Architekturobjekte

Heinze ArchitekturAWARD 2025: Teilnehmer


Block 361

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Universität der Künste, Gestaltung, Marius Grubert

Einfahrt Block - Block 361

© Marius Grubert, Eva Erny

Wohnung T4 - Block 361

© Marius Grubert, Eva Erny

Wohnungsbau über Bestand - Block 361

© Marius Grubert, Eva Erny

Gemeinschaftsraum - Block 361

© Marius Grubert, Eva Erny

Aktivierter Bestand - Block 361

© Marius Grubert, Eva Erny

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Universität der Künste, Gestaltung, Marius Grubert

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Entwurfskonzept

Fertigstellungstermin

03.2025

Gebäudedaten

Bauweise

Sonstige

Tragwerkskonstruktion

Sonstige

Anzahl der Vollgeschosse

3- bis 5-geschossig

Beschreibung

Objektbeschreibung

Aufgabenstellung:​
Die Stadt ist zunehmend zum Ort des Konsums geworden, während Produktion an den Rand oder ins Ausland verdrängt wurde. Damit verschwindet nicht nur das Handwerk aus dem Alltag, sondern auch die funktionale und soziale Vielfalt im Stadtraum. Der Begriff der „Kreuzberger Mischung“ – das Nebeneinander von Wohnen, Arbeiten und Produktion – beschreibt ein städtisches Ideal, das heute durch steigende Mieten und Monofunktionalität gefährdet ist.
Im Zentrum unserer Untersuchung steht ein Hinterhof in der Lausitzer Straße 34 in Berlin-Kreuzberg – ein Ort, an dem historisch Wohnen, Gewerbe und Industrie koexistierten. Die erhaltenen Fabrikbauten mit rotem Ziegelmauerwerk, Gusseisenstützen und Tonnengewölben sind typische Vertreter der „Kreuzberger Mischung“. Heute stehen sie leer und sollen in hochpreisige Wohnräume umgewandelt werden.
Die Aufgabe besteht darin, eine zukunftsweisende Transformation dieses innerstädtischen Gewerbehofs zu entwerfen, die die gewachsene Struktur respektiert und gleichzeitig neue Formen des gemeinschaftlichen Wohnens und Arbeitens ermöglicht.

Lösungsansatz:​
Die Themen des Berliner Blocks sind mal eher ästhetischer, mal eher hygien- ischer Natur, mal wurden städtebauliche, mal soziale Aspekte diskutiert, immer aber wird die Anpassungs- und Wandlungs- fähigkeit dieses städtischen Elements bet- ont.
Die stets wandelnde Beziehung zwischen Arbeits- und Wohnbedingungen findet in der Vergangenheit und auch heute Aus- druck in der Berliner Blockstruktur und mündete in einer Stadtentwicklung der Abrisskultur und Homogenisierung.
Die hohe Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum in einer Stadt der kurzen Wege gibt Anlass zu Überlegungen einer neuen “Berliner Mischung” von Wohnen und Ar- beiten in einem Kreuzberger Hinterhof.
Behutsame Nachverdichtung und Transformation
Die bestehenden Freiräume inner- halb des Blocks ermöglichen eine Nach- verdichtung ohne die Qualität der umlieg- enden Wohngebäude zu minimieren. Mit dem über dem Bestand aufgeständerten Neubau bleibt der Hinterhof großflächig unversiegelt und es wird maximaler Wohn- raum geschaffen. Das bestehende Fabrik- gebäude wird mit minimalen Eingriffen als großräumige Produktionsfläche aktiviert und dessen Kubatur als halböffentlicher Kaltraum erweitert.
Anpassbarer Inkubator für Produktion und Wohnen
Die Primärstruktur ist zweigeschos- sig und kann auf jeder zweiten Ebene höhere Lasten abtragen. Die Erschließung erfolgt außenliegend über einen Last- enfahrstuhl und Laubengängen. Sowohl Wohnräume als auch eine gemischte Nutzung für kleinere und größere Pro-
duktionen können stattfinden, in dem die Sekundärstruktur entfernt wird. Somit kann Wohnraum geschaffen werden, mit der Möglichkeit, schrittweise Veränderungen vorzunehmen, sofern sich die Nachfrage nach Produktionsräumen steigt.

Beschreibung der Besonderheiten

Die Qualität des Blocks, die räumliche Dichte mit einem Gefühl der Offenheit auszubalancieren, wird zum Thema der Wohnungen. Dem verdichteten Badezim- mer und Rückzugsraum im Obergeschoss, steht der großzügige zweigeschossige Wohnraum gegenüber, der beim Öffnen der Falttüren vollständig zu Außenraum wird. Die Fassade ermöglicht das Szenario einer Etagenfabrik, in der Materialien un- abhängig der Höhe vertikal in die Räume befördert werden können.
Jede Einheit ist doppelseitig nach Nor- dost und Südwest ausgerichtet, was eine natürliche Querlüftung ermöglicht.
Durchwegungen überlagern gemein- schaftlichen und privaten Raum
Die bestehenden Straßen für die Logistik des Supermarktes können ge- nutzt werden, um die Produktionsräume im Erdgeschoss sowie den großen Aufzug zu erschließen. Der Hinterhof bleibt ein intimer, nachbarschaftlicher Raum für den Fußgängerverkehr. Kleine Fußgänger- und Fahrradwege machen das bestehende Dach zugänglich und dienen als kleine Ab- kürzungen durch das Gebäude.
Wie “der Block”, so wird “das Haus” zu einem Stadtkörper, der sich als wandelbare Struktur schrittweise an die Bedürfnisse der Menschen anpassen kann und lang- fristig vor Abriss und Homogenisierung schützt.

Auszeichnungen

wa 2025 Nachwuchspreis - Das städtische Haus

Schlagworte

Urban, Abriss, Transformation, Wohnungsbau, Produktion, Gewerbe, Bestand, Berlin, Nachverdichtung

Objektdetails

Gebäudespezifische Merkmale

Anzahl Wohneinheiten

22

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