Architekturobjekt 46 von 90

Architekturobjekte


Fritz Tower, Berlin

10557 Berlin, Lehrter Str. 24B

Ein Referenzprojekt von Agrob Buchtal Solar Ceramics

Der neue Fritz Tower markiert am Quartiersplatz mit LĂ€den und Lokalen weithin sichtbar die geografische und gemeinschaftliche Mitte des neuen Quartiers Lehrter Straße in Berlin. - Fritz Tower, Berlin

© Agrob Buchtal Gmbh / Jochen StĂŒber

Die GebĂ€udehĂŒlle besteht aus nur drei verschiedenen Keramik-Elementen der Serie „Craft“ von Agrob Buchtal: plastischen „Spitzriemchen“ in zwei Tönen (Ockergelb und gedecktes Weiß) sowie eigens fĂŒr die GebĂ€udeecken hergestellten Schenkelplatten. - Fritz Tower, Berlin

© Agrob Buchtal Gmbh / Jochen StĂŒber

Von Agrob Buchtal speziell gefertigte keramische Schenkelplatten ermöglichen technisch und optisch stringente Ecklösungen, die der GebĂ€udehĂŒlle souverĂ€ne HomogenitĂ€t verleihen. - Fritz Tower, Berlin

© Agrob Buchtal Gmbh / Jochen StĂŒber

UnregelmĂ€ĂŸige Lichtreflexionen sorgen dafĂŒr, dass die GebĂ€udehĂŒlle ĂŒberaus facettenreich und je nach Standpunkt, Lichteinfall und Tageszeit immer wieder anders erscheint. - Fritz Tower, Berlin

© Agrob Buchtal Gmbh / Jochen StĂŒber

Die als direkte VerlĂ€ngerung der FensterbĂ€nke konzipierten Blechstreifen sorgen fĂŒr eine maßstĂ€bliche Gliederung der Fassade und rhythmisieren die vertikalen Riemchenreihen - Fritz Tower, Berlin

© Agrob Buchtal Gmbh / Jochen StĂŒber

Kurze weiße Streifen geben der Fassade eine gewisse Leichtigkeit. Im Sockelbereich verdichten sie sich zu langen vertikalen Linien, die das Hochhaus ganz ohne Materialwechsel optisch im Boden verankern. SĂ€mtliche FugenverlĂ€ufe sind dabei perfekt auf die F - Fritz Tower, Berlin

© Agrob Buchtal Gmbh / Jochen StĂŒber

Die einzelnen Reihen laufen mit gleich ausgerichteten Riemchen von unten bis oben durch, wobei deren „Nasen“ bewusst entweder nach links oder nach rechts zeigen. Hinzu kommt die Anordnung der Spitzprofile im wilden Verband, wodurch eine Art unregelmĂ€ĂŸiges - Fritz Tower, Berlin

© Agrob Buchtal Gmbh / Jochen StĂŒber

Ein Referenzprojekt von Agrob Buchtal Solar Ceramics

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Lehrter Str. 24B, 10557 Berlin, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Neubau

Fertigstellungstermin

01.2021

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

Sauerbruch Hutton

Lehrter Str. 57

10557 Berlin

Deutschland

Tel. +49 30 397821-0

mail@sauerbruchhutton.com

Beschreibung

Objektbeschreibung

GebĂ€udehĂŒlle Fritz Tower, Berlin
Individuell modellierter keramischer Maßanzug
Die Fassade des mitten in Berlin vom ArchitekturbĂŒro Sauerbruch Hutton konzipierten Wohnhochhauses setzt gestalterische MaßstĂ€be. Sie ist mit prĂ€zise kalkulierter UnregelmĂ€ĂŸigkeit geplant und vermittelt durchaus wahrnehmbare, angenehme PrĂ€senz. Verklebt auf einem WĂ€rmedĂ€mmverbundsys­tem besteht sie aus nur drei Keramik-Elementen der Serie „Craft“ von Agrob Buchtal: einem dreidimensionalen „Spitzriemchen“ in Ockergelb und gedecktem Weiß sowie eigens gefertigten Schenkelplatten fĂŒr die GebĂ€udeecken.

ApartmentgebÀude als Landmarke
Das neue Quartier Lehrter Straße liegt nur wenige hundert Meter nördlich des Berliner Hauptbahnhofs. Es entstand in den letzten sieben Jahren auf Grundlage eines stĂ€dtebaulichen Masterplans des ArchitekturbĂŒros Sauerbruch Hutton und hat eine einstige Brache in ein vitales Wohnquartier mit rund 1000 Miet- und Eigentumswohnungen verwandelt. Die Architekten entwickelten eine Baustruktur aus sechs- und achtgeschossigen EinzelgebĂ€uden, die sich entlang einer Bahnlinie zickzackförmig aneinanderreihen. Situiert am Quartiersplatz mit LĂ€den und Lokalen, markiert der Fritz Tower weithin sichtbar die geografische und gemeinschaftliche Mitte des neuen Viertels. Das Wohnhochhaus mit teils 8 und teils 18 Geschossen beherbergt insgesamt 266 zwischen 21 und 47 mÂČ große Mikroapartments. DarĂŒber hinaus bietet das Haus Annehmlichkeiten wie z. B. einen Concierge-Service, einen Coworking Space, ein hauseigenes Fitnessstudio und ein öffentliches Bistro.

Eine facettenreiche Keramikfassade
Außergewöhnlich ist der Wohnturm nicht nur wegen der möblierten und ausschließlich auf Zeit vermieteten Mikroapartments oder seiner alles ĂŒberragenden Höhe. Ins Auge fĂ€llt vielmehr auch die ockergelbe Keramikfassade, die sich durch ihren unaufdringlichen Glanz schon von weitem klar von den Putzfassaden der NachbarhĂ€user abhebt. Wer sich dem Fritz Tower von der Lehrter Straße ĂŒber den Quartiersplatz nĂ€hert, erlebt ein schlankes Hochhaus, das sich mit elegant um die Ecke gefĂŒhrten Fenstern und alle zwei Geschosse wiederholten horizontalen Blechstreifen gleichmĂ€ĂŸig in die Höhe entwickelt. „Im angenehmen Kontrast zu diesem Gleichmaß stehen die unregelmĂ€ĂŸigen Lichtreflexionen, die der homogenen GebĂ€udehĂŒlle je nach Standpunkt, Lichteinfall und Tageszeit ein immer wieder anderes Erscheinungsbild verleihen“, erlĂ€utert Louisa Hutton, Architektin und MitgrĂŒnderin des BĂŒros Sauerbruch Hutton. Eine gewisse Leichtigkeit erhĂ€lt die Fassade auch durch die vielen kurzen weißen Streifen, die sich im Sockelbereich zu langen vertikalen Linien verdichten und so dazu beitragen, das Hochhaus ganz ohne Materialwechsel optisch im Boden zu verankern. Tritt man nĂ€her an das GebĂ€ude heran, werden die vertikal angeordneten Keramikriemchen der Serie „Craft“ von Agrob Buchtal mehr und mehr erkennbar – ein Effekt, der fein differenziert seine Wirkung entfaltet.  

Funktional und Àsthetisch
Die Architekten entschieden sich vor allem aus drei GrĂŒnden bereits zu Beginn der Entwurfsphase des Fritz Tower fĂŒr eine glasierte Keramikfassade. „Zum einen ist das Material robust, widerstandsfĂ€hig und pflegeleicht – dies ist gerade im Hochhausbau von Bedeutung, weil es die Zahl der nur unter erschwerten Bedingungen durchfĂŒhrbaren Wartungs- und Reinigungsarbeiten minimiert“, sagt die projektleitende Architektin Vera Hartmann. „Zum anderen ist Keramik ein natĂŒrliches Material, das im Wesentlichen aus Ton besteht und mit seinen haptischen OberflĂ€chenqualitĂ€ten eine wohnliche WĂ€rme vermittelt.“ Letzteres gilt insbesondere fĂŒr die Riemchen der Serie „Craft“, deren glĂ€nzende Glasur eine erstaunliche Tiefe und handwerkliche Herstellungsprozesse widerspiegelt. Der dritte Grund fĂŒr die als Spitzprofile ausgebildeten Keramikriemchen liegt im vergleichsweise kostengĂŒnstigen Fassadenaufbau: Die dĂŒnnen und leicht gewichtigen Elemente bilden den keramischen „Oberbelag“ eines WĂ€rmedĂ€mmverbundsys­tems, das aktuelle energetische Anforderungen erfĂŒllt.

Minimale Typenvielfalt, maximale Wirkung
An den FassadenflĂ€chen kamen lediglich zwei Glasurfarben (Ockergelb und gedecktes Weiß) sowie zwei asymmetrische Typen von Spitzriemchen in zwei unterschiedlichen Abmessungen (97 x 290 und 58 x 290 mm) zum Einsatz. Die einzelnen Reihen laufen mit gleich ausgerichteten Riemchen von unten bis oben durch, wobei deren „Nasen“ bewusst entweder nach links oder nach rechts zeigen. Allein schon diese Kombination kreiert ein faszinierendes Licht- und Schattenspiel sowie eine ausgeprĂ€gt plastische Fassade. Die Architekten wollten jedoch einen Schritt weiter gehen und ordneten die Spitzprofile im wilden Verband an, wodurch eine Art unregelmĂ€ĂŸiges Regelmaß entsteht. Diese ebenso ungezwungene wie subtil wirkende UngleichmĂ€ĂŸigkeit steht im völligen Einklang mit einem perfekt auf sĂ€mtliche Fassadenöffnungen und GebĂ€udeecken abgestimmten Fugenverlauf. Mit großer SelbstverstĂ€ndlichkeit nehmen die Fugen exakt auch Bezug auf jene horizontalen Blechstreifen, die alle zwei Geschosse als direkte VerlĂ€ngerung der FensterbĂ€nke die Fassade gliedern. FĂŒr die Architektin Vera Hartmann sind diese Bleche keineswegs nur gestalterische Elemente. „Sie unterbrechen vielmehr die vertikalen Riemchenreihen und schaffen auf subtile Weise die Möglichkeit, kleinere Korrekturen im Fugenverlauf vorzunehmen.“ Hinzu kommt, dass sie die potenziell hinter der DĂ€mmschicht entstehende Feuchtigkeit sicher ableiten.

GebÀudeecken zur Formvollendung
Im GebĂ€udeentwurf des Fritz Tower kommt eine Haltung zum Ausdruck, die ein Bild der lockeren UngleichmĂ€ĂŸigkeit generiert und dabei dennoch auf Ă€ußerster PrĂ€zision basiert. Diesen hohen konzeptionellen Anspruch belegen auch die GebĂ€udeecken. Deren perfekte Ausbildung war fĂŒr die Architekten unerlĂ€sslich, um den Keramikbelag nicht als dĂŒnne, gleichsam nur aufgesetzte FassadenflĂ€che erscheinen zu lassen, sondern als homogenen keramischen Maßanzug. Daher kam es nicht infrage, die Riemchen an den Ecken nur einfach stumpf aneinander zu stoßen oder auf Gehrung zu schneiden und zu einem Eckprofil zu verkleben. Stattdessen entwickelte Agrob Buchtal gemeinsam mit Sauerbruch Hutton asymmetrische Schenkelplatten, die maßlich und Ă€sthetisch zu den Spitzriemchen der FassadenflĂ€chen passen. Diese eigens hergestellten keramischen FormstĂŒcke fungieren als Bindeglied und sorgen fĂŒr konsequente MaterialitĂ€t – anders als dies beispielweise bei Eckprofilen aus Metall der Fall wĂ€re. Im Sinne der optimalen Umsetzung der Entwurfsideen wurde auch der ockergelbe Fassadengrundton nach den Vorstellungen der Architekten entwickelt. Um die passende Glasurfarbe zu ermitteln, fanden Workshops im Agrob-Buchtal-Glasurlabor statt, in dem bislang mehr als 16.000 verschiedene Rezepturen fĂŒr projektspezifische Individualglasuren entstanden. Diese Workshops mĂŒndeten in mehrere Bemusterungen und VersuchsflĂ€chen. Letztlich gelang es Sauerbruch Hutton damit, den Wunsch des Bauherrn nach einer goldglĂ€nzenden Fassade in eine Lösung zu ĂŒbersetzen, die auch ganz ohne direkten Bezug zu diesem Edelmetall elegant, langlebig und hochwertig ist.


 

Objektdetails

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