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Heinze ArchitekturAWARD 2025: Teilnehmer


Berliner Gewächshaus - Rathaus der Zukunft

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Hochschule Anhalt (Dessau), FB 3 Architektur, Sophia Löhner, Franz Klemm

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Hochschule Anhalt (Dessau), FB 3 Architektur, Sophia Löhner, Franz Klemm

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Entwurfskonzept

Fertigstellungstermin

02.2025

Gebäudedaten

Bauweise

Holzhybridbau

Tragwerkskonstruktion

Holz

Anzahl der Vollgeschosse

11- bis 20-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt

98.315 m³

 

Bruttogrundfläche

30.084 m²

 

Nutzfläche

22.995 m²

 

Verkehrsfläche

7.089 m²

 

Grundstücksgröße

3.739 m²

Beschreibung

Objektbeschreibung

In Berlin-Mitte auf dem Areal „Haus der Statistik“ plant das Bezirksamt die Errichtung eines Rathaus-Neubaus. Dieser wird Nutzungen und Funktionen des momentanen Rathausstandortes des Bezirks Mitte in der Karl-Marx-Allee 31 ersetzen und in einem zukunftsorientierten Verwaltungs­gebäude neu anbieten. Auf dem nördlich gelegenen Grundstücksteil soll das moderne Verwaltungsgebäude das Areal des Quartiers maßgeblich mitprägen. Die Entwurfsplanung wirkt durch ein überzeugendes Gesamtkon­zept aus architektonischer Gestalt sowie modernen Nut­zungs- und Arbeitsplatzkonzepten in Zusammenspiel mit einem nachhaltig und integral geplanten Tragwerk und Energiekonzept wegweisend für einen modernen Verwal­tungsbau.

Im Entwurfskonzept „Berliner Gewächshaus - Zentrum für Politik, Begegnung und Naturnähe“ werden die architektonischen Themen Belichtung und Urban Gardening herausgearbeitet sowie in Konstruktion und Konzeptionierung betont. Hinsichtlich „Belichtung“ werden Eingriffe in Fassade und Kubatur des Baukörpers vorgenommen, um die inneren Räumlichkeiten mit einem hohen Eintrag an Tageslicht zu versorgen. Hierzu werden Einschnitte aus dem Baukörper subtrahiert, Raumhöhen und -tiefen variiert sowie Atrien eingepflegt. Gleichermaßen wird sich für das Thema „Urban Gardening“ ausgesprochen. Im Hinblick darauf werden im Umgebungsraum sowie im Innenbereich eine Vielzahl sozialer Begegnungsräume, Naturgärten sowie Hochbeete, begrünte Dachterrassen und Fassadenflächen angelegt. Mit dem ökologisch und ökonomisch vorgesehenen Nachhaltigkeitskonzept wird für Nutzende und Besuchende eine hochwertige Innenraum- und Arbeitsatmosphäre geschaffen.

Beschreibung der Besonderheiten

Für das Tragwerk ist ein Holz-Beton-Verbundsystem vorgesehen. Das Primärtragwerk besteht aus einer Skelettkonstruktion aus Holzstützen. Auf der sichtbaren Balkendecke mit Querbalken werden vorgefertigte Elemente für eine Hohlkörperdecke verlegt. Die thermische Außenhülle bildet eine Riegel-Pfosten-Fassade aus rotem Aluminium. Den Abschluss der Fassade bilden die Verschattungspaneele. Mithilfe eines Zwei-Schienen-Systems können mehrere Schichten der teiltransparenten Textilelemente voreinander geschoben werden, um eine Regulierung in der Stärke des Sonnenschutzes zu gewährleisten. Für das Konzept zur Energie und Lüftung wurden Systeme der Nachtlüftung zur Abkühlung sowie die Möglichkeit eines Erdluftregisters in Betracht gezogen. Um das Berliner Gewächshaus wird allumfassend eine Anlage aus Beeten, Bäumen sowie Sitzflächen angelegt.

Bestimmend für das Sekundärtragwerk sind die auf 6,50 x 6,50 m dimensionierten Kuben, welche sich vertikal wie auch horizontal in der Fassade abzeichnen. So wird durch Unterteilung und Proportionierung der Eindruck eines aus Kuben gestapelten Baukörpers erweckt. Hierbei assoziiert das Sekundärtragwerk mit seiner filigran homogenen Gliederung eine Gewächshausoptik, die zur Namensgebung des Rathausneubaus geführt hat. Explizit schließen die Verschattungspaneele die städtebauliche Kubatur mit einer weißen Stoffhülle ab, ohne dabei den Fokus auf die Tragstruktur zu verwischen. Das dabei entstehende weiß-rote Farbkonzept ist mit der Identität der Stadt in Verbindung zu bringen.

Als zusätzliche Begegnungsfläche im städtebaulichen Kontext erstrecken sich „Urban Gardening - Kuben“ als Erweiterung auf dem Vorplatz. Die Besonderheit hierbei - sie liegen als Sinnbild herausgefallener Aluminiumgestelle in Eingangsnähe und bringen eine Staffelung des Außenraumes mit sich.

Nachhaltigkeit

Unter der Fragestellung - wie wird die Nachhaltigkeit unter Berücksichtigung der ESG-Kriterien erreicht - wurden wichtige Schnittstellen für das Berliner Gewächshaus herausgearbeitet. Im Fokus stehen die spezifischen Ziele und Kriterien der Nachhaltigkeit sowie die Verkörperung einer gelebten Demokratie im Rathaus der Zukunft.

Ökologisch betrachtet bringt das Konzept Berliner Gewächshaus die Minimierung der Lebenszykluskosten sowie die Maximierung von Nutzungsqualitäten mit sich. Einen weiteren zentralen Punkt stellt der Klima- und Naturschutz dar. Eine hybride Bauweise aus einem hölzernen Primärtragwerk in Kombination mit einer Hohlkörperdecke aus Stahlbeton bildet die Grundlage der Konstruktion. Bei der Entwicklung flexibler Arbeitsumgebungen spielen neben dem Außenbezug mit ausreichend Tageslicht, eine barrierefreie Konzeption und vielschichtige, mehrdimensionale Freiräume eine entscheidende Rolle. Eine weitgehende und optimierte Nutzung der natürlichen Belichtung als auch ein Außenbezug mit ausreichend Tageslicht wird durch einen bewussten Einsatz von Atrien innerhalb des Gebäudes geschaffen. Als zusätzliche Begegnungsräume dienen Dachterrassen mit urbaner Nutzung.

Schlagworte

Rathaus, Entwurf, Nachhatligkeit, Holz, Hybrid, Zukunft, Berlin

Energetische Kennwerte

Energiestandard

KfW-Effizienzhaus 55

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