochschule für Technik Stuttgart, Daniel Schlosser

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Hochschule für Technik Stuttgart, Daniel Schlosser

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Entwurfskonzept

Fertigstellungstermin

06.2021

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

Technische Universität München Department of Architecture

Arcisstr. 21

80333 München

Deutschland

Tel. 089 28922302

mail@ebb.ar.tum.de

Gebäudedaten

Bauweise

Holzskelettbau

Tragwerkskonstruktion

Holz

Anzahl der Vollgeschosse

3- bis 5-geschossig

Beschreibung

Objektbeschreibung

Aufgabe
Der Holzmarkt Bauer in Bietigheim-Bissingen ist ein Relikt aus vergangener Zeit. Seine Nutzung als Holzmarkt hat ihre Relevanz an diesem Ort verloren. Für eine zukunftsfähige Nachnutzung war es Aufgabe, ihn in ein Haus für Studierende umzuwandeln. Dabei sollte der Stahlbetonsockel erhalten und erweitert werden.

Konzept
Im Entwurf dient der Stahlbetonsockel als Plattform für eine Erweiterung mit einer Gitterkonstruktion aus Holz, in welche die Wohnräume eingesetzt sind. Die Zimmer dienen als raumbildende Elemente und formen durch ihre Anordnung den Gemeinschaftsraum, welcher sie alle verbindet.

Entwurf
Durch eine Tür im Süden wird der große Gemeinschaftsraum im Erdgeschoss erreicht, welcher sich durch offene Atrien und Treppen durch das gesamte Gebäude zieht. Geformt wird der offene Raum durch die Zimmer der Studierenden, welche verteilt in den Obergeschossen sind. Dadurch wird ein enges zusammenleben der Studierenden ermöglicht. Ebenfalls entstehen unterschiedliche Qualitäten in den sich variierenden Bereichen des Gemeinschaftsraums. Von offenen bis hin zu introvertierten Orten für verschiedene Aktivitäten.
Die Zimmer besitzen jeweils zwei Betten, bei dem eines bei Bedarf ausgeklappt werden kann, sowie ein kleines Badezimmer und einen Schreibtisch. Verstärkt wird die offene Gestaltung durch Fenstertüren auf der Südseite mit einem kleinen Austritt an die frische Luft. Die transparente Südseite ermöglicht auch einen hohen Wärmeeintrag im Winter und lässt sich im Sommer verschatten.

Tragsystem
Das Gitter aus quadratischen Feldern bildet das primäre Grundprinzip des Gebäudes. Die regelmäßige und klare Konstruktion bedient sich einem Baukastensystem, welches auf das Wesentliche beschränkt ist. Trotz der Reduktion auf wenige Bauteile, entsteht eine architektonische und räumliche Vielfalt. Des Weiteren waren eine einfache Adaption zusammen mit der nach dem Kreislaufprinzip reversiblen Bauweise grundlegende Entwurfsgedanken.
 

Nachhaltigkeit

Baukastensystem
Das Studierendenwohnheim wurde mit einem Holzbaukastensystem entworfen, welches an der Tragstruktur des Bestandes des ursprünglichen Holzmarktes angepasst ist. Der Betonsockel wird erhalten und umgenutzt. Die Erweiterung durch
eine Aufstockung und Anbau des Sockels erfolgt mit dem Baukastensystem. Es bedient sich einer Bauteilmatrix mit wenigen Elementen.
Hierzu gibt es Baugruppen aus Stützen, Unterzügen, Balkendecken und Ständerwänden mit denselben Spannweiten und hohen Vorfertigungsgrad. Die Fügungen und Details sind im System wiederkehrend und finden sich durchwegs im ganzen Gebäude.
Die Fassade sowie der Sonnenschutz ergänzen dieses System der Bauteile.

Auf- und Abbau
Die kreuzförmigen Stützen und T-förmigen Träger bilden das Haupttragwerk. Diese Formen ermöglichen, dass eine Wand von oben zwischen zwei Stützen eingeschoben werden kann. Dabei gibt es für die Wände unterschiedliche Typen, je nach Anforderung an die Wärmedämmung, Schalldämmung oder ob eine Öffnung für die jeweilige Wand vorgesehen ist. Auf eine Wand folgt ein T-förmiger Hauptträger, der durch seine Form wiederrum ein Auflager für die Decke bildet und so ein Geschoss abschließt und ein weiters eröffnet.

Wiederverwendung
Durch das Einfügen und Einstecken der Elemente lässt sich das System sowohl schnell Aufbauen als auch Demontieren. Die Einfachheit und Reversibilität der Fügung ermöglicht eine Wiederverwendung der Bauteile für neue Bauaufgaben. Die Elemente des Baukastens können so ihre Lebensdauer nach der Nutzung im Studierendenwohnheim verlängern. Dadurch bleibt der Kohlenstoff länger in ihnen gebunden.
Mit dem Baukastensystem wird gezeigt, dass mit wenigen Bauteilen eine große räumliche Vielfalt ermöglicht werden kann. Dieses lässt sich mit demselben System beliebig erweitern und kann an das jeweilige Bestandsgebäude anpassen werden.
 

Schlagworte

Studentenarbeit, Holzbau, Studierendenwohnheim, Baukastensystem

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