Architekturobjekt 4 von 2.574

Architekturobjekte

Heinze ArchitekturAWARD 2025: Teilnehmer


Gemeinschaftliches Wohnen im Haus Falunrot

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: IU Internationale Hochschule, Architektur, Christoph Wey

Visualisierung gemeinschaftliche Dachterrasse - Gemeinschaftliches Wohnen im Haus Falunrot

© Christoph Wey

Visualisierung Innenraum - Gemeinschaftliches Wohnen im Haus Falunrot

© Christoph Wey

Visualisierung Veranda - Gemeinschaftliches Wohnen im Haus Falunrot

© Christoph Wey

Visualisierung Straßenraum - Gemeinschaftliches Wohnen im Haus Falunrot

© Christoph Wey

Modellfoto 1:500 - Gemeinschaftliches Wohnen im Haus Falunrot

© Christoph Wey

Modellfoto 1:500 - Gemeinschaftliches Wohnen im Haus Falunrot

© Christoph Wey

Modellfoto 1:500 - Gemeinschaftliches Wohnen im Haus Falunrot

© Christoph Wey

Modellfoto 1:500 - Gemeinschaftliches Wohnen im Haus Falunrot

© Christoph Wey

Modellfoto 1:200 - Gemeinschaftliches Wohnen im Haus Falunrot

© Christoph Wey

Modellfoto 1:200 - Gemeinschaftliches Wohnen im Haus Falunrot

© Christoph Wey

Modellfoto 1:200 - Gemeinschaftliches Wohnen im Haus Falunrot

© Christoph Wey

Modellfoto 1:200 - Gemeinschaftliches Wohnen im Haus Falunrot

© Christoph Wey

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: IU Internationale Hochschule, Architektur, Christoph Wey

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Entwurfskonzept

Fertigstellungstermin

03.2025

Gebäudedaten

Bauweise

Holzskelettbau

Tragwerkskonstruktion

Holz

Anzahl der Vollgeschosse

6- bis 10-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttogrundfläche

6.400 m²

 

Wohnfläche

3.700 m²

 

Grundstücksgröße

1.950 m²

Beschreibung

Objektbeschreibung

Das Haus Falunrot entsteht als ein gemeinschaftliches, nachhaltiges Wohnprojekt auf einem unbebauten Grundstück im Nordosten der Mannheimer Quadrate, dem T6. Eine zeitgemäße Auslegung des Phalanstère-Konzepts wird dabei entwickelt. Daraus soll sich eine zukunftsweisende, hochverdichtete, ressourcenschonende und energetisch autarke Wohnform entwickeln, die Arbeiten, Produzieren und Wohnen in einem hybriden Kontext ermöglicht. Die Architektur greift auf die Umgebung mit ihren roten Ziegelfassaden und Faschen zurück und gibt ihnen eine Neuinterpretation mithilfe von nachhaltigen, regenerativen Baustoffen wie Holz, Lehm und Kork.

Beschreibung der Besonderheiten

Bei dem Phalanstère-Konzept handelt es sich um ein Prinzip der Autarkie eines in sich funktionierenden und lebensfähigen Raums (Gemeinde). Für die zeitgenössische und städtebauliche (Anpassungen an Grundstücksgröße und Location) Übertragung dieses Gedankens haben sich die folgenden Konzeptideen entwickeln können.
INTEGRATION in das T6 durch Einladung der Nachbarn in das Café FALUNROT. 
VERSORGUNG für das Quartier und das Haus durch den kleinen unverpackt-Laden FALUNROT. Die wichtigsten Lebensmittel sind immer da.
BILDUNG für die Kinder des T6 in der KiTa FALUNROT. Der östliche Außenbereich gehört zur KiTa und bietet somit beste Belichtung während der Hauptbetreuungszeiten.
HEIMARBEIT im Haus, sei es die Radreparatur und der Möbelbau im EG, oder das Kunstschaffen und das Home Office direkt darüber.
REINIGUNG im hausinternen Waschsalon. Zusammen waschen macht mehr Spaß als alleine.
ENTSPANNUNG im hausinternen Spa aus Pool und Sauna. Hier wird Stress weggeschwitzt.
AUSTAUSCH der Bewohner im PUNKT, dem gemeinschaftlichen Koch-, Ess- und Spaßraum. Billard und Tischkicker sorgen für Aktion. 
WOHNEN in 39 Apartments verschiedener Größen; für Singles und Paare in Ein- oder Zweizimmer-Apartments; Familien in Mehrzimmer-Apartments; Singles und Senioren in Cluster-Apartments und Studierende in WGs. Auch Alleinerziehende sollen hier unterstützt werden.

Nachhaltigkeit

Begrünungskonzept/Biodiversität:​
Die Renaturierung des städtischen Raums, hier auf dem Grundstück des Hauses Falunrot, wird durch ein nachhaltiges Begrünungskonzept gefördert. Hierbei werden mehrere Pflanzenarten mit verschiedenen Primärfunktionen kombiniert, um eine naturnahe Biodiversität zu entwickeln. Diese Maßnahme soll nicht nur dem Haus Falunrot, sondern auch dem gesamten Quadrat T6 und darüber hinaus zugutekommen. Der Ausbau der Dachflächen zumeist als Gründächer, sowie die großzügige Renaturierung der übrigen Bodenflächen tragen zur Erhöhung der Resilienz gegenüber Starkregen bei. Zusätzlich verbessert die Verdunstungskühle der Bepflanzung die Widerstandsfähigkeit gegenüber Hitze- und Dürreperioden. Mauergrün aus verschiedenen Kletterpflanzen dient primär der Bildung von Raumqualität (visueller Komfort), fördert zudem aber auch eine verbesserte Luftqualität (olfaktorischer Komfort) als CO₂-Speicher. Fassadengrün aus weiteren Ranken verbessert nicht nur das Mikroklima, sondern sorgt zudem für eine Lärmreduktion (akustischer Komfort) und Verschattung (thermischer Komfort) der Gebäudeflächen. Insbesondere die Südfassade profitiert hierbei von der Verschattung, da so für ein angenehmeres Klima im Innenraum gesorgt wird. Dabei ist auf die richtige Wahl der Pflanzen zu achten, so floriert Wilder Wein besser an der Südfassade, während die Nordfassade besser mit Efeu und Wald-Geißblatt ausgestattet werden sollte. Es ist auch darauf zu achten, dass die Pflanzen wirklich heimisch sind.
Natürliche Materialien/Kreislaufwirtschaft:​
Die für das Haus Falunrot vorgesehenen Bauprodukte sollen hauptsächlich aus natürlichen und regenerativen Rohstoffen geschöpft werden. Dadurch kann auf Materialien mit Schad- und Risikostoffen weitestgehend verzichtet werden und stattdessen kreislauffähig gebaut und gelebt werden. Folglich wird nicht nur der CO₂-Fußabdruck im Vergleich zu konventionellen Referenzgebäuden gesenkt, sondern auch für eine bessere Gesundheit der Bewohner durch eine bessere Raumluftqualität gesorgt. Die Bauweise des Gebäudes basiert auf einer konsistenten Modularität, dem repetitiven Bau mit Wandelementierung, Nasszellen-Fertigelementen und Skelettbau. Dies ermöglicht die Planung anhand des cradle-to-cradle-Prinzips. Die Vorfertigung im Werk sichert dabei nicht nur eine höhere Ausführungsqualität, sondern erleichtert auch das Montieren und Demontieren im Werk, an der Baustelle und auch am Ende der (ersten) Nutzung. Die sortenreine Trennung trägt so zur ressourcenschonenden Wiederverwendung, Rezyklierung oder dem Upcycling bei. Hierfür wird, wenn möglich, auf Baukleber oder Leim verzichtet. Stattdessen gewährleisten Techniken wie die mechanische Befestigung der Holzfaserdämmung und das Verbinden der Bohlen in den Brettstapeldecken oder Wandelementen mithilfe von Holzdübeln die Stabilität bzw. Verbindung.
Diese materialbestimmten Details bieten eine hohe Langlebigkeit und Kreislaufwirtschaft. Zusätzlich wird beim Innenausbau auf luftgetrocknete Lehmsteine gesetzt, die im Gegensatz zu gebrannten Lehmziegeln eine energieeffiziente und ressourcenschonende Alternative darstellen. Dadurch können die Lehmsteine nach ihrem ersten Lebenszyklus einfach rezykliert und sogar neu geformt werden. Gleichzeitig bieten sie dank ihrer feuchte- und geruchsregulierenden Eigenschaften und thermischen Speicherfähigkeit weiteren Komfort für die Bewohner. Gleiches gilt für den Bodenaufbau. Dieser besteht lediglich aus Stampflehm mit einer Leinöl-Versiegelung (sowie Fußbodentemperierung) und einer Trittschalldämmung aus Kork. Die Reduktion der Aufbauschichten und die Einfachheit der Details soll hierbei die leichte Trennung ermöglichen und die Produktion von Sonderabfällen vermeiden. 
Partielle Autarkie:​
Die partielle Autarkie des Hauses Falunrot ist ein Nachhaltigkeitsziel, welches durch verschiedene, teils unabhängige Konzepte angestrebt wird. Ein Konzept beinhaltet die effiziente (Regen-)Wassernutzung bzw. die Erstellung eines ökologisch-ökonomischen Wasserkreislaufsystems. Mithilfe einer dezentralen Wasserbewirtschaftung kann die Wasseraufbereitung lokal in einer Grauwassernutzungsanlage stattfinden und wertvolles Trinkwasser sparen. Zusätzlich kann eine Zisterne den natürlichen Wasserkreislauf fördern, indem sie Regenwasser aufnimmt und bei Starkregen puffert. Die anschließende Nutzung als Gartenbewässerung oder zur Toilettenspülung gibt das Wasser dem natürlichen Kreislauf zurück und reduziert den Verbrauch von weiterem Trinkwasser. Aufgrund des nachhaltigen Begrünungskonzepts gibt es synergetische Nutzen für den natürlichen Wasserkreislauf auf dem Grundstück. Durch die extensive Dachbegrünung wird für eine Retention des Regenwassers gesorgt, während die begrünten Bodenflächen für die natürliche Versickerung vorteilhaft sind. Dies sorgt für eine adäquate Grundwasserneubildung, schützt aber auch vor Hochwasser. Die Verdunstung aus Bodenflächen und über das Blätterwerk der Bepflanzung folgt dem natürlichen Wasserkreislauf. Gleichzeitig sorgt sie dank der Westwinde und der Querlüftung zur passiven Kühlung der Innenräume.
Ein weiteres Konzept zur Förderung der partiellen Autarkie ist die zeitgemäße Neuinterpretation des Phalanstère-Konzepts als gemeinschaftliches Wohnprojekt. Statt nur einer Nutzung (dem Wohnen) oder nur einem sozialen Milieu zu dienen, basiert dieses Konzept auf eine funktionale und soziale Nutzungsmischung in acht Kategorien. Diese beinhalten die Themen Integration, Versorgung, Bildung, Heimarbeit, Reinigung, Entspannung, Austausch, Wohnen. Diese Heterogenität soll das Leben stärker im Haus Falunrot konzentrieren und die Existenz des Hauses somit auch zukünftig sichern. Gleichzeitig zeigt es die Möglichkeit der Flexibilität, der Anpassungsfähigkeit an künftige (Nutzungs-)Änderungen.
Sollte das Haus etwas nicht vor Ort bieten können, so bietet es stattdessen Transportmittel für den Weg zum Ziel an. Ein emissionsarmes Mobilitätskonzept, welches, neben der Nähe zum öffentlichen Nahverkehr (Tram und Bushaltestelle Gewerkschaftshaus in ca. 200 m Entfernung) und öffentlichen VRN next bike-Leihstationen, auf hausinternes Car-Sharing und Stellplätze für (Lasten-)Fahrräder im Untergeschoss setzt. Ladestationen sollen dabei den E-Autos und E-Bikes zur Verfügung stehen, um somit das emissionsfreie Reisen auch im Alter zu ermöglichen.
Für eine emissionsfreie Energie zum Laden der E-Bikes bedarf es jedoch einem nachhaltigen Energie- und Wärmegewinnungskonzept. Hierzu ist die Installation von PV-Anlagen auf den Schrägdächern geplant. Die erzeugte Energie kann entweder direkt von den Bewohnern genutzt, in einem Stromspeicher gesammelt, zum Aufladen von E-Autos und E-Bikes verwendet, oder dem weiteren Technikbetrieb zur Verfügung gestellt werden. Eine Sole-/Wasser-Wärmepumpe kann so durch erneuerbare Energie die aktive Fußbodenheizung und passive Kühlung betreiben, sowie für Warmwasser sorgen. Als passiver Wärmeschutz wurden Veranden als Sonnenschutz entwickelt. Diese tragen zu einer Reduzierung des sommerlichen Wärmeertrags und somit einer Reduzierung der Kühllasten bei und bieten gleichzeitig angenehme Schwellenräume der sozialen Begegnung.

Durch die ganzheitliche Kombination der Konzepte und ihrer Maßnahmen soll ein nachhaltiges und zukunftsfähiges Haus Falunrot entstehen, welches den ökologischen, ökonomischen und sozio-kulturellen Entwicklungen gerecht wird.

Schlagworte

Nachhaltigkeit, Wohnungsbau, gemeinschaftliches Wohnen, Holz, Holzskelettbau, cradle-to-cradle, Phalanstère, hybride Wohnform, nachhaltiges Bauen, zirkuläres Bauen, natürliche Materialien

Energetische Kennwerte

Energetische Kennwerte

Primärenergie

Geothermie

Objektdetails

Gebäudespezifische Merkmale

Anzahl Betten

120

 

Anzahl Wohneinheiten

39

 

Anzahl Stellplätze

10

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