Architekturobjekte


Bodan-Werft, Konversion einer Werftanlage mit Umnutzung historischen Werfthallen-öffentlicher Hand

88079 Kressbronn, Bodan-Werft 5

Seebühne - Bodan-Werft, Konversion einer Werftanlage mit Umnutzung historischen Werfthallen-öffentlicher Hand

© Gerd Juetten

Halle 1 Zustand vor der Sanierung - Bodan-Werft, Konversion einer Werftanlage mit Umnutzung historischen Werfthallen-öffentlicher Hand

© a.s.w

Halle 1; Bühne mit Blick zum See - Bodan-Werft, Konversion einer Werftanlage mit Umnutzung historischen Werfthallen-öffentlicher Hand

© Gerd Juetten

Halle 1; Ausstellungscontainer - Bodan-Werft, Konversion einer Werftanlage mit Umnutzung historischen Werfthallen-öffentlicher Hand

© Gerd Juetten

Halle 1 bei Veranstaltung - Bodan-Werft, Konversion einer Werftanlage mit Umnutzung historischen Werfthallen-öffentlicher Hand

© a.s.w

frühere Verwaltungsbau in der Bauphase (zukünftiger Aussichtspavillon) - Bodan-Werft, Konversion einer Werftanlage mit Umnutzung historischen Werfthallen-öffentlicher Hand

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Aussichtspavillon - Bodan-Werft, Konversion einer Werftanlage mit Umnutzung historischen Werfthallen-öffentlicher Hand

© Jürgen Wisckow

Aussichtspavillon - Bodan-Werft, Konversion einer Werftanlage mit Umnutzung historischen Werfthallen-öffentlicher Hand

© Jürgen Wisckow

Aussichtspavillon seeseitig - Bodan-Werft, Konversion einer Werftanlage mit Umnutzung historischen Werfthallen-öffentlicher Hand

© Jürgen Wisckow

Aussichtspavillon - Bodan-Werft, Konversion einer Werftanlage mit Umnutzung historischen Werfthallen-öffentlicher Hand

© Gerd Juetten

ehemalige Schreinerei in der Bauphase - Bodan-Werft, Konversion einer Werftanlage mit Umnutzung historischen Werfthallen-öffentlicher Hand

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Ehemalige Schreinerei heute - Bodan-Werft, Konversion einer Werftanlage mit Umnutzung historischen Werfthallen-öffentlicher Hand

© Gerd Juetten

ehemalige Schreinerei vor der sabierung - Bodan-Werft, Konversion einer Werftanlage mit Umnutzung historischen Werfthallen-öffentlicher Hand

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Bankettsaal in der ehemalige Schreinerei - Bodan-Werft, Konversion einer Werftanlage mit Umnutzung historischen Werfthallen-öffentlicher Hand

© Gerd Juetten

Montage Süd, heute als Terrasse und öffentlicher Durchgangsraum - Bodan-Werft, Konversion einer Werftanlage mit Umnutzung historischen Werfthallen-öffentlicher Hand

© Gerd Juetten

Promende durch die denkmalgeschützen Hallen - Bodan-Werft, Konversion einer Werftanlage mit Umnutzung historischen Werfthallen-öffentlicher Hand

© Gerd Juetten

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Bodan-Werft 5, 88079 Kressbronn, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Umbau

Fertigstellungstermin

04.2021

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

arabzadeh.schneider.wirth architekten freie architekten partnerschaft mbB

Rembrandtstr. 76

72622 Nürtingen

Deutschland

Tel. +49 7022 9470-0

info@architekten-asw.de

Architektur: Landschaftsarchitekt

Frank Kiessling landschaftsarchitekten

Zossener Strasse 41

10961 Berlin

Deutschland

Fachplanung: Tragwerksplanung

Martin Epple

Spitalweg 12

88326 Aulendorf

Deutschland

Verwendete Produkte

Gebäudedaten

Bauweise

Sonstige

Tragwerkskonstruktion

Sonstige

Anzahl der Vollgeschosse

1-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt

14.600 m³

 

Bruttogrundfläche

2.000 m²

 

Grundstücksgröße

8.000 m²

Kosten

Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)

10.250.000 Euro

Beschreibung

Objektbeschreibung

Für das brachliegende Industriegelände der Bodanwerft in Kressbronn sollte mit einer festgelegten Nachnutzung als allgemeinen Wohnungsbau ein neues Quartier zwischen Stadt und See entsteht.
Um den Charakter des Ortes mit seiner oft wechselvollen überhundert Jahre andauernden Industriegeschichte zu erhalten, wurde das Werftareal in seiner Sachgesamtheit unter Denkmalschutz gestellt. In und um diesen denkmalgeschützten Bestand galt es eine städtische Wohnstruktur zu entwickeln und dabei das neue Gebiet städtebaulich und gestalterisch mit dem Gemeindeleben nahtlos zu verweben.
Interpretation
Bei der weiteren Bestandsanalyse wurde die heterogene Struktur der Werftanlage untersucht und eine Auswahl der besonders erhaltenswerten wie auch ortsbildprägenden Hallen getroffen. Auf den freiwerdenden Flächen konnten insgesamt acht kompakte neue Wohngebäude mit ca. 120 Wohneinheiten geplant werden. Sechs entlang der Bodanstraße und am neugeplanten Bodanplatz, zwei als Haus im Haus Prinzip in den denkmalgeschützten Hallen direkt am Wasser.
Öffentliche Durchwegung
Neben der Hochbauplanung wurde den Freianlagen ein sehr hoher Stellenwert beigemessen. Um das neu entstandene Quartier mit dem Ort zu vernetzen wurden ca. 8000m² Grundstücksfläche für die Planung einer öffentlichen Erschließung der Uferkante vorgesehen.
Die breite Promenade umfasst die Privatgrundstücke entlang der gesamten Seeseite. Sie kreuzt die Hallen, quert die, je nach Wasserstand gefüllten, Slipgräben über neu errichtete Brücken und gibt dabei Einblick in den denkmalgeschützen Hallenbestand und auf die eingefügten Einbauten. Am Ufer entsteht somit eine neue Durchgängigkeit, die während der Werftnutzung nicht vorhanden war. Ein Multifunktionale Nutzung in Halle 1 mit Café, Bistrodeck und geplanten kulturellen Veranstaltungen sowie die Umgestaltung des ehemaligen Verwaltungsgebäudes zum Aussichtspavillon am Seeplatz mit vorgelagerter Freitreppe zum Wasser hin ergänzen das Angebot und erzeugen einen großen öffentlichen Mehrwert. Zur Straßenseite öffnet sich die Anlage über den eingeschnittenen Bodanplatz als zentralen Ort der Anlage mit Zugang zu den historischen Hallen und den Kopfbauten der beiden Bauabschnitte
Die Gebäude
Das Werftgelände bildet in seiner Lage den Auftakt der südwestlichen Stadtzufahrt. Entlang der Bodanstraße werden die Häuser als Geschosswohnungsbau mit hoher Dichte konzipiert. Die segmentierten und räumlich versetzt angeordneten Baukörper strukturieren die Straßenfront entlang der Bodanstraße. Die Zwischenräume lassen bis dato vermissten Einblick von der Straße in die Grünanlage, auf den See, und die Hallen zu.
Die Grundrissstruktur der Hallenbauten ist zum See hin ausgerichtet. In der sogenannten Halle 2 wurde ein dreigeschossiges Gebäude errichtet. Auf der Südseite sind großzügigen Dachterrassen angeordnet. Die einzelnen Wohnungen werden über Laubengänge erschlossen, die im Zwischenraum, losgelöst von Neubau und Bestandshalle mit Ausrichtung zum See entlang der Ostseite führt. Das gesamte Gebäude ist aufgeständert, um die darunterliegende denkmalgeschützte Slipanlage erhalten zu können. In Halle 3 wurden teils mehrgeschossige Wohnungen mit eingerückten Treppenhäusern mit eigenen Dachterrassen im Zwischenraum zwischen den Dächern von Neubau und Bestandshalle realisiert.

Öffentlich genutzte Bereiche

Nutzungskonzept
Nachdem mehrere der historischen Hallen in den Besitz der Gemeinde Kressbronn gelangt sind, wurde nach einer Nutzung gesucht, die dem Wohl der Bürgerschaft und ihrer Gäste zu Gute kommt. Neben einer gastronomischen Nutzung innerhalb der beheizbaren Hallen, war in der großen, zum See geöffneten Halle 1 eine Bühne für kulturelle Veranstaltungen gewünscht. Die öffentliche Durchwegung ist als Promenade am Seeufer durch große Öffnungen an den Fassaden, sowie durch den Einbau von Brückenkonstruktionen über den vertieften Slipbereichen ermöglicht. An verschiedenen Stellen innerhalb der Gebäude wird die Werfhistorie in unterschiedlicher Weise erlebbar gemacht.
Konstruktive Maßnahmen
Sämtliche Hallenkonstruktionen waren konstruktiv stark geschädigt, die Standsicherheit war in der vorhandenen Bauweise nicht gegeben. Deshalb musste für jede der Hallen ein spezifisches Konzept gefunden werden, um die Tragfähigkeit zu gewährleisten. Die Holzkonstruktionen wurden mit tragfähigen Stahlrahmen überbaut oder wie in Halle 1 durch ein untergestelltes Stahlkorsett zum Halten gebracht. Die Schreinerei wurde komplett abgebaut und über einem wasserundurchlässigen Keller neu aufgerichtet. Wände wurden mit Brettsperrholzplatten verstärkt, das Hängewerk mit Stahlzangen verstärkt.
Gestaltungskonzept
Für die Authentizität der Gebäude war es wichtig, möglichst viel der Originalbausubstanz zu erhalten, wie z.B. Wand- und Deckenverkleidungen, die in der Lage gesichert und mit einer neuen Farbbeschichtung behandelt wurden. Neue Oberflächen, wie die Fußbodenbeläge in den warmen Innenbereichen wurden an den Charakter der Umgebung angepasst. durch Verwendung von Nutzestrich und massiven Eichendielen als Beläge. Neue Innenräume innerhalb der Hallen entstanden durch die Aufstellung von Seecontainern, in denen die Großküche, die museale Ausstellung, sowie WC-Anlagen untergebracht wurden. Wieder aufgestellte historische Maschinen wurden in die neue Nutzung der Gebäude integriert. Die Farbgebung der Fassaden entspricht dem angetroffenen Farbton. Die frei über dem Slipbereich stehende Bühnenkonstruktion mit 180 Sitzplätzen und integrierter Bühnentechnik ermöglicht wettergeschützte Konzerterlebnisse.
 

Beschreibung der Besonderheiten

Eine Prämisse war den historischen Raumeindruck nicht nur von außen, sondern auch innenräumlich zu wahren. Statt kleinteiliger Ausbauten wurden deshalb gebrauchte Seecontainer in den Innenräumen frei und ohne Verbindung zum Bestand aufgestellt und für die unterschiedlichen Anforderungen nutzbar gemacht.
Statische Konstruktionen wurden möglichst außerhalb des Sichtfelds additiv ergänzt, wie z.B. durch Überbauungen bei den Dachtragwerken von Montage Nord und Süd. Beim sichtbaren Dachstuhl der Schreinerei wurden Ergänzungen im Stil bereits vorhandener Stahlteile vorgenommen, Die Holzfachwerkkonstruktion von Halle 1 konnte durch eine additive Ergänzung komplett erhalten werden. Eine statisch erforderliche Tragwand aus Stahlbeton zwischen Schreinerei und Montage Nord wurde in Anlehnung an die Innenverkleidung mit Brettern geschalt.
Die Wiederaufstellung der historischen Maschinen mit angefügten Tischplatten ergänzen das Mobiliar und tragen zum authentischen Raumeindruck bei.
 

Nachhaltigkeit

Die Nachhaltigkeit der Maßnahme erweist sich u.a. aus der Tatsache der Konversion des Industriedenmals und das wiederverwenden der alten Industriestruckturen für die neuen Funktionen und die "Fremdverwendung" der alten brachliegenden Maschinen als etwaigen Möbeln in den neuen Funktionen. Auch die alten Dachziegeln wurden wieder verwendet wie die alten Leuchtkörpern, die mit neuer LED-Lichttechnologie bestückt wurden. Einzelne neue Räume, wie Küche oder Lageräume, wurden aus alten, ausrangierten Seecontainern hergestellt.

Auszeichnungen

- Auszeichnung Beispielhaftes Bauen 2018-2014 Bodenseekreis

- Anerkennung Staatspreis Baukultur Baden-Württemberg 2024

Schlagworte

Konversion, Umbau, Denkmal, Denkmalsanierung, Bühne, Veransatltungshalle, Gastronomie, Sanierung, Promenade, Seezugang

Energetische Kennwerte

Energiestandard

Sonstiges

Energetische Kennwerte

Primärenergie

Gas

 

Sekundärenergie

Umweltthermie (Luft / Wasser)

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