Architekturobjekte

Heinze ArchitekturAWARD 2025: Teilnehmer


FRANCK(A)

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Karlsruhe Institut für Technologie, Architektur, Miriam Hosch

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Karlsruhe Institut für Technologie, Architektur, Miriam Hosch

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Schweiz

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Entwurfskonzept

Fertigstellungstermin

08.2024

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

KIT

Kaiserstr. 12

76131 Karlsruhe

Deutschland

Gebäudedaten

Bauweise

Sonstige

Tragwerkskonstruktion

Sonstige

Anzahl der Vollgeschosse

3- bis 5-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt

6.394 m³

 

Bruttogrundfläche

505 m²

 

Nutzfläche

1.384 m²

 

Verkehrsfläche

224 m²

 

Wohnfläche

1.034 m²

Beschreibung

Objektbeschreibung

Der steigende Wohnflächenkonsum der Bevölkerung ist eines der Hauptprobleme der Wohnungsnot - wir verbrauchen zu viel Fläche pro Kopf. Der Flächenverbrauch hat sich in den letzten Jahren immer mehr in unsere Wohnungen verlagert. Es stellt sich die Frage, wie flexibel und nachhaltig mit diesem Flächenverbrauch umgegangen werden kann. Dieses Projekt versucht die Problematik des heutigen Wohnungsbaus ganzheitlich zu erfassen und auf verschiedenen Ebenen nachhaltig zu lösen.
Aufgabe
Das bisher industriell genutzte Bestandsensemble im Norden von Basel, das Franck-Areal, wird für gewerbliche, kulturelle und quartiersfördernde Funktionen umgenutzt. Der Bereich im Süden, welcher momentan noch als Parkfläche genutzt wird, soll mit neuen Wohnungsbauten nachverdichtet werden. Zwei Baufelder wurden hierfür definiert, welche außerdem zusammen mit dem umliegenden Bestand einen Hinterhof formen. Der vorliegende Entwurf beschäftigt sich mit dem Baufeld A, auf dem sich aktuell neben den Parkplätzen noch eine Bestandsgarage befindet. Ein Konzept für den Innenhof soll die Entwürfe der beiden Baufelder verbinden. Der Fokus beim Entwurf soll neben vielfältigen Wohnkonzepten außerdem auf einem möglichst hohen Anteil von wiederverwendeten Bauteilen liegen.
Flexible Wohnmodelle für eine urbane Zukunft
Das Konzept von Franck(a) vereint kurze und lange Wohnzeiträume durch eine flexible Wohnstruktur, die sich an individuelle Lebenssituationen anpassen kann. Es fördert die soziale Durchmischung, ermöglicht generationenübergreifendes Wohnen und bietet sowohl temporär als auch langfristig Wohnenden eine nachhaltige Wohnlösung. Die Wohnkonfiguration besteht aus klassischen Wohnungen, Wohngemeinschaften und gemeinschaftlich genutzten Räumen. Durch Schaltzimmer, welche zwischen den Wohngemeinschaften und den Wohnungen angeordnet sind, können die Wohnungen um bis zu vier Zimmer vergrößert werden. Nicht benötigte Zimmer der Wohnungen können wieder den Wohngemeinschaften zugeordnet werden. Die Wohngemeinschaften erstrecken sich über zwei bis drei Geschosse um eine gewisse Grundauslastung zu gewährleisten.  
Ressourcenschonendes Bauen
Ein zentraler Aspekt des Projekts ist die konsequente Wiederverwendung von Baumaterialien - 70% des Gebäudes bestehen aus wiederverwendeten Materialien von unterschiedlichen Quellobjekten. Der Entwurf entwickelt sich somit ganzheitlich aus wiederverwendeten Bauteilen:​ von der Tragstruktur, über die Fassaden bis hin zur Freiraumgestaltung. Für die Tragstruktur wurde zum Beispiel die Stahlstruktur aus dem mittlerweile abgerissenen Landratsamt in Karlsruhe verwendet. Weitere Bauteile stammen von Bauteilkatalogen wie zum Beispiel „concular“.
 

Beschreibung der Besonderheiten

Zwischen den Wohneinheiten und den Wohngemeinschaften liegen jeweils zwei Schaltzimmer. Wächst der Wohnraumbedarf einer Wohneinheit können somit bis zu vier Zimmer der angrenzenden zwei Wohngemeinschaften an die Wohnung angeschlossen werden. Kurze (WG) und lange (Wohnungen) Wohneinheiten ergänzen sich damit gegenseitig. Wenn von einer Seite der Wohnung beide Zimmer an die Wohnung angeschlossen werden, kann auch ein weiteres Bad, welches zwischen den Schaltzimmern liegt, der Wohnung zugeordnet werden. Bei 4-5 Bewohner:​innen kann es somit zwei Bäder geben. Die Eingeschossigkeit der Wohnungen ermöglicht zudem ein barrierefreies Wohnen.

Nachhaltigkeit

Der Entwurf wurde aus möglichst vielen wiederverwendeten Bauteilen geplant. Für dieTragkonstruktion wurden die Stahlstützen und -träger, sowie die Betondecken aus dem Landratsamt in Karlsruhe verwendet. Die aussteifenden Badkerne in der Mitte des Gebäudes aus vorgefertigten Preton-Porenbetonwänden aus dem Juchareal in Zürich. Die nicht-tragenden Innenwände sowie die Fassade bestehen aus einer  Holzständerkonstruktion. Dabei wird ebenfalls Holz aus verschiedenen Quellen verwendet. Die alten Gitterroste, welche als Fassadenverkleidung dienen, stammen ebenfalls aus verschiedenen Bauteilkatalogen. 
Eine zweite Nutzung bekommen auch die im Projekt verwendeten Fenster und Eingangstüren, weshalb vor allem die Maße der Türen sehr unterschiedlich sind. Diese Heterogenität in der Laubengangfassade verhindert bei den Wohnungseingangstüren eine Anonymität und schafft eine individuelle Adresse für jeden Eingang. Bei der Fassade zur Straße ermöglicht das Konzept der Überlappung der Gitterrostfassade mit den Fenstern ein homogeneres Bild. So kann auch mit den unterschiedlichen Maßen der wiederverwendeten Fenster eine Fassade gestaltet werden, die sich gut in den städtebaulichen Kontext einfügt. Für die Innenhofgestaltung werden alte Gerüstteile zu Beeten und Sitzgelegenheiten umfunktioniert, welche als Treffpunkt für die Bewohner dienen.

Schlagworte

Wohnungsbau, Wiederverwendung, Bauteilkatalog, Nachhaltigkeit, Adaptivität, kreislaufgerecht

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