Architekturobjekte
Modernisierung & denkmalgerechte Erneuerung der Victoriahöfe in Berlin
10969 Berlin-Kreuzberg, Lindenstr. 20
Ein Referenzprojekt von RHEINZINK
Ein Referenzprojekt von RHEINZINK
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Lindenstr. 20, 10969 Berlin-Kreuzberg, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Sanierung / Modernisierung
Fertigstellungstermin
12.2023
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Anzahl der Vollgeschosse
3- bis 5-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttogrundfläche
26.648 m²
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Die Victoriahöfe in Berlin-Kreuzberg zählen zu den herausragenden Revitalisierungsprojekten der Hauptstadt. Unter der Leitung von GBP Architekten wurde das ehemals größte Verwaltungsgebäude der Welt denkmalgerecht modernisiert und einer zeitgemäßen Nutzung zugeführt. Ein besonderes Augenmerk lag dabei auf dem Dachgeschoss: Der neobarocke Prachtbau von 1913 erhielt seine charakteristischen Ziergiebel zurück – interpretiert in einer Formensprache der heutigen Zeit und gedeckt mit RHEINZINK-prePATINA ECO ZINC blaugrau.
Ein historisches Bauwerk
Als das Ensemble in Berlin-Kreuzberg 1913 fertiggestellt war, galt es als eines der größten Verwaltungsgebäude weltweit: Die monumentale Zentrale der Victoria-Versicherung gruppierte sich um zwölf Höfe und beherbergte hinter palastartigen Fassaden die Arbeitsplätze von bis zu 3.200 „Bureaubeamten“, wie man damals noch sagte. Nach Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg ist noch rund ein Drittel der Substanz vorhanden. Kriegsschäden in den Obergeschossen waren zudem nur sehr einfach und wenig stilgerecht repariert worden. Doch die erhalten gebliebene rund 130 m lange Fassade entlang der Lindenstraße lässt immer noch erahnen, was für eine neobarocke Pracht der Architekt Wilhelm Walther (1857–1917) für die Versicherung einst entworfen und gebaut hatte.
Giebel neu gedacht: Form, Funktion und Historie
Wilhelm Walther hatte die lange Straßenfront mit insgesamt fünf Risaliten gegliedert, über denen sich jeweils opulente Ziergiebel erhoben. Bei der Reparatur nach 1945 verzichtete man auf diese Giebel und setzte stattdessen ein durchgehendes, völlig schmuckloses Dachgeschoss mit Dachpappedeckung auf. Dieses Nachkriegsgeschoss wurde im Rahmen der jetzigen Modernisierung komplett zurückgebaut und durch eine zweigeschossige Stahlbetonkonstruktion ersetzt. Das erweiterte nicht nur die nutzbare Fläche im Gebäude, sondern erlaubte auch eine völlige Neugestaltung der Dachlandschaft.
Den Höhepunkt der Dachgestaltung bilden die neu interpretierten Giebel über den historischen Risaliten, die an den beiden Außenseiten als Dachspitzen und an den drei dazwischenliegenden Giebeln als markant gewölbte, kuppelähnliche Konstruktion ausgeführt sind. Unter diesen Rundungen entstanden beeindruckende Veranstaltungssäle mit bis zu 8 m hohen Glasfassaden und einem atemberaubenden Ausblick über die Dächer Berlins.
Material, das Geschichte erzählt
Zu einem einheitlichen Ganzen zusammengefasst wird die vielgestaltige Dachlandschaft von der Titanzink-Deckung. Das traditionelle Material und seine handwerkliche Verlegung fügen sich sowohl in die historischen Formen der Fassade als auch in die neuzeitliche Architektur der Giebel nahtlos ein. Titanzink ist damit das Bindeglied zwischen der überlieferten Fassade und der neuen Dachkonstruktion. Bei dieser Doppelfunktion lag es nahe, mit der Oberfläche RHEINZINK-prePATINA blaugrau zu arbeiten, die in einem speziellen Beizprozess bereits ab Werk eine edle Optik erhält. Sie vermeidet auf dem Dach vom ersten Tag an einen offenkundigen neuen Eindruck, nach der Verlegung beginnt unter dem Einfluss der Witterung die natürliche Patinabildung.
Die Entscheidung für die alle Gebäudeteile zusammenfassende Dachdeckung fiel in enger Abstimmung mit der Denkmalpflege. Aus Recherchen war zwar bekannt, dass die Straßenseiten ursprünglich mit Kupfer und die hofseitigen Dachflächen mit Ziegeln gedeckt waren. Im Sinne des homogenen Gesamteindrucks verständigten sich alle Beteiligten jetzt jedoch auf eine moderne Neuinterpretation des historischen Materialkanons mit vorbewittertem Titanzink blaugrau.
Denn für Investor Cresco Capital lag die Vision nicht allein im Erhalt historischer Substanz, sondern in einer zeitgemäßen Sichtweise. „Wir möchten die Geschichte sichtbar lassen und gleichzeitig ein Gebäude schaffen, das eine nachhaltige Zukunft hat“, betont Projektverantwortlicher Alexander Bürk. Nachhaltigkeit und ESG-Konformität waren zentrale Kriterien.
Das blaugraue Titanzinkdach von RHEINZINK verbindet Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft – und macht das Gebäude wieder zu dem, was es einst war: ein architektonisches Juwel Berlins.
Beschreibung der Besonderheiten
- 12 t, RHEINZINK-CLASSIC walzblank
- 48 t, RHEINZINK-prePATINA ECO ZINC
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