Architekturobjekte

Heinze ArchitekturAWARD 2025: Teilnehmer


GREEN_TRANSIT_HUB

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Hochschule Wismar, Architektur - Fakultät Gestaltung, Ben Passow

Blick entlang des Parks - GREEN_TRANSIT_HUB

© Ben Passow

Innenraum der  Dachstruktur - GREEN_TRANSIT_HUB

© Ben Passow

Blick entlang der Parkdecks - GREEN_TRANSIT_HUB

© Ben Passow

Innenraum Urban Farms - GREEN_TRANSIT_HUB

© Ben Passow

Städtebauliches Modell - Isometrie - GREEN_TRANSIT_HUB

© Ben Passow

Städtebauliches Modell - Verknüpfungen - GREEN_TRANSIT_HUB

© Ben Passow

Blick vom Alfred-Lion-Steg - GREEN_TRANSIT_HUB

© Ben Passow

Blick entlang der Struktur - GREEN_TRANSIT_HUB

© Ben Passow

Blick entlag eines Verbinders - GREEN_TRANSIT_HUB

© Ben Passow

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Hochschule Wismar, Architektur - Fakultät Gestaltung, Ben Passow

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Entwurfskonzept

Fertigstellungstermin

03.2025

Gebäudedaten

Bauweise

Holzhybridbau

Tragwerkskonstruktion

Stahlbeton

Beschreibung

Objektbeschreibung

Beim diesjährigen Schinkel Wettbewerb sollten unter Berücksichtigung der vorhandenen Tragstrukturen innovative und visionäre Konzepte zur Transformation des Bahnhofs Südkreuz in Berlin entwickelt werden. Die Herausforderung bestand darin sowohl den Bezug zum urbanen Kontext, als auch die Struktur des Bahnhofs selbst weiterzuentwickeln und zukunftsfähig zu machen.

LEITIDEE
Der Green_Transit_Hub wandelt den bestehenden Bahnknotenpunkt in Form des Südkreuz in einen urbanen Multifunktionsraum um, welcher Verkehr, Nachhaltigkeit, soziale Teilhabe und kulturelle Dynamiken miteinander verknüpft. Durch die punktuelle Verbindung des Bahnhofs mit dem umliegenden Stadtgewebe wird der bislang isolierte Ort in ein lebendiges Netzwerk eingebunden. Ein modularer Ansatz ermöglicht flexible Anpassungen – von interaktiven Veranstaltungen über Urban Farms bis hin zum Technologiezentrum. Nachhaltige Ressourcennutzung und die Wiederverwendung von Baumaterialien, verschmelzen mit städtebaulichen Ansätzen, um Natur und Technik in einem flexiblen Gesamtkonzept zu vereinen.

KONZEPT
Das architektonische Konzept basiert auf der Vision, das Südkreuz in einen multifunktionalen urbanen Raum zu transformieren, der als zentraler Knotenpunkt für Mobilität, Kultur und Nachhaltigkeit fungiert. Die Ausgangssituation – ein isolierter Bahnhof, an dem der Nord-Süd-Grünzug unterbrochen ist – wird durch gezielte Eingriffe in den bestehenden Baukörper und die umliegenden Freiflächen neu interpretiert. Ziel ist es, den Ort direkt mit seiner urbanen Umgebung zu verbinden und dabei sowohl bestehende Substanz als auch moderne Funktionalität zu berücksichtigen.

Der neue Bahnsteig, zieht sich durch die bestehende Halle im Nordwesten. Durch die Integration der alten Autozufahrt des Parkdecks entsteht ein direkter Zugang zum südlichen Parkdeck. Die verbleibende Strecke der Auffahrt wird neu positioniert und schafft einen zusätzlichen Zugang. Ein großer Wert lag ebenfalls darauf, Elemente einzubinden, die das Bewusstsein für urbane Fauna stärken.

Das zentrale Element ist der modulare Dachaufbau. Mit einer Binderhöhe von knapp 4 Metern, ergeben sich nutzbare Räume. Auf dieser Ebene werden flexible Plug-ins integriert, die auf wechselnde kulturelle und funktionale Anforderungen reagieren können. Mithilfe von Kränen können diese Elemente je nach Bedarf angepasst oder neu positioniert werden, was der Architektur eine zeitgemäße Dynamik verleiht. Die Parkdecks erhalten eine doppelte Funktion:​ Sie dienen als Urban Storage, in dem wiederverwendbare Baumaterialien gelagert werden, und als sichtbare Plattform für die Urban Farms. Letztere sind als innovative „Maschine“ konzipiert, in der Nahrungsmittelproduktion, Technik und Natur harmonisch miteinander verwoben werden. Über ein intelligentes Regenwassermanagement wird das gesammelte Wasser nach Filterung in den Kreislauf der Urban Farms eingespeist – ein Ansatz, der den Wasserverbrauch minimiert und Ressourcen schont. Ergänzend dazu tragen Algenpaneele an den Rändern der Parkdecks zur nachhaltigen Energie- und Ressourcennutzung bei.

Das Technologiezentrum am südlichen Eingang fungiert als interaktiver Lern- und Austauschort. Es präsentiert technologische Innovationen und Erfahrungswerte aus den Urban Farms, sodass Besucher Einblicke in nachhaltige urbane Prozesse erhalten. Workshops und Materialstände laden die Bürger dazu ein, aktiv an der Weiterentwicklung der architektonischen Ausformung teilzunehmen, was den Raum zu einem lebendigen Ort des Austauschs und der Mitgestaltung macht.

Insgesamt schafft das Projekt einen zukunftsweisenden Raum, der den Bahnhof nicht nur als Verkehrsknotenpunkt, sondern als integrativen Bestandteil eines lebendigen urbanen Netzwerks neu definiert. Die adaptive, nachhaltige und partizipative Planung leistet einen aktiven Beitrag zur städtischen Transformation und setzt Impulse für innovative und gesellschaftsrelevante Entwicklungen im urbanen Raum.
 

Beschreibung der Besonderheiten

Die Gesamtkonzeption gliedert sich in mehrere funktionale Ebenen:​
Ebene 0 (Bahnsteig):​ Zentrale Verkehrsebene für Personen und Waren. Die Abwicklung des Warenaustauschs wird auf dieser Ebene direkt erfahrbar.

Parkdeck-Ebene:​ Dient als Lagerraum (Urban Storage) und Marktfläche, wo Prozesse der Urban Farms sichtbar werden.

Ebene 1.5 (Dach):​ Eine zusätzliche nutzbare Ebene, die flexible Plug-ins beherbergt und Technik mit Natur verbindet.

Ebene 2 (Grünfläche):​ Ein öffentlicher Park, der als lebendige grüne Oase den urbanen Raum bereichert. Am westlichen Rand befindet sich zudem der Radweg, der mit Fahrrad-Plug-ins Teil der Struktur wird.
 

Nachhaltigkeit

Das Nachhaltigkeitskonzept des GREEN_TRANSIT_HUB versteht den Bahnhof als aktiven Akteur einer klimapositiven Stadtentwicklung. Statt lediglich technische Infrastruktur zu integrieren, werden Energieproduktion, Ressourcennutzung und Biodiversität intelligent verwoben – sichtbar, erlebbar und zirkulär organisiert.

Die Strom- und Wärmeerzeugung basiert auf einem mehrschichtigen, dezentralen System:​
Entlang der auskragenden Wege, die das Gebäude mit dem Stadtraum verknüpfen, sind Solarthermie-Module integriert. Diese liefern Wärme für die Urban Farms und Aufenthaltsräume, ohne den bepflanzten Dachpark zu beeinträchtigen – eine klare Trennung von Technik und Natur zugunsten einer intensiven, grünen Nutzung der oberen Ebene. Ergänzend dazu produzieren Algenreaktoren an den Rändern der Parkdecks nicht nur Biomasse, sondern übernehmen auch eine klimapositive Filterfunktion.

Eine besonders innovative Komponente ist die Nutzung der Zugluft im neuen Bahnsteigtunnel:​ Hier treiben integrierte Windturbinen mitfahrende Luftströme wie in einem Windkanal an und wandeln diese in elektrische Energie um – eine flächen- und ressourceneffiziente Lösung, die Bewegung in Strom übersetzt.

Zur Wasserwirtschaft wurde ein geschlossener Kreislauf entwickelt:​ Regenwasser wird in offen gestalteten Teichen auf dem Areal gesammelt, dort als gestalterisches und kühlendes Element eingesetzt, gefiltert und anschließend in die Urban Farms eingespeist. Diese versorgen sich dadurch weitgehend autark und verbinden Nahrungsmittelproduktion mit urbaner Klimaresilienz.

Ein zentrales Element des Konzepts ist der Urban Mining Hub, der auf den ehemaligen Parkdecks angesiedelt ist. Hier werden rückgebaute Elemente des alten Bahnhofs – tragende Bauteile, Fassadenelemente, Materialien – sortiert, gelagert und wiederverwendet. Dieses Cradle-to-Cradle-Prinzip schafft ein zirkuläres Materiallager, das nicht nur graue Energie vermeidet, sondern auch Raum für neue architektonische Experimente bietet. Der Hub macht Materialströme sichtbar und bindet Nutzer*innen aktiv in Transformationsprozesse ein.

In seiner Gesamtheit verkörpert das Energiekonzept des GREEN_TRANSIT_HUB eine neue Generation städtischer Infrastruktur:​ regenerativ, kreislaufbasiert, partizipativ und radikal zukunftsorientiert. Es zeigt, wie Technik und Ökologie zu einem lebendigen, resilienten Stadtsystem verschmelzen können.

Auszeichnungen

1. Diesing-Preis gestiftet von der Karl-Friedrich-Schinkel-Stiftung

Sonderpreis der eZeit GmbH

Schlagworte

AIV-Schinkel-Wettbewerb 2025 „Clever aufgegleist"

Energetische Kennwerte

Energiestandard

Sonstiges

Energetische Kennwerte

Primärenergie

Solarthermie

 

Sekundärenergie

Sonstige Biomasse

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