Architekturobjekte

Heinze ArchitekturAWARD 2025: Teilnehmer


Eine für Alle(s)! - Revitalisierung eines Denkmalgeschützen Mühlenensembles als Mittelpunkt der Schorndorfer Vorstadt

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Hochschule Karlsruhe – University of Applied Sciences (HKA), Fakultät für Architektur und Bauwesen, Anna Wahl

Ensemble im Dreiklang - Eine für Alle(s)! - Revitalisierung eines Denkmalgeschützen Mühlenensembles als Mittelpunkt der Schorndorfer Vorstadt

© Anna Wahl

Mühlhof - Eine für Alle(s)! - Revitalisierung eines Denkmalgeschützen Mühlenensembles als Mittelpunkt der Schorndorfer Vorstadt

© Anna Wahl

Mühlgässle - Eine für Alle(s)! - Revitalisierung eines Denkmalgeschützen Mühlenensembles als Mittelpunkt der Schorndorfer Vorstadt

© Anna Wahl

Mühlenmuseum - Eine für Alle(s)! - Revitalisierung eines Denkmalgeschützen Mühlenensembles als Mittelpunkt der Schorndorfer Vorstadt

© Anna Wahl

VorstadtWohnzimmer - Eine für Alle(s)! - Revitalisierung eines Denkmalgeschützen Mühlenensembles als Mittelpunkt der Schorndorfer Vorstadt

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Makerspace - Eine für Alle(s)! - Revitalisierung eines Denkmalgeschützen Mühlenensembles als Mittelpunkt der Schorndorfer Vorstadt

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Familienzentrum - Eine für Alle(s)! - Revitalisierung eines Denkmalgeschützen Mühlenensembles als Mittelpunkt der Schorndorfer Vorstadt

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StudyHub - Eine für Alle(s)! - Revitalisierung eines Denkmalgeschützen Mühlenensembles als Mittelpunkt der Schorndorfer Vorstadt

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Mediathek - Eine für Alle(s)! - Revitalisierung eines Denkmalgeschützen Mühlenensembles als Mittelpunkt der Schorndorfer Vorstadt

© Anna Wahl

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Hochschule Karlsruhe – University of Applied Sciences (HKA), Fakultät für Architektur und Bauwesen, Anna Wahl

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

73614 Schorndorf, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Entwurfskonzept

Fertigstellungstermin

01.2025

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

Hochschule Karlsruhe - Technik und Wirtschaft

Moltkestraße 30

76133 Karlsruhe

Deutschland

Tel. +49 721 / 925-2626

jan.riel@hs-karlsruhe.de

Beschreibung

Objektbeschreibung

VON DER BRACHE ZUM (LEBENS) MITTELPUNKT

Eine Stadt braucht Orte für Viele Orte für Begegnung, Austausch, Wachstum und Partizipation. Am Beispiel der Hahn'schen Mühle wird untersucht, ob ein denkmalgeschütztes Industrieensemble diese Rolle übemehmen und somit auch zu einer ganzheitlichen, nachhaltigen und zukunftsfähigen Stadtentwicklung beitragen kann. Durch ihr langes Bestehen und ihre räumliche Position kann die Mühle als Anker in einem Gebiet voller Transtormation und Entwicklung fungieren und eine Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft schlagen. Eine spürbare Einheit aus Backstein, Sichtfachwerk und Metall bildet einen klaren Kontrast zu den umliegenden Wohn- und Neubauten und eröffnet damit die Chance zur Identifikation als besonderer Baustein im Stadtraum. Das Silo dient als Landmarke und bietet Orientierung Aus der Nutzungsonalyse der Umgebung und dem dabei erkennbaren Defizit im Bereich Frei zeit, Kultur und Naherholung sowie den baulichen Strukturen des historisch gewachsenen Stadtteils, die unterschiedlicher nicht sein könnten, ergibt sich die Möglichkeit, die Mühle als verbindenden Ort zu entwickeln -Einen Ort, der nicht nur die Flicken der Umgebung, sondern auch unterschiedliche Menschen und Funktionen zusammenführt. Die Transformation erfolgt im Einklang mit den Anforderungen des Denkmalschutzes sowie der Idee einer stadträumlichen Entwicklung aus der Mitte heraus. Durch verschiedene Maßnahmen entsteht hier eine gelungene, starke Mitte, die sowohl die Belange von Geschichte und Denkmalschutz als auch die Bedürfnisse der Bewohner:​innen erfüllt und ihnen Raum gibt.

- Eine für Alle(s)!

Das Konzept zur Transformation der Mühle gliedert sich in vier Phasen:​ Zunächst dient das Areal als Experimentierfeld (Phase 0), um Nutzungsmöglichkeiten zu erproben. In Phase 1 folgt die Aktivierung durch bessere Zugänglichkeit, Verlagerung des Biergartens und schrittweise neue Nutzungen. Phase 2 stärkt die Ausstrahlung des Ensembles, etwa durch einen neuen Pavillon als Zeichen des Wandels. In Phase 3 entsteht durch die gewachsene Mitte ein produktives Quartier, das die Vorstadt stärkt und den Übergang zum Industriegebiet gestaltet.

Das Maßnahmenkonzept entfaltet das Potenzial der Mühle und ihres Freiraums durch gezielte Eingriffe:​ Freilegung von Wegen, Öffnung des Areals, neue Plätze mit klaren Funktionen wie Mühlhof (Zentrum), Mühlplatz (Ankommen), Gemeinschaftsgarten (Rückzug) und ein neu positionierter Biergarten am Mühlbach. Das Ensemble wird durch neue Erschließungswege erlebbar gemacht. Mühle und Silo bieten Raum für Bildung, Kreativität und Vertical Farming, Scheune und Pavillon ergänzen das Angebot für Veranstaltungen und Alltag. Der dem Ensemble ergänzte Pavillon fungiert dabei als vielseitiger Impulsgeber. 

Das Raumprogramm orientiert sich am Bedarf der Vorstadt und kombiniert Bildung, Kultur, Freizeit und soziale Angebote für alle Generationen. Erdgeschossbereiche sind für spontane, konsumfreie und konsumorientierte Nutzungen vorgesehen, mit flexibler Raumvergabe. Synergien entstehen z. B. durch das Vorstadt-Wohnzimmer als Museumscafé. Träger wie der HUB-S. e.V., die VHS oder das Familienzentrum könnten Räume dauerhaft oder temporär nutzen. Die Finanzierung erfolgt über Mieten, Kurse, Spenden oder Fördermittel. Neben ökonomischem Nutzen zählen soziale und kulturelle Werte. Für zusätzliche Fördergelder braucht es enge Zusammenarbeit mit der Stadt, etwa über Programme zur sozialen Integration oder Innenentwicklung.

Die Mühle, das Magazin, das Silo und die Scheune bilden gemeinsam ein Ensemble mit vielschichtigen räumlichen Qualitäten. Ihre gewachsene Struktur wird erhalten und gezielt weiterentwickelt. In der Mühle ermöglichen Kopfbandstützen das Einfügen modularer „Boxen“, die unterschiedliche Nutzungen zulassen und gleichzeitig zukünftige Umnutzungen erleichtern. Im Magazin sorgen offene Holzstützen für flexible Raumzonen, während Technik- und Nebenräume kompakt entlang der Silowand organisiert sind. Auch in der Scheune wird mit dem Bestand gearbeitet:​ Die historische Dreiteilung des Erdgeschosses eignet sich ideal für gastronomische Nutzungen, Funktionsräume finden Platz an der markanten zweigeschossigen Durchfahrt. Die oberen Geschosse bieten – dank Spannriegeln sogar stützenfrei im Dachraum – großzügige, vielfältig nutzbare Flächen. Neue Eingriffe werden bewusst in rotem Stahl umgesetzt und machen Transformation als Teil der Geschichte sichtbar – in der Mühle wie in der Scheune.

Die Mühle ist eine der letzten ihrer Art, bei der die Funktion anschaulich erhalten werden kann. Das Konzept sieht vor, die historische Einrichtung differenziert zu bewahren:​ Die „Max und Moritz Mühle“ bleibt über alle Ebenen erhalten und wird ergänzt, um funktionale Nutzung etwa bei Führungen zu ermöglichen. Viele Einrichtungsgegenstände bleiben museal an ihrem Originalplatz, sodass die Funktionsweise durch Führungen und Infotafeln vermittelt wird. Einige Teile wie Lagereinrichtungen werden ausgebaut, andere wie Mehlsilos finden neue, kreative Nutzung als Lichtobjekte. Da jedoch bestimmte räumliche Anpassungen nötig sind, kann der Mahlbetrieb nicht fortgeführt werden. Die Vorschläge müssen mit Denkmalamt und Müllermeister geprüft werden. Ein 3D-Scan der Einrichtung wird für eine genaue Dokumentation empfohlen.

Beschreibung der Besonderheiten

Das Ensemble nutzt die bestehende Gebäudestruktur gezielt für klare, effiziente Erschließungswege zwischen den Nutzungseinheiten. Raumprägende Elemente wie Mühlenmaschinen bleiben erhalten und gliedern die Innenräume, schaffen Orientierung und bewahren den industriellen Charakter. Die Kombination aus flexiblen Boxen und Vorhängen erlaubt eine dynamische Anpassung der Räume an wechselnde Anforderungen und fördert die multifunktionale Nutzung.

Technische Maßnahmen wie Innendämmung mit zusätzlichen Fenstern und Wandheizung verbessern das Raumklima, ohne die denkmalgeschützte Fassade zu beeinträchtigen. Brand- und Schallschutz werden durch gezielte Konstruktionen optimiert, was den Schutz der historischen Holzbalken sichert.

Der neu entwickelte Industrielehrpfad schafft Verbindung zwischen den Nutzungseinheiten und der regionalen Industriegeschichte, unterstützt die Orientierung und fördert das Verständnis für das Ensemble als lebendigen Ort. So entstehen Synergien zwischen Funktionen, Nutzergruppen und sozialem Bedarf, die das gesamte Areal vernetzen und lebendig halten.

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